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PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage

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Offline mceldi

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Hallo Freunde der röhrigen Amps!

Ich habe in der Bucht einen defekten VA1956 erstanden. Auf den Elkos steht 8.88, womit man Rückschlüße auf das Alter ziehen kann. Es sind auch nur zwei Teile kaputt; der Ladeelko und somit leider auch der NT ...

Mit einem anderen Trafo und Elko funktioniert soweit alles; der Amp wird aber durchgearbeiet und es wird wohl so einiges ausgetauscht (Elkos, Trimpoti, etc.).

Dummerweise entspricht das Teil nicht so ganz dem altbekannten Schaltplan. Manche Änderungen sind eindeutig einem Vorbesitzer zuzuordnen, andere erscheinen mir der (positiv ausgedrückt) Produktweiterentwicklung geschuldet.

Ich habe in einem Beitrag von loco gelesen, spätere Varianten seien komplett mit ECC83 bestückt, und so ist das hier auch. Desweiteren werkelt darin ein Ultralinear-AÜ, allerdings ohne Schirmgitterwiderstände.

Die Änderungen des Vorbesitzers (Koppel-Cs, Tonestack) werde ich zurückbauen. Mit dem Rest bin ich mir noch unschlüssig und suche Anregungen.

- Halltreiber: auf ECC81 umbauen, oder so lassen? Es funktioniert ja ...

- AÜ: werde ich wohl lassen, eventuell kommen Schirmgitterwiderstände rein.

- Netztrafo: welcher soll es werden? Ich tendiere zum Hammond 290CEX
https://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Netztrafos/Fender/Hammond-290CEX-Fender-Power-125P26A-Vibrolux::2150.html
Oder besser doch einen anderen?

-Momentan sind alle Leitungen zu Hall- und Ausgangstrafo, zusammen mit anderen, mittels Kabelbindern befestigt. So richtig gefallen will mir das nicht, aber mir fehlt noch die Idee zur Alternative.

Falls jemand über verschiedene Inkarnationen dieses Amps zu berichten weiß, würde ich gerne darüber lesen.
Ein paar vernünftige Bilder vom Innenleben wären mir auch willkommen (Feierabendklampfer?). Ich würde gerne sehen, wie der im Original aufgebaut war.

Danke fürs lesen!

Cheers
 John

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Offline Athlord

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #1 am: 6.02.2016 21:10 »
Hi,
im Anhang bilder von einem V1956  und den Schaltplan.
Gruß
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Germy

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #2 am: 7.02.2016 08:31 »
Moin,

die Elkos sehen nach den sogenannten "Schneemännern" auf. Die Haltbarkeit war bei denen sehr gering. Die würde ich sofort entfernen.

Gruß Germy

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Offline mceldi

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #3 am: 7.02.2016 09:54 »
Moin!

Danke für die Bilder, Jürgen. Der Kabelverhau ist so ähnlich, wie bei meinem. Nur daß die geschirmten Leitungen quer übers Board laufen (ich könnt ja mal 'n Photo machen ...).
Den Schaltplan habe ich übrigens noch im Original, der war '85 bei meinem PCL dabei; den musste ich ja unbedingt verkaufen ...

@Germy: ich dachte immer, Schneemänner sind weiß  ;)
Bei mir sind "Hoges" Elkos verbaut. Die fliegen aber auch raus!

Apropos Elko. Der Amp hat auch eine Siebstufe mehr, als im Schaltplan. Wenn ich den Plan fertig rausgezeichnet habe, stelle ich ihn hier rein.

Cheers
 John
« Letzte Änderung: 7.02.2016 09:59 von mceldi »

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Offline mceldi

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #4 am: 7.02.2016 13:01 »
Ein Bild sagt mehr, als tausend Worte. Da ist noch zu tun ...


