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projekt: ich bau mir eine Box :)

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Offline Greez

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projekt: ich bau mir eine Box :)
« am: 13.03.2016 23:40 »
Hi,

bin handwerklich begabt, habe Spaß mit Holz,.. und sogar im moment auch noch Zeit ! (sowas solls geben) :D

Dh.
ich werde mir demnächst eine LS-Box für meinen Speaker (Jensen Jet Neodym Tornado 12" 100W) bauen.
- der Klang soll warm und gemütlich werden
- gespielt wird nur im Wohnzimmer (manchmal auch lauter, aber eher selten).
- die Box sollte Bass vermitteln aber dennoch nicht zu schwer werden.
- die Box soll erstmal blank sein (ohne Tolex) (evlt. gestalt ich sie mir noch wie ich lustig bin ;D (aber erstmal zweitrangig))


jetzt kenn ich mich mit dem BoxenBau noch nicht so perfekt aus. Deshalb hier meine Fragen (gestaffelt nach Wichtigkeit):

1. muss die Schallwand (in die der Speaker kommt), schallneutral sein? (bei meiner Cajon sind bspw. nur die Seitenwände(links,recht,oben,unten) schallneutral..)

2. können die Seitenwände auch 10mm dick sein, oder besteht dadruch evtl. Gefahr dass die Seitenwände vibrieren oder mitschwingen.

3. Welche Holzart (Vollholz/Multiplex/Sperrholz/Tischlerplatten/..) und Holzsorte (Fichte, Kiefer,..) kann man empfehlen? (Bedinungen: leicht, warmklingend, günstig, optisch nicht zu hässlich)

Danke schonmal  8)

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Offline bea

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #1 am: 14.03.2016 00:25 »
Der 12er Tornado verträgt *vermutlich* eine Bassreflexbox. Der 10er tut es - das wurde mir hier im Forum empfohlen (Stöbern Deinerseits ist also empfehlenswert).

Den 10er betreibe ich in einer Box mit Voumen und Abstimmung einer TL806, allerdings nahezu würfelförmig - was kompakt, in bezug auf Stehwellen aber ungünstig ist.

Die Seitenwände schwingen IMMER mit. Wenn Du das nicht haben willst, solltest Du die Box aus Beton gießen.

Die oben erwähnte Box ist aus billigster FiTa, 18 mm. Sie wurde ursprünglich für einen 12er gebaut. Den Schallwandausschnitt habe ich nachträglich verkleinert.  Die Bassreflexkanäle sind im Durchmesser so gewählt, dass ich sie in Form dreier Löchelchen realsisieren kann. Bei einem 50-W-Bassverstärker ist das kein Problem; die Strömungsgeschwindigkeiten bleiben im Rahmen.
Trotz etlicher Versteifungen ist das Gehäuse schwingfreudig. Das hat überwiegend, aber nicht nur Nachteile, jedenfalls solange man nur im Wohnzimmer spielt - der Klang ist nicht ganz so gerichtet. Dafür leidet das Einschwingverhalten (ja, der Sound erscheint dadurch "wärmer"...)

Das gilt mit Sicherheit auch für deine Cajon (auch ich hab mal so ein Ding aus FiTa-Leimholz gebaut)

In einer so kleinen Box ist die Schallwand kaum noch ein Thema, weil um den Auschnitt herum gerade mal Platz zum Befestigen des Lautsprechers bleibt. Auf der anderen Seite kann man so eine Schallwand natürlich auch ohne allzu großes Mehrgewicht aufdoppeln.

Wie Du merkst, bin ich gar nicht mehr allzu glücklich in bezug auf FiTa im Boxenbau - OBWOHL Fender das auch gemacht hatte.

Vor Jahren habe ich mal eine 1x8"-Box aus Buchensperrholz gebaut (Bauplatten, dunkel gebeizt, lackiert, Front mit Peddinggeflecht bespannt). Das Ding funktioniert prima, sieht auch ganz hübsch aus. Ebenfalls recht gut funktioniert Buche-Leimholz, wenn man sorgsam aussteift.
(Massivhölzer sind in bezug auf Resonanzen generell etwas kritischer als Sperrhölzer gleicher Dicke).
Bei dem Volumen einer TL806 ist das vom Gewicht her noch kein Thema.

