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Die ewige Frage der Kondensatoren

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Stone

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Die ewige Frage der Kondensatoren
« am: 17.06.2016 00:17 »
Hallo

Aktuell habe ich wieder einen Marshall ähnlichen Amp gebaut, der einem heißen 2203/04 entspricht - dies ist der erste Aufbau nach einem Prototyp; in beiden Aufbauten habe ich Mallory Kondensatoren verwendet und bekomme nun Zweifel, ob das dem Sound abträglich ist.

Mein Eindruck ist, dass der Amp ständig ein wenig "buzzy" klingt, ein wenig verwaschen und die Höhen entweder aufdringlich kratzig sind oder aber dem Amp Leben fehlt, sobald ich Treble auf die Hälfte zurückdrehe.

Hier im Forum wurde genau diese Frage schon etliche Male diskutiert.

Das Ziel ist eigentlich einen "tighten" Sound zu haben, der klar differenziert in den Bässen ist und bleibt, mit recht ausgewogenen Höhen - da es sich um einen Marshall "Alike" handelt, geht es also nicht um weichen, sondern eher direkten Sound.

Die kontroversen Diskussionen habe ich schon mehrfach gelesen - da kommen die Leute entweder (so verstehe ich es) auf SoZo Mustard für einen authentischen alten Marshallsound oder u.a. auf Roederstein für einen direkteren Sound.

Ein bekannter Anbieter stellt Mustards in seinen Bausätzen zur Verfügung, die - wie ich finde - nicht schlecht und sehr direkt klingen (die Spannungen meiner Aufbauten liegen bis auf 1 oder 2 Volt auf selbem Niveau).

Ich selbst habe früher Orange Drops genutzt und überlege, ob ich nicht dorthin zurückkehren sollte.

In der gleichen Schaltung habe ich im 19" Vorstufenaufbau WIMA benutzt und bin recht zufrieden - beim Turretboard sind die aber schwer zu verwenden aufgrund ihrer Bauform.

Meinungen?

Gruß, Stone

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Offline Athlord

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #1 am: 17.06.2016 06:36 »
Moin Stone,
ich verwende für Marshallartige Schaltunge mittlerweile sehr gerne die Röderstein hier aus dem Shop.
Gruß
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline sev

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #2 am: 17.06.2016 07:57 »
+1
Ich bin für Marshalliges auch bei den Roedersteins hängen geblieben (mal abgesehen davon das deren Firmensitz hier gleich um die Ecke ist).
Grüße,
Stefan
"If there's more than one way to do a job, and one of those ways will result in disaster, then somebody will do it that way."
--Edward Murphy

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Offline bluesfreak

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #3 am: 17.06.2016 09:04 »
Moin,

auch ich hab die Roedersteins als meine Nr 1 für (in meinen Ohren) alten Marshall Sound als das Optimum herausgefunden.
Sehr deutlich fielen mir die Unterschiede bei einem meiner 18W auf der zu 100% mit SoZo ausgestattet war und mir damit etwas zu glatt klang. Ich hab dann immer wieder umgebaut, Mallorys, Roedersteins, Polyesters, Cornell Dubiliers, ja sogar Jupiter, SolenFast und ODs ausprobiert und für mich klingen die Roedersteins am "marshalligsten". Da hat der Amp Biss, Gritt und eine leichte Rauheit im Sound die ich angenehm und optimal für meinen Sound empfinde und so ist der TMK Kanal eben pur Roedersteins. Im Tremolokanal hingegen blieb ein Mix aus SoZo und Jupiters...

Gruß
blues

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Stone

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #4 am: 17.06.2016 11:23 »
Hallo

Vielen Dank für eure Einschätzungen bzw. Informationen.

Dann sei noch die Frage für "american" Aufbauten á la SLO100 oder HR50+ gestellt - da würde ich dann einen runden Klang bevorzugen, in der Meinung es passt am besten. Sozo Mustard dann?

Gruß, Stone

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Germy

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #5 am: 17.06.2016 11:29 »
Hi Stone,

dafür kann ich dir auch nur die Vishay/Roederstein empfehlen. Für Marshallsound für mich auch die erste Wahl. Bei Soldanosound gehen WIMAs und etwas weicher die Orangedrops. Auch sehr zu empfehlen für PCB: Die blauen MKP von Vishay.

Gruß Germy

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Offline bluesfreak

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #6 am: 17.06.2016 13:38 »
Dann sei noch die Frage für "american" Aufbauten á la SLO100 oder HR50+ gestellt

Für "American Style" würde ich auch eher in die OD oder sogar blue SoZo Kiste greifen.
Solls modern amerikanisch klingen dann würde ich (je nach Budget) evtl sogar die SolenFast Richtung gehen...

gruß
blues

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Offline Athlord

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #7 am: 17.06.2016 13:42 »
Jepp!
OD oder Blue Molded von Sozo.
OD´s sind allerdings etwas günstiger und tonal ist der Unterschied eher marginal.
Gruß
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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sjhusting

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #8 am: 17.06.2016 14:08 »
Jepp!
OD oder Blue Molded von Sozo.
OD´s sind allerdings etwas günstiger und tonal ist der Unterschied eher marginal.
Gruß
Jürgen