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Offline Feierabendklampfer

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #5 am: 7.02.2016 22:54 »
Ein paar vernünftige Bilder vom Innenleben wären mir auch willkommen (Feierabendklampfer?). Ich würde gerne sehen, wie der im Original aufgebaut war.
Cheers
 John

Hi John,

tja, bei meinem ist das Innenleben alles andere als Original.  Ich habe da, wie ich schon schrieb, alte Zusatzschaltungen etwas solider eingebaut aber das was mit Tonformung zusammen hängt kaum verändert. Spontan fällt mir die drastische Reduzierung der Kathoden-C's  und die Anpassung der Kathodenwiderstände mit Trimmern ein. Vor allem an der Röhre für die zweite Stufe hat es scheinbar was gebracht, die Zerre ist jetzt brauchbar ohne Mumpf und eher Marshallmäßig. Wird auch im Netz öfter so bestätigt.
Wenn Du es richtig machen willst Putz die Platte – alles der Reihe nach ablöten- Bauteile säubern und testen- dann wieder neu aufbauen. Der Plan war bei meinem Amp relativ genau, nur der 4,7nF beim Gain-Boost ist durch ein 56k-Widerstand ersetzt.
Dann hatten die Eingangsbuchsen schon am Gehäuse Kontakt zu Masse, klassische Brummmschleife, also mit isolierten Buchsen ausmerzen....usw. Was mann halt so macht damit er wieder einsatzfähig wird – z.B. auch besserer Netzschalter und Kabel und Schutzleiteranschluss...

Bastlergruß
Kinder betet Papi lötet!

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Offline mceldi

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #6 am: 8.02.2016 17:58 »
Danke Dir, Feierabendklampfer!

Ein Bild, das mir zeigt, wie der Amp mal aussah, hat Jürgen schon eingestellt. Ich hatte gehofft, Du hättest auch ein detailierteres "vorher" Bild gemacht.

An der Schaltung wollte ich eigentlich nix ändern, bzw. das Teil original aufbauen und dann geht der auch wieder weg. Den 56k am Gain-Boost habe ich übrigens auch, parallel zu einem 220p. Isolierte Rean Buchsen sind auch drin. Ob das ab Werk so war, weiß ich natürlich auch nicht.

Nur der Neugier halber. Wie drastisch hast Du denn die Kathoden-C verkleinert?

Cheers
 John

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Offline Feierabendklampfer

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #7 am: 13.02.2016 22:54 »
Danke Dir, Feierabendklampfer!
Nur der Neugier halber. Wie drastisch hast Du denn die Kathoden-C verkleinert?
Cheers
 John

Hi John,
Meistens habe ich 1uF Folie eingelötet, an der Drive-Röhre sogar 680nF. Daduch matscht sie im verzerrten Bereich nicht und da auch nicht so viele Tiefen Leistung fressen wird der Output höher. An V4a sind 10uF drin und der Halltreiber wurde mit 22uF so belassen. Keine Hemmungen beim Experimentieren, selbst wenn Du sie alle weg lässt kommt noch ein Ton raus ;D Manche Marshalls haben auch keinen KathodenC an der Eingangsröhre.

Bastlergruß
« Letzte Änderung: 13.02.2016 22:56 von Feierabendklampfer »
Kinder betet Papi lötet!

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Offline mceldi

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #8 am: 16.02.2016 21:30 »
Hallo Feierabendklampfer!

Ich hatte gar nicht in Erinnerung, daß der Amp dermaßen matscht. Bekommt man aber auch mit vorsichtiger Einstellung in den Griff. Ich will die Schaltung mit Absicht wieder "original" haben; mit allen Stärken und Schwächen. In meinem sind fast durchgehend 10µ verbaut, was aber nur im zehntel dB-Bereich was ändert, also nix.

Nochmal allgemein zur Schaltung: Du hast bestimmt auch den 100k zwischen Treble- und Volume-Poti, gelle?

Ich habe einen Schaltplan ausgegraben, den ich damals rausgezeichnet habe; da gibt es schon Unterschiede zum Originalplan, fragt sich also, was ist denn Original? So wie im Mark II oder so, wie PCL die Dinger zur jeweiligen Zeit gebaut hat, die haben den ja auch geändert.

