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Lil' Piece o'Crap - Cleaner Einkanaler aus Schrottbauteilen

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Offline *genni*

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Hallo Jochen,

verstehe ich das richtig, daß ich das g2 mit dem 2k2 testweise direkt am Gleichrichter betreiben soll? Ich meine, ich kanns probieren ... Mir fehlt hier aber ein wenig Theorie was eigentlich genau die Schirmgitterspannung für einen Einfluss auf die Gesamtcharakteristik der Endröhre hat.

Nützt die ein Oszi-Plot etwas, der die Schirmgitterspannung unter Last (Sinus-Signal) zeigt? Wie sollte die Schirmgitterspannung eigentlich aussehen auf dem Oszi?

Viele Grüße
Carsten

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Offline cca88

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Hallo Jochen,

verstehe ich das richtig, daß ich das g2 mit dem 2k2 testweise direkt am Gleichrichter betreiben soll? Ich meine, ich kanns probieren ... Mir fehlt hier aber ein wenig Theorie was eigentlich genau die Schirmgitterspannung für einen Einfluss auf die Gesamtcharakteristik der Endröhre hat.

Nützt die ein Oszi-Plot etwas, der die Schirmgitterspannung unter Last (Sinus-Signal) zeigt? Wie sollte die Schirmgitterspannung eigentlich aussehen auf dem Oszi?

Viele Grüße
Carsten


Hallo Carsten,

das Schirmgitter sollte "idealerweise " nur reine Gleichspannung sehen

ich würde es  mal testweise entkoppelt mit einem Längswiderstand & Elko und dem eigentlichen Vorwiderstand ausprobieren...

Ob das den gewünschten Effekt gibt?

Danach diskutieren

Grüße

Jochen

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Offline *genni*

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So, hab ich probiert. 2k2 direkt an die Diode, dann 68µ gegen Masse als Siebelko und dann g2. Aber das komische Clipping mit dem Buckel ist weiterhin unverändert. Habe mir auch die g2-Spannung mit angeschaut. Die ist jetzt unabhängig von der Aussteuerung, zumindest AC-seitig. Vorher hatte ich etwas was aussah wie nur eine Halbwelle des Sinus, die andere Halbwelle sehr flach. Aber da das, wie gesagt, nichts am Clipping der Endstufe ändert, baue ich das erstmal wieder zurück.

Kann sowas durch falschen Bias kommen? Wobei meine Werte ja ansich sehr nah an den Datenblattwerten sind ...

Viele Grüße
Carsten

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Offline *genni*

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Um noch allerletzte Zweifel auszuräumen daß mir bzgl. des komischen Endstufenclippings irgendwie die Klangregelung in die Suppe spuckt habe ich soeben den kompletten ECC-Teil lahm gelegt und die Triode der ECL direkt in die Pentode gespeist. Same shit, different design. Bei etwa 2,6Vrms taucht der Buckel auf. Ich tappe wirklich total im dunkeln ....

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Offline Wuffenberg

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  • Reign in Gain
Was mich an deiner Schaltung irritiert ist dass du nur eine Einweggleichrichtung vorgenommen hast, warum das?
Und die ECL ist für Uamax=200V ausgelegt, Vorsicht also mit deinen 265V.
Und der Katodenwiderstand scheint mir mit 680Ohm reichlich gross. Klemm mal einen einen zweiten parallel dazu, ich meine an der Katode sollten nur ca 12..15V anliegen, das könnte der Grund für die Nichtlinerität sein...
Gruss Wuff
« Letzte Änderung: 17.10.2015 22:42 von Wuff »

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Offline *genni*

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Hallo Wuff,

danke für deine Antwort!

Die Einweggleichrichtung habe ich gemacht, weil der NTR sekundärseitig 285VAC bringt (bzw. fast 300VAC, da er noch für eine Netzspannung von 220VAC ausgelegt ist). Mit Graetz-Brücke hätte ich sehr viel Spannung verbraten müssen um auf die rund 270VDC laut Datenblatt zu kommen. Ich überlege aber schon die Spannung auf 300VDC zu erhöhen um mit den Strömen runter zu kommen. Mein NTR wird doch recht warm, um die 60°. Dazu würde ich dann auf Graetz umbauen.

