[Guitar59]

Hallo liebe Mitglieder dieses Forums,
nach langem Lesen hier, hab ich mich nun auch mal angemeldet , dank eines Fender Supersonic 60 Combo eines Freundes,welcher bei mir zerpflückt auf dem Tisch liegt.
Hauptsächlich bediene ich Verstärker eher von vorn , werkel aber seit 20 Jahren auch leidenschaftlich gern an den Innereien an allem was eine Röhre hat, rum.
Es handelt sich um ein pre-2009 Modell, an welchem schon ordentlich herumgebraten wurde. Wer und wann weiß ich nicht;er stammt noch aus der ersten Serie, man hat sich u.a. der diversen Brumm/Britzel/Reverbprobleme angenommen.

An einer Modifikation (welche augenscheinlich im Gegensatz zu den restliche Mods fast wie original bzgl. der Lötpunkte erscheint) welche vorgenommen wurde, schwanke ich, ob ich die gut finde bzw. drin lasse und wollte daher mal Eure Meinung hören.

Und zwar wurde im Vibroluxpfad C10 durch ein 470kR mit weiterem 470kR gegen Masse ersetzt, die Kombi R22/C11 ist original, dafür wurde R23 von 120k auf 1M erhöht, weiter wurde dahinter noch der Gitterableitwiderstand R25 von 470k auf 1M erhöht.
Vermutlich um die Pegelunterschiede zwischen den Vibro/BassModi auszugleichen und das Ding im Vintage Mode heißer anzublasen.Vielleicht gabs ja ein Werksmod wenn man das Ding wieder eingeschickt, keine Ahnung.(Manche haben damals wohl bemängelt,dass im Gegensatz zu irgendwelchen youtube videos ihr Amp sich im Vintagemode kaum zum Übersteuern bringen lässt)
So nüchtern betrachtet find ich´s fast bisschen zuviel des Guten.
Oder überseh ich da was?
In der Revision ab 2009 wurde die Kombi R22/C11 ja geändert um Pegel und Frequenz zu erhöhen.
Was meint Ihr? Belassen wie´s ist (Combo klingt prima wohl soweit,allerings kaum Unterschied zwischen Bassman und Vibroluxmod) oder auf Original zurück?

Freu mich über Meinungen-herzlichen Dank schonmal dafür.
Beste Grüße
Alex

[Guitar59]

Sorry, ganz vergessen, der entsprechende Schaltplan:

http://support.fender.com/schematics/guitar_amplifiers/Super-Sonic_60_Combo_schematic_Rev-A.pdf

[Nigel]

Moin Alex!

Meiner bescheidenen Meinung nach würde ich den Amp wieder so hinbasteln wie er war oder mit dem Schlatplan eines neuen Supersonic abgleichen. Mit den Widerständen zwischen den Stufen kann man ewig Zeit verbringen, die Gitterableitwiderstände einfach zu erhöhen finde ich naiv. Weiß nicht ob sich das gelohnt hat, sieht aber für mich so aus als hätte sich der Vorbesitzer den falschen Amp gekauft. Ich finde den Overdrive des superSonics einen der besten überhaupt und bestimmt der beste, den Fender jemals gemacht hat. Ich modifiziere auch gerne, habe aber gelernt, dass manchmal weniger Gain mehr ist und vor allem, dass man MIT dem Amp arbeiten muss und NICHT GEGEN ihn.

Ein Unterschied zwischen Bassman- und Vibrolux-Modus sollte deutlich zu hören sein. Nebengeräuschfrei sollte er auch sein. Aufgrund der hohen Nachfrage hat Fender hier damals auch B- und C-Ware verkauft um keine Kunden zu verlieren, vermute ich.