Momentan kämpfe ich etwas mit der Endstufe. Mehr als 25W bekomme ich nicht raus. Die HT ist zwar auch um 60V niedriger, aber etwas mehr sollte schon kommen. Könnte natürlich auch die Kombi aus weniger Anodenspannung und Ultralinear-Schaltung sein. Mal sehen, die Endstufe kommt ganz zum Schluß.

Ein weiteres Problem habe ich mit dem Tonestack. Mit "Gain Boost" tut der, ohne bemerkt man kaum eine Änderung, wenn man die Potis bewegt.

Cheers
 John

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Offline Feierabendklampfer

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #9 am: 19.02.2016 23:42 »
Ich hatte gar nicht in Erinnerung, daß der Amp dermaßen matscht. ..
Joo, es meint das die 2te Stufe mit der Zeit unbrauchbar wird, wie ich in etlichen Verkaufsanzeigen und Beurteilungen gelesen habe, und wie es auch bei mir der Fall war. Der Clean-Kanal wird nach wie vor gelobt.

Du hast bestimmt auch den 100k zwischen Treble- und Volume-Poti, gelle? .
Falls Du R6 meinst ja, aber zwischen Treble und Volumen ist bei mir kein Widerstand.

fragt sich also, was ist denn Original?
Original im Sinne von 100Gitarristen finden genau die Schaltungsvariante gut gibt es natürlich nicht. PCL war eine 3-Mann-Klitsche mit allem was ich mir so vorstellen kann – Bauteile wurden in kleinen Mengen eingekauft und eine Wareneingangsprüfung war noch nicht erfunden. So wurde halt das genommen was verfügbar war, Hauptsache es funktionierte. Ich meine ja auch Fender hat von einem Amptyp unzählige Variationen gebaut, allerdings in anderen Größenordnungen. Also versuch einfach einen guten Klang heraus zu holen. Aber mit Sicherheit hatte der Engel-AÜ einen gewichtigen Anteil am Sound.
Ein weiteres Problem habe ich mit dem Tonestack. Mit "Gain Boost" tut der, ohne bemerkt man kaum eine Änderung...
Bei Mesa war es mal so gedacht dass der ganze Stack durch den Schalter in der Luft hing, also das gesamte Frequenz-Filter unwirksam wird. Die 56k wurden später mal hinzu gefügt. Deshalb zeigen  Bass/MiD/Treb tendenziell keine Wirkung. "Boost" meint waahrscheinlich die Gainstufe wird dadurch nicht belastet und hat höheren Output.

Bastlergruß
Kinder betet Papi lötet!

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Offline mceldi

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Re: PCL Vintage VA1956 Reparatur und Variantenfrage
« Antwort #10 am: 20.02.2016 16:24 »
Danke, Feierabendklampfer!

es meint das die 2te Stufe mit der Zeit unbrauchbar wird
Also ein Problem alternder Bauteile? Das wäre leicht zu beheben.

Zitat
Falls Du R6 meinst
Welcher auch immer R6 sein mag. Ich kenne Deine Nummerierung ja nicht.

Zitat
zwischen Treble und Volumen ist bei mir kein Widerstand.
Heftig. Meiner hat den, der MarkII hat ihn und mein früherer PCL hatte den auch.

Zitat
mit Sicherheit hatte der Engel-AÜ einen gewichtigen Anteil am Sound.
Der UL-AÜ in meinem scheint mir kein Engel zu sein; er wäre zumindest untypisch. Der gestorbene NT ist augenscheinlich vom gleichen Hersteller.

Zitat
Bei Mesa war es mal so gedacht dass der ganze Stack durch den Schalter in der Luft hing
Dazu finde ich leider keinen Schaltplan, was ja nix zu sagen hat. Jedenfalls ist die ursprüngliche Lösung mit 4n7 ziemlich übel.

Zitat
"Boost" meint waahrscheinlich die Gainstufe wird dadurch nicht belastet und hat höheren Output.
So ist das wohl gemeint, und klingt auch OK. Mit dem 56k.

Cheers
 John