Ich habe mir das Projekt auf der Audiodesignguide Seite angeschaut.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, mit welcher Masche hier versucht wird angeblich innovative Schaltungstechnik zu verkaufen.
Am Besten gefallen hat mir folgende Aussage:
A valid alternative to very expensive Caddock is to use a parallel of two normal 1% metallic oside resistor with inverted phase to compensate some of their inductance.
Wenn ich das richtig sehe beträgt die typische Induktivität eines 1MOhm Metalfilm-Widerstandes 5nH. Alleine 1cm Draht in der Zuleitung hätten etwa 10nH, je nach Berechnung. Wenn man die Drahtlängen sieht die hier verbaut wurden, wäre es sehr viel wichtiger hier kompakter zu bauen. Wenn man die Induktivität des Widerstandes tatsächlich kompensieren wollte, müsste der zweite Widerstand möglichst nahe montiert werden und dann tatsächlich um 180°C gedreht vom Strom durchflossen werden. Dann würden sich die Magnetfelder teilweise aufheben. Siehe auch meine Zeichnung. Der Widerstand von seinem Farbkode her zu drehen, ist Voodoo.
Aber von was reden wir eigentlich? 100nH haben bei 100kHz einen Widerstand von 0,063Ohm, bei 1MHz von 0,63 Ohm. Bei den in Röhrenverstärkern üblichen Widerstandswerten, kann ich mir eine Beieinflussung des Signals in keinster Weise vorstellen.
Es gibt sicher uralte Widerstände, welche hier deutlich höhere induktive Beläge aufweisen. In damit ausgestatteten Verstärkern mögen sie über die Jahre auch den Klang beeinflussen, dies war aber von den Entwicklern des Verstärkers mit Sicherheit nicht gewünscht.
Viele Grüße
Olaf E.