Gruß,

Nigel

[Guitar59]

Hi Nigel,

besten Dank für die Anregung.
Ja, Du hast recht- ich stricke den Amp auf die Post2009 Revision um, dann ist erstmal eine halbwegs solide Grundlage wieder da.
Den Gitterableitwiderstand,denk ich, könnte man lassen,mit 1M ist es ja noch ein recht klassischer Wert, der Koppelkondensator kommt auf alle Fälle wieder rein.
Dann muss ich noch das Brummen beim Hall in den Griff kriegen.
Wie Du schreibst: Fender hat da B und C Ware -ich würde sogar sagen D-Ware tlw. rausgehauen.
Der Supersonic ist ja von Grund auf bezüglich des Aufbaus "elektrisch/mechanisch" schon ein etwas fragwürdiges Meisterstück- aber etwas abenteuerliches Layout gepaart mit schlampiger Verarbeitung macht manche von den Sonics schon, ich sag mal: interessant.
Vor allem die inflationäre Verwendung von Popelkabeln mit Flachsteckern (erinnert mich immer an den Zündschalter meines 30Jahre alten Motorrades). Und schlecht gecrimpt ist es auch noch. Egal-kann man ja ändern.

Grüße
Alex

[Guitar59]

So,
ein kurzer Bericht: soweit alle relevanten Teile auf 2009er Version ersetzt.
In dem Amp wurde leider schon soviel rumgelötet, dass man eigentlich beinahe jedes Bauteil überprüfen müsste, ob es den vorgegebenen Werten entspricht.
Es ist recht schwierig da so alles nachzuvollziehen.
Ich hab u.a. die halbe Vorstufenplatine nachgelötet, fast alle Koppel- und FilterC´s ersetzt und musste auch ein paar Brücken wegen def. Lötaugen setzen.
Die Kabel zu den Röhren waren teilweise auch fast ab.
Das Kabelgewurstel etwas aufgeräumt und verdrillt.
Der Amp funktioniert soweit.
Allerdings ein lautes breitbandiges Rauschen, auch wenn alle Regler zu sind, hinzukommt ein Brummen der Halltreiberstufe.
Es wurden wohl schon einmal sämtliche Kondensatoren des Netzteils erneuert, das Rauschen kommt aus der Endstufe, nehme ich die Anodenspannung der Vorstufe weg, ändert sich nichts.
Das Brummen wird über die Halltreiberstufe eingespeist, eine stärkere Gegenkopplung der Aufholstufe durch weglassen bspw. des Kathoden C(wurde augenscheinlich schon mal versucht) bringt aber nix. (Hallspirale selbst, Kabel/schirmung, Röhre etc. kann man auch ausschließen)
Diebezüglich bin ich mir auch nicht sicher- das Brummen wird zwar über die Halltreiberstufe eingespeist, da hängt u.a. aber noch der Effektweg mit drauf.
Jemand eine Idee?

Zumindest das Rauschen sollte  m.M.n.  ja irgendwo in der Spannungsversorgung begründet sein. Oder irgendwo liegt Masse hoch und ich find´s nicht.
Was meint ihr? Sicherheitshalber zunächst NT Kondensatoren nochmal überprüfen/ erneuern? Es gibt ja Supersonics die nicht mit Rauschen behaftet sind, also dürfte es ja an der grundsätzlichen Bauteildimensionierung nicht liegen –wobei ich pers. die Spannungsversorgung bei dem Verstärker nicht so prima gelöst finde.

Besten Dank einstweilen.
Grüße

[Duesentrieb]

Zum Rauschen: der hintere Teil des Preamps, die Loop und der Hall (sofern vorhanden) laufen ja ständig unter Vollast, da kein Master o.ä. vorhanden. Bei meinem hielt sich das Geräusch zwar in Grenzen, war allerdings bei Zimmerlautstärke störend.
Ich habe als Fix einfach R127 (1M gegen Masse vorm PI) mit nem Poti regelbar (regelbarer R) gemacht (zweite Speakerbuchse ausgebaut). Bei geringen LS passt es, soll es original sein, einfach voll aufdrehen, dann sieht der PI wieder 1M.

Alternativ ein 19" FX in die Loop und dort die Returnlautstärke regeln (man muss ja keinen Effekt benutzen).