Das Problem ist gelöst! Das Leben könnte so einfach sein...
Eins vorweg: Ich hatte Euch eine Tatsache vorenthalten, da ich sie für absolut irrelevant hielt: Meine Preamp-Röhren sind russische 6N2P-EV, quasi identisch zur 12ax7, bis auf die Heizung. Wahrscheinlich hättet Ihr mich schon längst mit der Nase auf die Lösung gestoßen, aber so kam ich erst spät darauf. Das Beste ist aber: ich KAM drauf, heute morgen beim Aufwachen...
Wie Ihr richtig vermutet hattet, gab es Einstreuungen des Tremolos in den Signalweg. Beim Bau des Amps hatte ich Pin 9 der Russen (ein interner Schirm zwischen den Trioden, den dîe 12ax7 nicht hat), weil es einfacher war, gemeinsam mit der Kathode des Oszillators an Masse geführt. Hier wollte ich später noch mal drüber nachdenken, hatte es dann aber komplett vergessen. Zunächst habe ich noch mal mit meinem alten Röhrenvoltmeter die Spannungen an den Preamp-Röhren gemessen, wozu ich normalerweise (ist bequemer) mein Multimeter verwende. Und siehe da: die Spannungen waberten alle irgendwie ganz leicht im Takt des Tremolos. Das Multimeter hat darauf nie reagiert, aber die Nadel des RVM zuckte im Takt. Ich liebe diese alten Dinger!!!
Dann habe ich kurzerhand - wie mir heute Morgen im Traum erschienen - die beiden Pinne 9 direkt auf Chassis-Masse und die Oszillator-Kathode separat an den Masse-Bus gelegt. Resultat: Das Klopfen ist weg, und das Tremolo scheint sogar ein kleines Bisschen tiefer geworden zu sein. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein... Jetzt ist der Amp mucksmäuschenstill.
Übrigens hatte ich zuvor mal das Oszi an den Oszi gehängt. Egal was ich versucht habe, eine durchgehende Linie wollte sich nicht anzeigen lassen. Lediglich ein Punkt, der aber in schöner Sinusform über den Schirm lief. Ist das normal? Liegt das vielleicht an der geringen Spannung am Messpunkt (direkt vor oder hinter R18)?
Nochmals vielen Dank für Euren Beistand! Gleichzeitig freue ich mich, dass ich selbst drauf gekommen bin
Viele Grüße aus der Eifel
Recky