Eine meiner Boxen, eine 112 mit einem Eminence Beta-12, ist aus geöltem Bucheleimholz. Klingt recht gut, sieht auch halbwegs wohnzimmermäßig aus und wird nach meinem Umzug ins Musikzimmer kommen.

Gut funktionierende Materialien, die auch von den Customherstellern verwendet werden (Dirk, FMC, SAD, Hirschfelder) sind ordentliches Birkesperrholz ab 12 mm (s.z.B. barfaced oder fearful-Bassboxen als Baumuster...) oder hochwertiges (!!!!!) Pappelmultiplex ab 15 mm, auch für größere Boxen. Die Deckfurniere sind halt meist nicht besonders hübsch. Die meisten Sperrhölzer verlangen eigentlich eher nach einem Bezug.

Die Seitenwände müssen auf jeden Fall ordentlich ausgesteift werden!

Mein Rat also: fürs erste am besten eine TL806 nachbauen. Fürs Wohnzimmer aus einem hübschen Massivholz. Bucheleimholz - wegen schlechter Verleimung und deutlichem Schwund nicht in der billigsten Qualität - ist zumindest für erste Versuche ein durchaus brauchbarer Werkstoff, wenn sorgfältig ausgesteift wird.
Ansonsten Bretter beim Tonholzhändler kaufen (Holzkarle...) und fügen - dann wird das Teil wohnzimmertauglich.

Liebe Grüße

Beate

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Offline Greez

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #2 am: 16.03.2016 15:38 »
Danke für die Tipps. Hört sich ja alles nach viel Erfahrung an ;)
..hab jetzt schon einiges zur TL806 recherchiert und gefunden.

Aber nochmal zu meinen Fragen:
Zu 1)
ist es jetzt besser wenn die Schallwand mehr mitschwingt oder eher weniger mitschwingt?
Ist die Schallwand genauso dick wie die Seitenwände. Oder ist es besser sie dicker/dünner als die Seitenwände zu machen?
Zitat
.. kann man so eine Schallwand natürlich auch ohne allzu großes Mehrgewicht aufdoppeln.
Was meinst du damit? Doppelt so dicke Schallwand? ..und was hat das für einen (positiven) Effekt? ..dass die Schallwand schwingungsärmer ist?

Zu 3)
Prioritätenänderung: Mir ist die Optik und das Gewicht jetzt doch nicht mehr so wichtig.
Welche Holzart (jetzt nur noch bezogen auf die „Soundqualität“) ist am besten geeignet und warum?
Massivholz,
Sperrholz,
Leimholz
oder Tischlerplatte?

Zitat
Die Seitenwände müssen auf jeden Fall ordentlich ausgesteift werden!
blöde Frage: Warum?
..ich spiele die Gitarre darüber ja nur im Wohnzimmer.

Zitat
...betreibe ich in einer Box mit Voumen und Abstimmung einer TL806
Das Volumen ist aber meiner Recherche nicht so groß. Laut dem Bauplan (http://kelterbaum.de/pic/EV-TL806_Bauplan.pdf) ist das Volumen 36,8 Liter.
Der 112 Lemberg Std. hat zb. laut einer Forumsaussage dagegen 71 Liter (http://www.guitarworld.de/forum/ttc-112-lemberg-am-oder-lemberg-std-t28145.html)
Es es nicht besser, wenn ich mir eine Modell wie dieses (mit größerem Volumen) als Bauvorlage nehme. Und beim offenen Case der Schall(&Bass) hinten über die Wand auch reflektieren kann. Ist natürlich physikalisch anders, habe dazu aber leider noch keinen direkten Sound-Vergleich gefunden.

4.) Hat jemand vielleicht einen Bauplan oder so zu einer Boxart wie die 112 Lemberg Std.? (http://www.tube-town.net/ttstore/TTC-Lautsprecherboxen/TTC-Gitarren-Boxen/TTC-Lemberg-Serie/TTC-112-Lemberg-Std::4454.html)

5.) und würdet ihr in meinem Fall eher eine solche oder eher eine solche wie TL806 empfehlen?