Die ECL82 ist übrigens für Ua=300V ausgelegt und ich habe mich mit den Betriebsparametern so gut es geht an die Werte im Datenblatt gehalten, die da wären (in Klammern meine Werte):
Vb = 272V (267V)
Rg2 = 2200 Ohm (2200 Ohm)
Rk = 650 Ohm (1k5 || 1k2 --> gemessen 666 Ohm)
Ra~ = 8000 Ohm (7500 Ohm)
Ig2 = 6,5 mA (5,5 mA gemessen über Rg2)
Ia = 28 mA (26,6 mA gemessen über Rk, Ig2 bereits abgezogen)
Ich habe das Datenblatt von Philips verwendet, siehe Anhang.

Jedenfalls sind meine Werte sehr nah an den Datenblattwerten. Minimal kälter zwar (Pa = 6,5W statt 7W) aber das sollte normalerweise kein Problem sein. Wurde in Röhrenradios andauernd gemacht um die Leistung z.B. der EL84 auf <3W zu reduzieren. Zumal mich ja dieser Buckel wundert, der auf der unteren Halbwelle aus der Sinus-Spitze heraus wächst und dann abflacht. Drehe ich weiter auf, wird der Buckel rechteckig bevor er ganz vom ebenfalls rechteckig werdenden Sinus verschluckt wird. Weiterhin ist die Sinus-Form leicht verzerrt, also nicht spiegelsymmetrisch sondern leicht "schief". Kann man gut vergleichen auf dem zweiten Oszi-Bild wo die Spannung am Ausgang mit der Spannung am Gitter der Pentode verglichen wird. Am Gitter eine schöne Sinusform, am Ausgang diese schiefe Form, fast ein wenig wie Sägezahn.

An der Röhre selbst kann das aber nicht liegen, oder? Ich habe zwei Röhren getestet und beide hatten nicht nur dasselbe Clipping-Verhalten bei exakt dergleichen Ausgangswechselspannung, sondern auch nahezu exakt identische Strom- und Spannungswerte, so daß ich erstmal davon ausehen muss (in Ermangelung eines Röhrenprüfgerätes), daß es sehr ungewöhnlich wäre, wenn beide defekt wären auf exakt die gleiche Weise. Aber um das mit Sicherheit sagen zu können müsste ich eine neue ECL82 kaufen, die mittlerweile echt teuer geworden sind. Daher will ich das eigentlich erst tun, wenn die Schaltung zufriedenstellend läuft.

Viele Grüße
Carsten

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Offline *genni*

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Ach Mist, Anhang vergessen ^^

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Offline es345 (†)

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Hallo Carsten

Zur Leistung der Endstufe noch eine Möglichkeit aus der Ferne: bitte check mal, ob der Pentodenkathodenelko C12
richtig Kontakt hat/in Ordnung ist. Wenn dem nicht so ist, hast Du eine unerwünschte Gegenkopplung, was die Leistung vermindert.

Gruss Hans- Georg

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Offline Laurent

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Moin Carsten,

Super Ding! Finde ich klasse. Die ECL82 ist wirklich eine sehr interessante Röhre.

Bin echt interessiert zu sehen, wie du das Problem löst. Ich kann dafür leider nicht so viel beibringen. Ich habe gerade ein Schaltungsentwurf mit ECL82 wo die Triode auch im Eingang kommt, um eine EF86 zu speisen. Mal sehen, ob die gleiche Probleme vorkommen werden.

Nur als Denkanstoß:
1-vielleicht mal dein Massekonzept mal überprüfen. Vielleicht gibt es da unerwünschte Einflüsse zwischen die ECC und ECL?
2- Zur Probe könntest du auch den Schirmgitter mit einem zusätzlichen RC-Glied versehen, damit G2 besser versorgt wird.

Gruß,
Laurent

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Offline Laurent

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  • Nichts ist unmöglich
Achhh, habe den  :topjob:  vergessen  ;D

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Offline _peter

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Hallo,

zur Gleichrichtung: Bedenke, dass du neben weniger Spannung auch weniger maximal entnehmbaren
Strom bekommst, wenn du Einweggleichrichtung nutzt.

Zum Verzerrungseffekt: Das ist jetzt wilde Spekulation, aber das Gitter der Endröhre wird ja direkt
aus einem gegengekoppelten Netzwerk voller Kondensatoren gespeist - vielleicht passiert hier
irgendwas unvorhergesehenes, wenn die Endröhre beginnt, Gitterstrom zu ziehen. Du kannst ja
zum Test mal C10  abhängen...  ???

