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Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps

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Offline sgt_johnny

  • Newbie
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Hallo Zusammen :)

Ich habe beschlossen dieses Jahr einen Röhrenverstärker zu bauen.

Meine Anforderungen:

- Röhrengleichrichter
- Zwei Inputs 1x "normal Audio ala Laptop,Ipod etc" 1x für Plattenspieler
- Aussteuerung mit Magischen Auge (Stereoversion oder zwei einzelne)
- Kompatibel mit bereits vorhandenen Lautsprechern und genügend Leistung
  Lautsprecher:http://www.kef.com/html/de/showroom/flagship_hi-fi_series/LS50/fact_sheet/LS50_group/LS50/index.html
- Nachhaltig, also nicht "einen kleinen Verstärker zum Test, und dann danach den eigentlichen grossen"

Meine Kentnisse:

Ich kenne mich mit den grundlegenden Themen der Elektrotechnik aus und habe bereits einige Schaltungen auf PCB's entwickelt und zusammen gesetzt (Elektronik, Nixies etc). Mit Netzspannung habe ich beruflich öfters zu tun und auch die nötigen Ausbildungen (Elektromechaniker, schweizer Zulassung) Mit Audioröhren-Technik habe ich bis jetz noch keine Erfahrungen gemacht, würde jedoch davon ausgehen, das ich auch ein bisschen komplizierters Projekt bereits am Anfang.


Fragen:

1.) Welche Schaltung / Leistung

Generell finded man diverse fertige oder halbfertige Schaltungen im Web. Ich würde jedoch gerne etwas aufbauen was bereits von jemandem Aufgebaut wurde. Sehr gerne würde ich eine Gleichrichtung per Röhren anstatt per Gleichrichter ausführen.
Für den Plattenspieler müsste ja vermutlich noch eine zweite/andere Vorstufe her, oder nicht?
Was könnt ihr mir als Schaltung vorschlagen?

Laut hersteller der Lautsprecher ist die benötigte Verstärkerleistung 25-100W, also müssten ja sicherlich mal >25W oder eher mehr pro Kanal her, oder?

2.) Transformatoren

Wo bekommt man hochwertige Ausgangsübertrager - allenfalls auf Mass?

Kann als Netztrafo auch ein Ringkerntrafo verwendet werden?

Normalerweise überliegen RKT ja den normalen Trafos und sind auch für den Privatmann meist günstiger auf Mass erhältlich. Jedoch finded man im Internet einige Texte die von RKT's in Röhrengeräten abraten.

3.) "Lötbretter"

Gibt es ausser dem "nostaligischn" und "herstellungstechnischen" irgendeinen technischen Vorteil am Aufbau mit Lötleisten?

4.) Aufbau

Als Gehäuse hatte ich grundsätzlich ein Gerhäuse aus zwei Alu/Stahlplatten und Seitenteilen aus Holz vorgesehen. Die obere Montageplatte dient nur der Abdeckung, wird Sie entfernt hat man zugang zu allen Bauteilen. Die Röhrensockel hätte ich auf Hut-Profile gesetzt.

Kann man das so machen, oder führt das zu technischen Problemen?



Ich denke, genauere Fragen kann ich stellen wenn ich eine passende Schaltung gefunden habe.


Vielen Dank für eure Antwort.

 

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haotschmi

  • Gast
Re: Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps
« Antwort #1 am: 13.01.2017 14:20 »
Hallo sgt_johnny
Öffne mal den angegebenen Link und les mal warum ein 85db Lautsprecher mit Röhren nicht unbedingt harmoniert. https://www.frihu.com/un-roehriges/roehrenverstaerker-kaufen/
Und wenn du die Hälfte von dem eigentlich locker flockig geschriebenen Inhalt dieser Seite frihu.com technisch verstehst, dann hast du schon einen kleinen Teil des Weges zum eigenen Röhrenverstärkers, mit dem du dann wirklich zufrieden bist, zurückgelegt.
Dir ist klar daß es hier um sog. HiFi-Verstärker geht. Die Einstellung, ich bau mir jetzt einen Röhrenverstärker und der ist ganz toll, haut in den meisten Fällen nicht hin. Ich will dich nicht von dem Projekt abbringen, und hier im Shop findest du schon einen Bausatz mit dem du genug Erfahrungen sammeln kannst, um dann mit einem richtig großen los zulegen.
Viel Erfolg
Otto

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Offline chaccmgr

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Re: Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps
« Antwort #2 am: 13.01.2017 16:28 »
Hi sgt_Johnny

eine gut dokumentierte Vorlage für einen HiFi-Amp findest Du unter http://www.lundahl.se/old-fasioned-30w-push-pull-amplifier/ . Das Basisdesign stammt glaube ich aus den Sechzigern, mit einer Modernisierung von 1999. Die dokumentierten Messergebnisse sind jedenfalls gut. Das Projekt hatte ich in der Pipeline, werde es aber nicht mehr umsetzen, da ich jetzt Aktivboxen habe, die auch als Bühnenmonitore eingesetzt werden. Damit fällt der Amp raus.

Eine Röhrengleichrichtung hat der zwar nicht, Du musst Dir aber die Frage stellen, warum Du sie haben willst: versprichst Du Dir irgendwelche Vorteile oder geht es um "Wintitsch"? Im HiFi Bereich ist ein steifes Netzteil von Vorteil und da sind Siliziumgleichrichter mit ausreichend Siebkapazität besser, außerdem kannst Du Dir die Drossel sparen.