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Offline smid

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #3 am: 16.03.2016 22:39 »
Hi Greez,

für die Auswahl des Materials würde ich neben den genannten Kriterien auch die geplanten Eckverbindungen mit in Betracht ziehen, zumal Du die Box ja nicht mit Tolex o.Ä. beziehen willst.

Traditionelle, handgearbeitete offene Zinken:
- FiTa-Leinholz: gut zu verarbeiten, verzeiht kleinere Schlampereien in der Ausarbeitung
- Bu-Leimholz (gilt für alle Harthölzer): schwieriger zu verarbeiten, sägt und schleift sich schlechter (v. A. Buche), hohe Präzision in der Ausarbeitung nötig
- Sperrhölzer: eher ungeeignet
- Multiplex (Bu, Bi): geeignet, siehe Bu-Leimholz, Verbindungen wie Lamello oder Fingerzinken sind praktikabler

Halbverdeckte Zinken, handgearbeitet:
- FiTa Leimholz: siehe oben
- Bu-Leimholz: siehe oben, eher was für geübte Holzheimwerker
- Sperrhölzer: eher ungeeignet
- Multiplex: machbar, ich würde es nicht machen

Halbverdeckte Zinken, maschinell oder mit Oberfrässchablone:
- FiTa Leimholz: gut geeignet
- Bu-Leimholz: gut geeignet
- Sperrhölzer: eher ungeeignet
- Multiplex: geeignet

Fingerzinken, manuell oder maschinell:
- FiTa-Leimholz: gut geeignet
- Bu-Leimholz: gut geeignet
- Sperrhözer: eingeschränkt geeignet
- Multiplex: gut geeignet

Flachdübel (Lamello), Stabdübel:
- FiTa Leimholz: lieber Flachdübel als Stabdübel, Zinken halten besser
- Bu-Leimholz: Flachdübel und Stabdübel, für weniger geübte Holzheimwerker besser geeignet als Zinken
- Sperrhölzer: eingeschränkt, lieber Flachdübel als Stabdübel
- Multiplex: Flachdübel und Stabdübel, Fingerzinken sind dennoch die bessere Alternative

stumpf verleimt (evtl. zus. verschraubt):
- FiTa Leimholz: nicht empfehlenswert (zus. verschrauben!)
- Bu-Leimholz: nicht empfehlenswert (zus. verschrauben!)
- Sperrhölzer: bedingt machbar
- Multiplex: bedingt machbar

auf Gehrung verleimt, evtl. mit Flachdübeln oder Fremdfeder:
- FiTa Leimholz: gut geeignet
- Bu-Leimholz: gut geeignet
- Sperrhölzer: geeignet
- Multiplex: gut geeignet

VG
Andreas

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Offline Greez

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #4 am: 16.03.2016 23:14 »
wär cool, wenn jemand meinen letzten Post(Fragen) Fragen noch beantworten könnte ;)

danke Adreas,
aber welche Holzart bezogen auf die „Soundqualität" ist am besten geeignet und warum?

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Offline Holzdruide

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #5 am: 16.03.2016 23:36 »
Hallo

Welches Holz Du verwendest wird sich klanglich kaum auswirken, wenn man sich so ansieht welchen Müll namhafte Hersteller früher so verbaut haben wird einem leicht übel.

Wenn Du Zinken von Hand sägen willst rate ich Dir mit Probehölzern erst mal wenigstens eine Ecke zu machen, übe neben einem Strich zu sägen bzw den Strich genau wegzusägen.

Am einfachsten wäre in jedem Fall die Teile in einem Baumarkt zusägen zu lassen, die sägen alles, auch Leimholzplatten.
Übrigens hätte ich eine Zarge (Seiten Boden Deckel) aus Fichte handgezinkt rumkugeln .... fertig verleimt

Gruß Franz

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Offline smid

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #6 am: 16.03.2016 23:49 »
Weggesägt wird der halbe Riss/Strich auf der Seite des abfallenden Stücks  :police:

VG
Andreas

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Offline Holzdruide

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #7 am: 17.03.2016 07:10 »
Weggesägt wird der halbe Riss/Strich auf der Seite des abfallenden Stücks  :police:

