Hallo Röhren-Enthusiasten, ich habe leider meinen Dynacord Bass King (1964) verschlimmbessert und
brauche eure Hilfe, um ihn wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.
Als ich ihn vor ein paar Monaten auf *Bay geschossen habe, war er größtenteils im Originalzustand.
Der Vorbesitzer hat lediglich die Elkos, Ausgangsbuchsen, ein Poti und einen der beiden
"Brumm"-Trimmer ersetzt. Er war ganz gut, so wie er war aber da ich gerne rumlöte und sah, dass
andere Besitzer des selben Amp's auch noch die Folienkondensatoren und sämtliche Trimmer ersetzt
haben, beschloss ich, es ihnen gleich zu tun. Gerade Letztere sollen gerne mal spontan kaputt gehen
und dabei im schlimmsten Fall den Amp über den Jordan schicken. Großartige Veränderungen konnte
ich danach nicht feststellen, außer dass das Grundrauschen ein klein wenig Zugenommen hatte.
Nach weiterer Recherche sah ich, dass manch einer auch noch Folien- und Mica- bzw.
Glimmerkondensatoren anstelle der Keramikkondensatoren verbaut hat. Das musste die Lösung sein,
dachte ich mir. Schließlich haben Keramikkondensatoren so einen schlechten Ruf und sollen zu
Mikrofonie und Ähnlichem neigen. Folgende Keramikkondensatoren habe ich also ersetzt:
1000pF, 750pF, 680pF, 330pF und 100pF gegen Mica- bzw. Glimmerkondensatoren
und 5x 4700pF gegen Polypropylen Folienkondensatoren. Genau so, wie ich es bei anderen Besitzern
vom Bass King gesehen habe und es stellte sich heraus, dass der 750pF Kondensator hinüber war
und zwei der 4700pF Kondensatoren sehr von ihrem Sollwert abwichen (5200pF/ 5500pF).
Hat sich also gelohnt, dachte ich mir und als ich ihn anwarf, war das Grundrauschen beinahe
vollständig verschwunden, saubere Arbeit. Der Soundcheck brachte dann aber ziemliche Frustration
mit sich, denn offensichtlich habe ich den Verstärker klanglich abgewertet. Er klingt, als hätte jemand
eine Decke über den Lautsprecher geworfen und richtig fiese Verzerrung in den Tiefen Frequenzen
addiert. Insgesammt scheint er auch leiser als zuvor zu sein und die Höhen sind wie abgeschnitten.
Bias ist übrigens genau wie vorher, daran wird es wohl nicht liegen.
Irgendetwas ist offensichtlich schief gelaufen und ich würde gerne Verstehen, was. Eigentlich habe
ich keine Ahnung von Elektronik und es macht mir lediglich Spaß, Teile ein-/ auszubauen und mit dem
Multimeter rumzumessen.
Kann mir vielleicht jemand anhand des Schaltplans sagen, ob die von mir verwendeten Kondensatoren
überhaupt kompatibel sind und wenn nicht, was ich sonst tun kann, um das Rauschen zu minimieren,
ohne den Klang des Verstärkers zu ruinieren. Vielleicht einfach neue Kermaikkondensatoren?
Wie gesagt, ich bin ein Laie
Grüße,
Mathias