Ob sich Deine LS mit einem Röhrenamp vertragen kann ich Dir nicht sagen...85dB/2,83V sind jedenfalls nicht viel. Der Amp braucht auf alle Fälle Reserven. 2x30W reichen für's Wohnzimmer allemal, wenn Du Parties beschallen willst, wird's dünn.

Auf der Seite im Link findest Du auch die passenden Trafos.

Ich sehe keinen prinzipiellen Grund, warum Du keinen RKT einsetzen könntest, aus meiner Sicht hat der nur Vorteile (Streufeld, Baugröße, Wirkungsgrad...). Badel in Polen wickelt auch nach Kundenvorgabe, dort bekommst Du aber keine Hilfe bei der Dimensionierung, daneben kenne ich noch Müller Rondo.

Die Frage PCB oder Lötleiste bzw. freie Verdrahtung hat viel Weltanschauliches. Es gibt schlechte Lötleistenlayouts genauso wie es exzellente PCBs gibt und umgekehrt. Zu sagen PCBs sind schlecht und Point to Point ist gut ist Unsinn. Da musst Du Dir Deine eigene Meinung bilden und die Abhängigkeiten (bei beiden Varianten!) beachten. Eine Einführung dazu findest Du unter http://www.geofex.com/article_folders/pt-to-pt/pt-to-pt.htm. Dein Layoutprozess wird iterativ sein müssen und Du wirst auch nicht um Versuchsaufbauten herumkommen, wenn Du kein nachbausicheres Projekt hast. PCBs sind teuer und nicht wartungs/modifikations-freundlich. Dafür ist der Aufbau einfacher. Ich mache beides, je nach Anforderung. Ich mische auch manchmal, wenn ich die globale Infrastruktur fix haben will kommen die als Leiterbahnen auf die PCB und bei Bauteilen, die ich für den Ton oder die Feinabstimmung modifizierbar haben will, kommen Turrets auf die PCB und ich kann ändern wie bei Lötleisten. Das ist aber die mit Abstand teuerste Variante. Vergleichsweise billige PCBs macht dirty-pcbs in Hong-Kong. Die Abwicklung hat immer reibungslos geklappt (und du bekommst immer 10 Platinen  ;D

Rundum geschlossene, geerdete Metall-Gehäuse schirmen besser ab als offene, Stahl besser als Alu. Stahl trägt auch schwere Bauteile wie Trafos langfristig besser, ist aber mit Hausmitteln schwerer zu bearbeiten.
Dennoch gibt es gute Geräte, die offen sind. Die meisten Gitarrenamps sind an der Unterseite auch offen. Im Zweifel weißt Du aber erst hinterher, ob es gut war oder nicht. Baust Du von vorneherein geschlossen, hast Du von vornherein weniger Probleme. Viel hängt auch von Deiner häuslichen Situation ab, ob Du eine alte/schlechte Elektroinstallation hast (wie bei mir), Streufelder hast, irgendwelche Geräte im Hausnetz, die Störungen verursachen, etc.

Alle berührbaren Metallteile müssen über einen separaten Leiter mit der Schutzerde verbunden sein, auch Deine Deckplatte und die Profile, auf denen Du die Sockel montieren willst (die Schrauben werden ja irgendwo an die Oberfläche kommen. Die Abschirmwirkung kommt auch erst mit der Erdung.

Im Instrumentenverstärkerbereich hat sich durchgesetzt, so wenig Einzelteile wie möglich am Chassis zu haben, jede Schraube kann sich lockern. Hier im Forum gibt es einen Thread, der sich um "roadtauglich bauen" kümmert. Da gibt es einige Tips, wie robuste Geräte zu bauen sind.

Also leider keine einfachen klaren Antworten...aber vielleicht hilft's.

Grüße
Robert

Liebe Grüße
Robert

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Offline Hardcorebastler

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Re: Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps
« Antwort #3 am: 29.01.2017 11:09 »
Hallo Jonny ,
wenn du die 5ar4 Gleichrichterröhre nimmst hast du einen schönes Softstartverhalten,
bei richtiger Dimensionierung der der Siebkette  ist die Hochvolt Versorgungsspannung genau so stabil wie mit Diodengleichrichtung

Die erforderliche Leistung die du dem Röhrenamp entnehmen kannst hängt von der richtigen Anpassung
der Boxenimpedanz zur Nennimpedanz des AÜ ab,
nehmen wir  deine gewünschte Box, deren Impedanz ist zwar mit 8 Ohm angegeben, hat aber eine Senke bis 3,2 Ohm,
du solltest deinen Amp bzw Übertrager dann mit 4-6 Ohm Last berechnen ,
weil die Impedanzsenke der Box meist im leistungsentensiven Bereich liegt .

Es spricht nichts wirklich gegen Rinkerntransformatoren

Was ist bei dir ein hochwertiger AÜ, Single ended oder Push Pull ?
Hammond Audio  Reihe
Reinhöffer
Lundahl
Bartolucci transformers (sehr gut für ausgefallene Sonderwünsche)

Grüße, Jörg

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Offline chaccmgr

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Re: Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps
« Antwort #4 am: 3.02.2017 13:25 »
Hi
Bartolucci macht leider keine Trafos mehr (s. Hinweis auf der Website)
Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline Hardcorebastler

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Re: Erster Selbstbauverstärker: Fragen und Tipps
« Antwort #5 am: 3.02.2017 15:06 »
Hi Robert,
die Seite sieht wie immer aus, ich habe dort
Ende letztes Jahr Spezial SE trafos machen lassen,
Kontakt über: oben  Contact klicken usw. ,

Grüße, Jörg