Hallo zusammen,
nachdem ab Karfreitag erstmal schlechtes Wetter war, habe ich beschlossen meinen "Baby-M" in Richtung JTM1 umzubauen. Netzteil, V1a und V1b, Tone-Stack sowie Endröhre konnten weitgehend übernommen werden, die V2 musste von Long Tail auf eine zusätzliche Gainstufe plus Katodyn-PI umgebaut werden. Das war dann doch mehr Arbeit als zunächst vermutet, aber am Freitag Abend konnte der kleine Brüller zum ersten Mal eingeschaltet werden.
Ich konnte den Plan des JTM1 nicht komplett umsetzen, da mir einige Teile fehlen (die Bestellung ist schon raus), aber die wesentliche Struktur konnte ich nachbauen. Der Umbau der V2 wurde vollzogen (mein erster Katodyn). Im Tone-Stack wurden der Treble-C und der Slope-R auf 220p/56k getauscht und Katoden-Cs am PI und an der ECC82 eingebaut.
Der Kleine hat auf Anhieb funktioniert, hatte aber einen Sound, der einem sämtlich Plomben aus den Zähnen gezogen hat. Viel zu scharfe Höhen, die sich auch mit dem Treble Poti nicht zügeln ließen und fehlende obere Mitten. Ausserdem war er mit dem einzigen Volume-Poti vor V1b kaum zu zügeln. Schon vor der 9 Uhr Stellung zu laut für's Wohnzimmer und ein extrem enger Clean-Bereich.
Also erst den Tone-Stack auf 470n/33k zurückgebaut; das hat die Höhen deutlich gezügelt und die Zerre in die Nähe brauchbarer Regionen gebracht. Der Bright-Cap am Vol-Poti ist schaltbar (Schalter fehlt im Schaltplan). Für Strats brauche ich den nicht, für die Paula nur bei ganz cleanen Sounds.
Um den Amp zu zügeln musste ein Master-Volume rein. Nach diversen Versuchen mit einem PPIMV, einem Poti direkt nach dem Tone-Stack und einem Poti vor dem Katodyn ist es schließlich vor dem Katodyn gelandet. Das PPIMV hat dem Ton die Fülle genommen, mit dem Poti nach dem Tone-Stack hat die Zerre der V2a gefehlt. Nebenbei: Der C7a ist wichtig, damit der Bezugspunkt der Gittervorspannung von V2b erhalten bleibt. Nach vielen weiteren Versuchen habe ich dann noch die Katoden-Cs am Katodyn und an der Endstufe entfernt, um die Höhen noch etwas zu zügeln. Werde da aber noch mit anderen C-Werten experimentieren.
Mit dem Gain-Regler kann man jetzt den gewünschten Zerrgard einstellen und mit dem Volume-Poti die gewünschte Lautstärke. Der Amp reagiert sehr schön auf das Volume-Poti der Gitarre. Gain auf 12 Uhr, Volume auf 9 Uhr gibt mit aufgedrehtem Volume an der Strat einen sehr schönen Crunch. Gitarre etwas zurückgedreht wird's clean. Super regelbar. Gain über 12 gibt immer mehr Zerre bis ca. 15 Uhr, danach wird's dann matschig. Zwischen 12 und 15 Uhr läßt sich der Sound auch mit dem Gitarren-Volume immer noch sehr schön verändern.
Der Amp verträgt sich sehr gut mit Zerrpedalen. Gain auf 12 Uhr und einen Tubescreamer vor dem Amp sind eine perfekte Kombination. Vol an der Strat etwas zurück gibt Clean, Vol aufgedreht gibt saftigen Crunch mit nur leicht erhöhter Lautstärke, den TS getreten, und es ertönt das Brett. Mit der Paula funzt das genauso bei Gain auf ca. 10 Uhr.
Die nächsten Tage werden noch mit Sound-Tuning gefüllt werden. Wenn die Lieferung von Dirk kommt werde ich auch noch ein paar Dinge ausprobieren: R33, C25 und C21 an V1a, C7 und R12 an der Endstufe und die NFB-Schleife.
Den größten tonalen Unterschied zu meiner vorigen Schaltung im "Baby-M" macht die zusätzliche Gainstufe aus. Durch die zusätzliche Gainstufe statt des Long-Tails macht der Amp deutlich mehr Zerre. Werde vielleicht mal von der Vorstufe probeweise in Endstufe eines 18 Watters gehen (Long Tail mit EL84 PP).
Soviel für heute, werde zu gegebener Zeit wieder berichten.
Der aktuelle Schaltplan hängt bei.
Gruß Axel