Hallo zusammen,
neben den Einschätzungen von Haebbe, die ich teile, lasst uns nochmals systematisch vorgehen.
Wodurch wir eine Powerpentode bei einem PP Class B (AB) im wesentlichen begrenzt?
durch die Anodenverlustleistung
durch die maximale zulässige Anodenspannung
durch die Gitter 2 Verlustleistung
durch den maximalen Kathodenstrom
Aus der maximalen Anodenverlustleistung auf die maximal abgebbare Leistung zu schliessen, ist also "etwas kurz gesprungen".
Die EL84 ist ein sehr schönes Beispiel dafür. Ich habe mal für eine Anodenspannung von 200V bis 600V die theoretischen Betriebspunkte für die Anodenverlustleistung von 12W in meine Schätztool eingegeben, Leistung vor Beginn des Clippings. Die Werte sind in der Tabelle angefügt. Zur Kontrolle ist der bekannte Betriebspunkt Ua 300V, Raa=8K unten angefügt. Der gilt als bewährt und designstabil.
Was sehen wir?
Wenn wir innerhalb der Grenzen der Datenblatts bleiben, gibt es keine einzige Konfiguration, die mit der maximalen Anodenverlustleistung von 12W erlaubt ist.
Wir stossen entweder an die Grenze des Kathodenstroms, die Grenze des G2 Verlustleistung, oder die Grenze der erlaubten Anodenspannung.
Wo kann man am ehesten diese Grenze "ignorieren"? Nur bei der Anodenspannung. Ob das bei jeder EL84 funktioniert, lasse ich mal im Raum stehen...
Ich kenne bisher nur eine einzige Röhre, die im Sinne der Grenzdaten weitestgehend ausgewogen ist. Das ist die EL34 bei 800V Anode, 11K Raa bei einer Ausgangsleistung von 100W.
Aus meiner Sicht halte ich es aber generell für eine falsche Optimierung, das letzte aus den Röhren rauszuquetschen für ein paar mehr Watt, insbesondere wenn ich an Endstufenoverdrive denke (soll ja vorkommen bei Instrumentenverstärkern
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Gruss Hans- Georg