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline *genni*

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Hallo und Danke für eure Antworten (:

Ok, Ck der Endpentode mal prüfen. Das ist eine gute Idee, es345. Vielleicht hat der ja auch generell einen Treffer weg. Sind ja alles Bauteile aus der Bastelkiste (neu aber lange gelagert) und ich habe kein ESR-Meter. Danke, ich werde berichten (:

Der Umbau auf Graetz ist schon fast beschlossene Sache. Habe vorhin im Beitrag http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20649.0.html ein Kochrezept von Hammond zur Gleichrichtung von Trafos gefunden, aus dem hervor geht, daß ich mit Graetz einen höheren Strom entnehmen kann bzw. im Umkehrschluss meinen Trafo mit der bestehenden Schaltung weniger belaste. Hatte Laurent gleich als zweite Antwort gepostet. Sehe ich das so korrekt, daß ich bei Graetz mehr als den doppelten Strom entnehmen kann (0,28 vs. 0,62*IAC)?

Massekonzept: die Massepunkte auf dem Board sind alle mit einem dicken Draht verbunden und alle restlichen Massepunkte sternförmig an einen Punkt auf dem Chassis geführt.

_Peter: Danke für deine Hinweise! Daß mir irgendwie der Tonestack in die Suppe spuckt hatte ich auch in meiner Verzweifelung vermutet und deswegen mal spaßeshalber die Triode der ECL82 direkt mit der Pentode verbunden und die ECC83 abgezogen. Anschließend wieder mit dem Sinusgenerator durchgepiepst. Aber kein Unterschied im Clippingverhalten. Weiterhin hatte ich auf Anraten von cca88 mal das Schirmgitter mit einer eigenen Siebung versehen und direkt von der Diode aus gespeist. Die Schirmgitterspannung war danach bei Vollaussteuerung tatsächlich nahezu konstant (also Signalfrei) aber es hatte leider nichts geholfen. Daher habe ich das erstmal wieder zurück gebaut.

Dein Projekt klingt übrigens interessant, Laurent (: Gibts dazu hier einen Beitrag im Forum der mir entgangen ist? ^^

Ich werde heute Abend mal den Lötkolben schwingen (:

Viele Grüße
Carsten
« Letzte Änderung: 18.10.2015 16:40 von *genni* »

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Offline Laurent

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Nee, noch nicht. Ich plane gerade nebenbei ein St Germain nur mit einer ECL82 und einer EF86.  Mehr kommt später  :)

Zum Graetz: Dein NT muss Iac / 0,62 liefern können. Deshalb gehen viele Großkolben auf Full Wave with center tap hin, damit Iac = Idc.
Wie viel kann dann dein Trafo in der HV-Wicklung geben?

Gruß,
Laurent

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Offline *genni*

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Hallo Laurent,

das weiß ich leider nicht. Den NTR habe ich vor geschätzt 15 Jahren mal auf dem Schrott aus irgend einem Tonbandgerät oder Plattenspieler raus gebaut. Soweit ich mich erinnere war da eine EL95 und eine ECC83 verbaut, aber kann da auch völlig falsch liegen. Aber das waren meine Rahmendaten, von denen ich die Belastbarkeit des Trafos erraten habe ^^ Daher auch die ECL82, da die noch recht human vom Strom her ist. Original war der Trafo mit Einweggleichrichtung verwendet worden (Selen-Diode). Kannst du auf dem Bild sehen, wo der Testaufbau auf dem Brett abgebildet ist. Das ganze Netzteilmodul mit Gleichrichter und Siebelko kam so original aus dem Spendergerät.

Mit Graetz dürfte ich dann ja, wenn ich das Hammond-Blatt richtig verstehe, mehr DC-Strom entnehmen können, oder? Immerhin mehr als das doppelte. Vielleicht reicht der NTR dann ja für eine EL84, wenn er vorher in der Lage war eine EL95 mit rund 30mA Ia+Ig2 zu beliefern?

Viele Grüße
Carsten

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Germy

  • Gast
Moin,

kenne das Problem. Du bist zu dicht mit der ECL82 an dem OT. Da Du ja das Triodensystem für die V1 benutzt, ist es einfach zu dicht am OT und Du bekommst sofort eine Rückkopplung. Hatte diesen Fehler auch schon einmal gemacht. Kannst Du das Triodensystem nicht auf die ECC83 umlegen und den Treiber in die ECL82 packen?

Gruß Germy