Nach der kleinen Amp Demo von gestern nun wie versprochen ein paar Facts ..
Die Vorstufe besteht aus 3xEF86, der Gain Regler sitzt hinter Rö1, die Klangregelung hinter Rö3, von der aus es dann direkt zur PP Endstufe geht (2xECL82). Die EF86 stammen aus meiner Röhrensammlung und sind gebraucht. Ich weiss noch nicht mal, ob sie noch tauglich sind, aber ein kreuzweiser Tausch offenbarte keine sinifikanten Klangänderungen, deswegen geh ich mal davon aus, dass sie noch ok sind. Will mir aber auf jeden Fall Neue kaufen. Es gibt da wohl auch ein russisches Pendant, muss mal nachsehen wie die Röhre heisst und ob sie pinkompatibel ist.
Tja in den vergangenen Wochen war ich alles andere als zufrieden mit dem Amp bzw dessen Sound. Wie schon gesagt, klang das Teil leblos und ausserdem nervten immer wieder Oszillationen im kHz Bereich. Tja was macht man dann? Ich habe die Spannungteiler zwischen den Stufen versucht zu optimieren, dh die Teilerverhältnisse so zu wählen, dass die nachfolgende Röhre maximal 10..15V aufs Steuergitter bekommt. Glechzeitig habe ich auch versucht, die Teiler mit kleinsten Kondensatoren zu brücken (100..200pF), ist sicher kontraproduktiv bzgl Schwingungen, peppt aber den Zerrsound auf. Trotzdem änderte das nicht viel am Gesamtsound und -verhalten.
Dann habe ich probehalber mal das Signal nach der 3.Röhre in die Klangregelung+Endstufe von Time Bomb I eingeschleift, aber besser wurde dat ooch nicht.
Demnach lag der Hund nach wie vor in der Vorstufe begraben. Die Katodenwiderstände waren eh als Trimmer ausgelegt, aber hier liess sich der Sound nur zwischen "urks" und "röchel" verändern. Also auch da nix. Neue Röhren waren nicht zur Hand, aber wie gesagt der kreuzweise Tausch führte auch zu nichts. Ich war schon drauf und dran, die Vorstufe komplett auseinanderzureissen, andererseits war ja sogar mit recht exotischen Röhren bei TB I und II (AF7, Heptode, ...) ein richtig guter Sound zu erzielen. Warum sollte es nicht auch mit EF86 gehen, die gemäss Datenblatt dem der AF7 sehr ähnlich sind?
Darauf hin habe ich nochmal mit der Schirmgitterspannung experimentiert und festgestellt, dass mein Spannungsteiler für die Schirmgitter nicht gut genug gesiebt war. Auf dem Oszilloskop gut sichtbar brach die Schirmgitterspannung im Takt der Signalspitzen ein, statt durchgängigem Gleichspannungspegel gabs da ein paar "Töpfe". Also flugs noch einen grossen Ladeelko drangehängt und mit den Schirmgitterspannungen rumexperimentiert: nun waren zum einen die Oszilllationen verschwunden (nein nicht meine Oszilloskope waren verschwunden), und der Sound hatte erheblich mehr Biss. Das war schon mal ermutigend.
Darauf hin liessen sich auch die Katoden-Bypass C's besser dimensionieren. Es zeigte sich, dass die schon recht sparsamen 1uF Elkos immer noch zu gross waren, nun ersetzt durch 470nF bz 680nF.
Auf dem Stand basiert das Video von gestern.
Im nächsten Schritt kommt nochmal die Klangregelung auf den Prüftstand. Der Scoopregler (=Mittenregler mit Linksanschlag) scoopt noch im falschen Frequenzbereich und der Effekt ist auch etwas zu stark. Klingt fast so als ob man Wasser im Ohr hätte, da feht ein ganz wichtiger Bereich des Spektums. Werde mit das nochmal im Duncanamps TSC durchrechnen.
Immerhin, es geht was voran. Euch n schönes WE
Wuff aka Tom