To each his own. I don't like ODs at all for American. The amps I put them in sounded too bright and shrill. I actually like Xicons for these amps. Though I use 150s a lot, and have used Sozos, including the blues.

jmho

steve

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Offline Athlord

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #9 am: 17.06.2016 14:21 »
To each his own. I don't like ODs at all for American. The amps I put them in sounded too bright and shrill. I actually like Xicons for these amps. Though I use 150s a lot, and have used Sozos, including the blues.

jmho

steve

you're an old guy!
your ears damaged by loud and wrong music ..... ;D
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline _peter

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #10 am: 17.06.2016 14:35 »
Hallo zusammen,

ich habe ja noch wenig herumprobiert mit verschiedenen Kondensatortypen und frage mich immer, wieviel
wirklich dran ist. Ich will jetzt aber nicht das Voodoo-Thema aufmachen, sondern euch, die schon damit
experimentiert haben, wie es mit Polypropylen aussieht. Ich vermute mal, für Marshall eher weniger, für
Hiwatt schon? Was haltet ihr von den Xicons, Wima FKP, oder denen von Aktikradio (ich weiß nicht, wie
die heißen)?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Athlord

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #11 am: 17.06.2016 14:52 »
Hi Peter,
ganz ehrlich?
Einen einzelnen Kondensator höre ich auch nicht mehr raus.
Es ist immer das gesamte Paket - und das würdest Du bestimmt auch hören.
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Stone

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #12 am: 17.06.2016 15:00 »
Hi

Wer mich näher kennt, weiß, dass ich alles andere als ein Vertreter der Voodoo-Fraktion bin ;-) Meine Frage zielte auch eher auf das Gesamtpaket ab bzw. fiel mir bei Verwendung der Mallory auf, dass die wohl nicht so toll sind.

Beim Treffen vor Jahren bei Marc haben wir mal Kondensatoren direkt per Umschalter verglichen und eine Art "Spiel" daraus gemacht; ich meine der einzige, der ziemlich genau getroffen hatte war Swen (Bierschinken).

Alle anderen lagen total daneben oder haben nur hier und da einen Unterschied gehört, wobei Marc auch mal ein- und denselben Kondensator zweimal hintereinander geschaltet hat, um die "ah, ein Klick, jetzt muss es ein anderer Cap sein" Denkweise zu überlisten.

Bis vor einigen Jahren habe ich mit Orange Drops gearbeitet (715er) - dabei fiel mir immer wieder auf, dass die Amps insgesamt sehr direkt klangen (aus der Erinnerung heraus) und in den Höhen dann aggressiv bis spitz wurden.

Problem mag auch sein, dass ich z.B. einen wuchtigen Marshall-Sound nicht mit Jimi Hendrix Fuzz-Klängen assoziiere, sondern eher mit dem Intro der Coverversion von "Hush" von Gotthard, wenn man noch etwas Bass und Resonance reinregelt ... wobei ich fast sicher bin, dass Intro wird mit 'ner Paula über den Crunch-Channel eines Silver Jubilee gespielt.

Heißt im Klartext, ich möchte eigentlich schon, dass der Kondensator "neutral" überträgt oder zumindest nur vorteilhaft verfälscht, was dann z.B. für mich sowohl im Marshall, mehr noch im Soldano, ein "abrunden" der Höhen wäre (also leichte Kompression z.B.) bei gleichzeitig straffen Bässen und klar differenzierten Mitten.

Oftmals ist schon die Änderung des Slope-R von 33 auf 39 oder 47 Kilo die Lösung oder zumindest ein Schritt in die richtige Richtung - aber auch nicht alles.

Es ist aber auch hilfreich einfach mal die Einschätzungen innerhalb eines Threads zu haben und nicht über ein ganzes Bündel verteilt im Forum :)

Gruß, Stone

edit: ein schönes Marshall-Intro ist auch "Running wild" von Airbourne oder "Devils child" von Judas Priest ;)
« Letzte Änderung: 17.06.2016 15:03 von Stone »

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Offline Laurent

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #13 am: 17.06.2016 16:59 »
Moin Stone,

Vor einiger Zeit hatte ich mit meinen ersten Amps (LoV Marshall, SLO-Klon...) viele Kondis ausprobiert (OD 715, Mallory, Philips, Xicon,  Vishay-Roederstein). Am Ende bin ich mit den Roederstein auch geblieben. Scheint irgendwie in die gute Richtung zu gehen, um einen kräftigen Klang zu bekommen, ohne zuviel zu kratzen oder zu schrill zu werden.

Gruss,
Laurent

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Germy

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Re: Die ewige Frage der Kondensatoren
« Antwort #14 am: 17.06.2016 18:30 »
Bei Caps ist das wie mit Farbe. Reine Geschmackssache und ausprobieren. Das Zusammenspiel hat in einem Amp so viele Parameter, die sich auch noch alle gegenseitig beeinflussen, dass man, so denke ich, keine klare Aussage machen kann. TESTEN!!!

Gruß Germy