VG
Andreas
Den halben Strich ? soso, dann probier das doch mal in Buche  ;D
Wenn Du mir etwas über Zinken erklären hättest wollen - vor 35 Jahren hätte ich das vielleicht geglaubt, aber ich hatte eigentlich einen guten Lehrer, ich habe damals gewerbsmäßig Möbel restauriert und etliche fehlende Schubladen nachgebaut.
Bzw. schau mal da, da sieht man ein wenig vom Franz beim werken  ;)
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20030.msg202335.html#msg202335

Grüßchen Franz

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Offline smid

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #8 am: 17.03.2016 07:57 »
Hi,

na gerade bei Harthölzern! Bei Fichte kriegt man ein paar Zehntel gedrückt.
Bei
Zitat
den Strich genau wegzusägen
gebe ich Dir recht, wenn Du die fertigen Zinken als Anreiß-Schablone auf das spätere Schwalbenstück stellst.

VG
Andreas
<angebermodus>(Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung im Schreinerhandwerk 2010)</angebermodus>
<neidischmodus>(als Besitzer einer Woodrat brauchst du Dich ja um sowas nicht mehr zu kümmern)</neidischmodus>
« Letzte Änderung: 17.03.2016 08:11 von smid »

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Offline LöD

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #9 am: 17.03.2016 09:26 »
Moin,
nun ja, Fichte ist leicht und schwingfreudig. Das kann schön klingen oder wenns doof resoniert auch nicht.
Für ne Box die nicht betolext wird würde ich aber keine Fichte nehmen. Aus optischen Gründen.
Für ne Wohnzimmerbox ist das Gewicht auch zweitrangig, kann man also auch n Hartholz nehmen.
Bzw. ein Holz das einem gefällt.
Wenn Du nur leise spielst wird auch die Schwingneigung des Holzes recht egal sein. Weil bis die Kiste mal schwingt brauchts einiges an Energie = Lautstärke vom Speaker.
Für ne Schallwand würde ich ein Multiplex nehmen, weils schön steif ist.
Mit einen Rahmen drauf, dass die Bespannung abstand von der Schallwand hat und nicht dagegenscheppert.
Habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.

Die Ecken würde ich mit Fingerzinken machen. Du wirst vermutlich die Kanten dann noch rundfräsen?

LöD
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline bea

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #10 am: 17.03.2016 10:33 »
Zuerst mal zur Konstruktion:

Als Bassistin denke ich natürlich immer von "richtigen" Boxen her, also geschlossenen oder Bassreflex. Weil kompakt und bewährt, daher die 806. Die wird einen höheren WAF hervorrufen als die doppelt so große Lemberg. (WAF: woman's acceptance factor... ach so, man könnte einen Box auch so bauen, dass sie gleichzeitig als rollender Couchtisch verwendbar ist).

Andreas: natürlich ist das alles richtig, was Du da oben schreibst. Aber in der Praxis mit Leimholzplatten aus dem Baumarkt ist die einzig sinnvolle Verbindung stumpfes Verleimen mit Eckleisten, bei kleinen Boxen gehts auch ohne Verschraubung.
Grund: schau Dir die Box 5 Jahre später an: der Ponal der stumpfen Verleimung hält und ist noch dicht (auch ohne Eckleisten). Die herstellerseitige Verleimung der Stäbchen ist aufgegangen...
Bei dieser Qualität ist jeder Mehraufwand für Zinken, Lamellos (Spezialwerzeug!) oder Nut/Feder verlorene Liebesmüh.

Und das zeigt das Hauptproblem: die Qualität des in den Märkten angebotenen Holzes scheint immer schlechter zu werden.
Liebe Grüße

Beate

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Offline bea

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #11 am: 17.03.2016 10:42 »
Wenn Du nur leise spielst wird auch die Schwingneigung des Holzes recht egal sein. Weil bis die Kiste mal schwingt brauchts einiges an Energie = Lautstärke vom Speaker.

Nein, das Schwingen wirkt sich auch bei geringer Lautstärke aus. Es beeinflusst das Abstrahlverhalten und auch die Ein- und Ausschwingvorgänge.

Bei Bassboxen merkt man das sehr viel deutlicher, und gleichzeitig sind die Anforderungen an die "Sauberkeit" des Tons höher als bei Gitarrenboxen. Deshalb habe ich meine kleine FiTa-806 auch zur Gitarrenbox umfunktioniert - das Material ist so schwingfreudig, dass es als Bassbox einfach suboptimal ist. Als Gitarrenbox macht sich das Hasenkistchen übrigens ganz gut.

