[Mr. Lime]

Grüß euch!

Über die letzten Jahre bin ich immer wieder über den Komet Concorde Schaltplan gestolpert und möchte ihn nun endlich mal mit ein paar Abänderungen in einen bestehenden Verstärker löten.
Ursrpünglich hat der Komet (wie ein Trainwreck Express) 3 Gainstages, wobei der TS hinter der ersten sitzt und die letzte Stufe ein "Cold Clipper" mit 10k Kathodenwiderstand ist.

Nun sind im bestehenden Amp noch 1-2 Trioden über, wovon ich eine zum Kathodenfolger hinter der ersten Stufe umstricken möchte.
Hier kommt hinzu, dass ich Merlin Blencowe's Bootstrapping probieren möchte, das mehr Gain der ersten Stufe verspricht, wobei kein Bypass C benötigt wird, der Höhenboost erfolgt über C1 im Feedback.
Hab bisher niergends so eine Eingangsstufe gesehen, spricht denn irgendwas dagegen?
Der Tonestack wird ebenfalls vom klassischen TMB zu einem Big Muff PI Tone Regler mit Mittenregler umgebaut (hat ähnlichen Regelbereich bei nur 2 Pots) und über dem Mastervolume am Ende wird ein Höhenregler angebracht.

Ich erhoff mir mal von der Modifikation, dass der Tonestack eine Spur effektiver wird und dass der Amp etwas rockiger wird. Zusätzlich sollen Dioden Clipper für mehr Zerre sorgen (hab bisher gute Erfahrungen in anderen Amps damit gemacht).

Bevor ich die benötigten Teile bestell, wollt ich fragen, ob jemandem vielleicht noch Verbesserungsvorschläge einfallen oder ob ich einen Fehler übersehen haben könnte, der nun nachgebessert werden muss.

Vielen lieben Dank
LG

[Laurent]

Moin,

Da die Schaltung ja einiges an Feinheiten bietet, würde ich sie erstmal in Spice simulieren. Das ist aber auch immer meine Art Schaltungen zu entwerfen, um die Zeit für späteres Feintuning deutlich zu reduzieren.

Ansonsten würde ich die erste Stufe einen Bypass-Cap spendieren, damit der Pegel, der durch das Tone-Stack "gefressen" wird, auch ohne TS-Lift schon in der Lage ist die 3- Stufe zu kitzeln.

Gruß,
Laurent

[Mr. Lime]

Hallo Laurent!

Danke für die erste Antwort.
Nunja, um ehrlich zu sein, werd ich die nächsten Monate aus beruflichen Gründen kaum Zeit aufbringen können, mich ausreichend in LTSpice einlesen zu können um erfolgreiche Simulationen auszuführen bzw. mit dem Output davon einigermaßen Arbeiten zu können, da wäre der Trial & Error Weg bestimmt flotter..

Zum Bypass-Cap;
Merlin schreibt dazu folgendes:

Because the cathode follower acts as an impedance buffer we can use it to 'bootstrap' the previous stage. This is done by splitting the previous stage's anode resistor into two equal parts and connecting a capacitor from the cathode follower's cathode, to the junction of the two resistors [see right]. The cathode follower then effectively multiplies or bootstraps the value of the lower anode resistor R2, making it look like a constant-current source. This will increase the gain of the previous stage so it becomes almost equal to the mu of the valve! An added bonus is that if you don't use a cathode-bypass capacitor, the gain is still very hgh (about 85-90 with an ECC83). Leaving the cathode unbypassed reduces blocking distortion and reduces 'fizzy' sounding overdrive, giving better crunch. Usually you sacrifice a lot of gain though, but not in this case! So I guess you can have you cake and eat it too...

Klar, wenn das Ergebnis anfangs nicht entspricht, fliegt das Bootstrapping und ein 680n Bypass Cap kommt stattdessen rein..

Falls die Schaltung zu wenig Gain mit sich bringt, hätt ich noch eine weitere Triode über, die vor die kalten Stufe gequetscht werden könnte..
Ginge dann schon richtung Lee Jackson GP-1000 Preamp.

[Laurent]

Stimmt, ich hatte es auch schon gelesen und sogar simuliert. Bin gespannt was dabei rauskommt.

Gruss,
Laurent

[Mr. Lime]

Hier mal in der Zwischenzeit der Plan des bestehenden Amps mit den Eingriffspunkten eingezeichnet.

Die zweite Gainstage des Lead Kanals wird zum Kathodenfolger vorm Tonestack umfunktioniert.
Hoffe dass das mit der Kanaltrennung dennoch problemlos funktioniert, wenn sowohl Gainregler von Clean-, als auch von Leadkanal direkt nach dem TS kommen.

Was mich außerdem noch ein wenig stutzig macht, sind die beiden 22k Widerstände vor und nach dem Effectsloop, sind die nicht gar sehr klein dimensioniert??

Ich überlege zur Zeit noch einen ordentlichen TubeTown Loop da reinzubauen und eventuell die Aufholstufe irgendwo im Preamp unterzubringen.
Vielleicht sonst noch irgendwelche Tipps, wenn die Kiste schon offen ist? 

[Mr. Lime]

Grüß euch,

es ist nun etwas Zeit vergangen und ich bin mal wieder nicht dazu gekommen, den Lötkolben in die Hand zu nehmen und loszulegen.
Nun hab ich noch ein wenig recherchiert und ein paar Änderungen an meinem Preamplan vorgenommen, über die ich mich hier nochmal erkunden wollte, ob sie sinnvoll sind.

1) Rk // Ck der 3. Stufe gegen rote LED
2) Clean Kanal-Umschaltung, die die letzte Stufe bypasst
3) 10k der letzten Stufe gegen 1k5 + (R13) 270k an der Anode getauscht

Die 270k an der Anode hab ich mal im SLOClone Forum aufgeschnappt und soll mit dem 1k5 Widerstand etwa wie eine kalte 10k Stufe klingen, nur mit deutlich mehr Gain. Kann das irgendjemand bestätigen, oder hat eine Idee, ob das nach meinen Vorstellungen klappen könnte?