Ich bin auch kein Glaubenskrieger und finde beide Seiten haben Vor- und Nachteile (ein Kumpel von mir hat ein Studio und einen Rack Kemper und zaubert damit exzellente Sounds) aber um ehrlich zu sein habt ihr da ne Chance für den ultimativen Test versäumt denn um wirklich das Ganze 1:1 zu vergleichen hätte man den Amp schon (incl Box und Strecke) profilieren sollen...
Wir waren uns damals sofort einig, was geiler war, es war für uns einfach deutlich genug. Außerdem waren wir zum arbeiten und nicht zum daddeln verabredet. Der Kollege war zum Songwriting da und nicht zum Soundcheck. Und die Mikrophonstrecke ist nun nicht so außergewöhnlich, da gibt es noch ganz andere Kaliber. Will sagen, das ist ein Standard-Setup und die Presets klangen durchaus vielversprechend. Das ganze ist nun auch ne Weile her und seitdem wart der Kemper nicht wieder gesichtet.
Musikinstrumente sind nunmal schier unendlichdimensionale Systeme. Wenn man die diskretisieren möchte, muss man nach heutigem Stand der Technik auf weniger Dimensionen reduzieren und vor allem entscheiden, welche man für wichtig erachtet. Bei der Auswahl hat der Profiler schon sehr viel richtig gemacht, kann das echte Ereigniss aber nicht ganz abbilden. Das erklärt auch die 600Watt-Endstufe. Die muss so groß sein um die Transienten anderer Amps richtig abbilden zu können. Und das trifft es am Besten: Er kann nur ein Abbild in einer begrenzten Auflösung von etwas liefern.
Aber wir reden hier natürlich von den allerhöchsten Ansprüchen. Für das was durchs Radio oder Youtube ankommt mag so ein Gerät schon recht gut funktionieren. ich erinnere mich an Aufnahmen mit diversen teuren Amps (Morgan, /13, Trainwreck, Mesa) bei uns, bei denen ich dachte: "Was is das bidde fürn obergeiler Gitarrensound, und das von DER Band??? Unfasslich" um später am Radio festzustellen, dass im finalen Mix nur noch ein Rauschen mit Ansatzgeräusch übriggeblieben ist. Und da sehe ich auch den Platz eines Kemper Profiler.
Lieben Gruß,
Nigel