Hallo zusammen, mein erster Beitrag hier.
Ich teste gerne Dinge aus, in der letzten Zeit wieder einmal etwas mehr - insb auch Speaker. Ich dachte, nachdem ich soviel hier gelesen und davon profitiert habe, sei es mal an mir, meine Erfahrungen zu teilen. Zunächst also zu den Speakern.
Seit ich so in die 50er gekommen bin, plagt mich immer mehr die Frage des Gewichts. Damit landet man schnell bei den NEOs.
Ein erster Versuch vor Jahren mit dem Celestion Century brachte mich allerdings fix wieder davon ab. Ein anderer Schritt: Amp-Wechsel. Es wurde ein PCL SM60 mit dem Jensen Neo 150/15. Klasse Amp. Geiler Clean Kanal, der sich bestens mit (guten!!!) Effekten verträgt. In der Hinterhand noch ein Marshall Bluesbreaker und Cream JTA45. Früher gespielt insb. H&K Duotone mit Vintage30. Der war für mich immer Referenz. Nur auf Dauer viel zu schwer.
Neugier trieb mich zu diversen 15". Warum? CXlean klingt das meist alles recht gut. Verzerrt fehlt dann aber meist irgendwie der Charakter im Mittenbereich. Zerrer: Fatboy von Goran, Gunshot von ThorpyFX, Rockett Dude und .45. Und ganz viele andere davor und zwischendurch. Die meisten ODs bestehen die Prüfung nicht, da sie offenbaren, dass ihr Entwickler im Hochtonbereich einen Kreissägensimulator eingebaut hat...
Zurück - die verschiedenen Klassen von Jensen bis zum 350A gecheckt. Der 350A und der 15=/15 sind irgendwie noch die besten 15er-Neos. Der Eminence Lite 2515 klang erst ganz prima, konnte mich aber auf Dauer nicht überzeugen. Wenn im OD sind die Mitten irgendwie verwaschen. Das macht der 350A deutlich besser.
Erneuter Versuch. Eventuell doch mal ein 12er?
Nach Studium dieses Forums war klar: Jensen Neo und Tornado sind ganz weit vorne. Ich habe mich dann für den Tornado entschieden. Damit war erst einmal gut. Wenn da nicht eine Thiele Small mit diesem lausig schweren EV-Imitat von Eminence rumngestanden hätte. Wow. Das hat mich beeindruckt. Vor allem clean. Nur viiiieeelll zu schwer. Aber da gibt es eine Lösung: Eminence DeltaLite 2512.
Ärgerlich st nur, dass die alle soviel Einspielzeit brauchen. Egal. Fix von Dirk einen Adapterring besorgt für den Combo. Die andere Lite in das TT Thiele Small eingebaut. Klang schon recht gut. Der im TT-Cab insgesamt etwas tiefer mit weniger Mitten, im Combo etwas offener mit mehr Mitten. In der Kombi war das schon ein recht beeindruckendes Klangbild. Meinen Band-Creator drangehängt und viele Stunden (bei sehr moderater Lautstärke) meine Hunde und meine Frau genervt. Die ist glücklicherweise sehr geduldig. Noch einen Tag gespielt und dann ins Auto verladen nach England. Vier Gigs dort gespielt, zweimal mit und zweimal ohne Zusatzbox. War prima, aber irgendwie fehlte mir doch noch etwas Charakter. Habe das dort auch intensiv mit meinem alten Freund Steward Ward (Award Sessionette Amps) diskutiert und wir haben den PCL mit EminenceLite mit seinem neuen BluesBaby mit Celestion V-Type verglichen. War interessant. Ich finde den V-Type nicht perfekt, aber er hatte im OD-Betrieb eindeutig mehr Charakter.
Also - wieder von vorne... Jetzt habe ich mir Celestions Century Vintage und den Neo Cream eingebaut. Den Cream in den Combo, den Vintage in das TT112 Cab Studio Pro. Was soll ich sagen? Angemacht - hin und hergeschaltet. Volltreffer, habe ich gedacht. Sogar ohne Einpielzeit. Das klingt clean gut und im OD auch. Der Cream erscheint mir dabei in seinem Klangbild dem Vintage prinzipiell nicht unähnlich, allerdings alles eine Stufe tiefer. Der Cream hat mehr untere Mitten, der Vintage mehr obere. Die Höhen - nun ja. Davon bieten beide reichlich, aber auch hier der Cream mit etwas tieferem Timbre. Beide ganz sicher nicht - wie so häufig beschrieben - ear piercing. Das ist einfach nicht wahr. Wenn es Schärfen im Ton gibt, dann eher in den oberen Mitten. Wenn man sich direkt vor den Speaker setzt - so Ohr auf Kalotten-Höhe - kann man das ganz gut ausmachen, vor allem bei OD. In den Bässen bietet der Vintage etwas mehr Fundament (kann man mit dem Band-Creator schön hören), was aber auch ein klein wenig dem Combo zuzuordnen ist. Im TT-Cab klingt das fetter, kann ich aber natürlich nicht direkt vergleichen.
Der Jensen Tornado klingt insgesamt etwas ausgeglichener, aber auch braver. Der Eminence liegt irgendwo dazwischen, je nachdem ob clean oder OD. Beinahe vergessen: Von Eminence waren noch der Little Texas und der Tonkerlite (quasi außer Konkurrenz) dabei. Der Texas ist schwach, in den Mitten verwaschen - so gar nicht mein Speaker. Der Tonkerlite ähnelt ein wenig dem Vintage, allerdings ohne seine Bässe und etwas zuviel oberen Mitten. Ist aber ein knackiger Speaker, der clean gut kommt und für Country-Picker sehr interessant sein dürfte.
Fazit momentan: Die Celestion sind beide vorne, direkt dahinter der Jensen Tornado und der Eminence DeltaLite 2512. Das muss sich dann mal beim nächsten Gig beweisen.
Ach ja: meine Klampfen sind von FGN. Die semi-akustische Masterfield. Pickups kommen von Bare Knuckle - The Mule (habe auch noch Throbaks, FGN und diese Mojotone PAF Clone aus Amiland (inzw. bei TAD im Vertrieb). Saiten von Ernie 10 auf 46. Kabel von Evidence Audio (das perfekte Monorail fürs Board und das Forte zwischen Git-Board-Amp). Alternativ (in der Reihenfolge) Fatso-Kabel oder Summer Spirit XL.
Fragen? Antworte gerne, kann aber evtl. mal 'nen Tag dauern.