Da ist das Minimum Buche als Leimholz (wegen der Masse) oder aber Multiplexplatten.
Liebe Grüße

Beate

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Offline LöD

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #12 am: 17.03.2016 10:46 »
Nein, das Schwingen wirkt sich auch bei geringer Lautstärke aus. Es beeinflusst das Abstrahlverhalten und auch die Ein- und Ausschwingvorgänge.

Echt? Hätte ich nicht gedacht. Ne leise gespielte Box vibriert kaum beim handauflegen, das war für mich das Anzeichen= schwingt auch nicht wesentlich mit...
Aber ich bin sicherlich kein Boxenguru.
Die nächste Frage ist natürlich, wie leise ist leise  :devil:

Holz kaufe ich nicht im Baumarkt sondern bei einem Holzfachhändler meines Vertrauens, der zudem noch näher als der nächte Baumarkt ist.  ;D
Preis ist kaum höher, so ne Box braucht ja nicht viel Holz, und die Qualität um Welten besser!

LöD
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline smid

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #13 am: 17.03.2016 19:57 »
Hallo,

leider ist auch die Qualität der Leimholzplatten im Holzgroßhandel in den letzen 20 Jahren deutlich schlechter geworden (ebenfalls bei den Sperrhölzern, Multiplexplatten und erst recht bei den Spanlatten). Da würde ich die Baumarktqualität (wir haben hier nur den mit den drei Buchstaben) nicht als viel schlechter bezeichnen. Ich mag die Baumarktformate, weil sich da beim Durchstöbern des Vorrats fast immer vier nahezu astfreie Tafeln finden lassen. Schön wenn man nicht tolexen will, auch sonst schön, weil sich bei hellem dünnen Tolex keine Äste abzeichnen.
@bea: Bisher hatte ich noch keine Probleme mit den Längs-Leimfugen, ich werd das in Zukunft aber mal im Auge behalten und ein paar Abschnitte ein wenig "stressen" (verschiedene Luftfeuchtigkeiten, Kondensfeuchte etc.). Stumpf verleimen mit Eckleiste finde ich etwas obstkistig. Solange das Holz trocken ist und bleibt funktioniert das natürlich. Der Vorteil der Zinken ist, dass sie das Arbeiten des Holzes mitmachen. Die Eckleiste ist halt längs auf quer. Bei grösseren Unterschieden der Gleichgewichtsfeuchte kommt das an Grenzen.

VG
Andreas

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Offline bea

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Re: projekt: ich bau mir eine Box :)
« Antwort #14 am: 18.03.2016 01:18 »
@bea: Bisher hatte ich noch keine Probleme mit den Längs-Leimfugen, ich werd das in Zukunft aber mal im Auge behalten und ein paar Abschnitte ein wenig "stressen"

Wenn ich es recht überblicke, war das ganz überwiegend die Einfachqualität - das, was heute unter "Naturwuchs" angeboten wird (auch für dieses Billigzeugs gibt es m.E. sinnvolle Einsatzgebiete). Aber nicht komplett.

Zitat
Stumpf verleimen mit Eckleiste finde ich etwas obstkistig. Solange das Holz trocken ist und bleibt funktioniert das natürlich. Der Vorteil der Zinken ist, dass sie das Arbeiten des Holzes mitmachen.
Das ist schon klar. Im Boxenbau werden Eckleisten gerne auch wegen ihrer Nebenwirkung als Kantenversteifung eingesetzt - schau Dir beispielsweise den Plan der TL806 an. Aber auch da sind Aussteifungen über die Flächen der Platte natürlich sinnvoller.

Und natürlich sind Zinken die bessere Verbindung - m.E. aber nur sinnvoll mit ordentlichem Material.  Wenn ich versuche, Möbel zu bauen, verwende ich auch mindestens Holzdübel (oder mache die Möbel zerlegbar...). Und wenn es repräsentativ sein soll, würde ich mich selbstverständlich auch an Zinken (traditionelle, offene) und, wo sinnvoll, Gratnuten trauen.
Liebe Grüße

Beate