Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

JTM 45 / 50 Überarbeitung

  • 18 Antworten
  • 7232 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

hatta

  • Gast
JTM 45 / 50 Überarbeitung
« am: 21.07.2017 14:51 »
Moin liebes Forum!

Zum Basteln an Eigenkreationen komme ich nach dem ersten Projekt JTM1 leider derzeit nicht und die Kohle muss wo anders investiert werden.
Ich habe neulich einen Rivera Rock Crusher gekauft und kann nun endlich meinen Li..emann JTM45 auch mal aufdrehen und muss nicht dauernd mit PPIMV und Bad Cat "The Leash" den Sound zerstören um eine ertragbare Lautstärke zu erhalten 8) Der Rockcrusher ist echt mega!

Aber nun zum Thema: Ich habe den JTM45 (2x KT66 mit GZ34 Gleichrichtung) vor einigen Jahren gebraucht erstanden.
Der Amp muss wohl mal nen Unfall gehabt haben...das Chasi hatte einige Verbeulungen, aber ansonsten schien er in Ordnung.

Zuhause getestet, lief er problemlos. Dann im Proberaum (dort herscht aufgrund einer rießigen Photovoltaikanlage eine Überspannung von 240 Volt, was ja eigentlich im Rahmen liegt) hat er angefangen zu mucken. Dauernde Überschläge in der GZ34, 2 mal einen kompletten Satz Röhren geschrottet.

Danach habe ich ihn lange Zeit mit einem Stelltrafo betrieben und immer auf 228 Volt...da war dann ruhe. Es ist wohl so, dass die GZ34 in diesem AMP überfordert ist, vorallem beim Spitzenstrom, der beim umschalten von Standby entsteht. (Standby ist sowieso immer an bei dem AMP seitdem)

Dann hats mir irgendwann den Vogel rausgeschmissen und (ja ich bin bekennender Angus Young und somit ACDC Fan) und ich habe in Zusammenarbeit mit meinem Bruder begonnen den AMP richtung JTM 50 zu modden (nix Gravierendes) :angel:

Das filtering auf 32nf erhöht, die GZ34 rausgeworfen und einen Diodengleichrichter von der Apotheke reingesteckt, die Röhren natürlich neu eingemessen, einen doppelten fußschaltbaren PPIMV eingebaut (mit dem Rockcrusher jetzt sinnlos).
Weiters ein wehnig das Voicing überarbeitet. Am Tonestack 2 Werte (Widerling und Kondi) geändert, den Kathodenbypass Kondi an V1a/b auf 0,1 verkleinert (brachte wehniger Matsch im Bass und ein endlich brauchbar funktionierendes Bass poti)

Eines Tage stand ein AMP Bauer bei mir im Proberaum, dem ich ein paar Effekte verkauft hatte. Er wollte den Linnemann probieren und hat ne weile rumgeklimpert. Er meinte dann dass der AMP Pumpt und dass der Ton nicht lange stehen bleibt wie es sich eigentlich gehört.

Mir wars erstmal egal, ich war recht glücklich mit dem AMP (klar, was soll mit PPIMV unter 50% und zusätzliche  mieserablen Attenuator noch an Ton rauskommen)

Jetzt mit dem Rockcrusher (und voll offenem PPIMV) kann der AMP endlich atmen und klingt eigentlich richtig gut, bis auf das von dem Herrn angesprochene Pumpen und dem abbrechenden Ton.
Mir ist es gestern so richtig aufgefallen, dass mir vorallem der Ton der hohen Saiten und vorallem auch in Höheren Lagen gerne wegstirbt. Es liegt nicht an der Gitarre, oder auch nicht an den Effekten!

Da ich sowieso auf EL 34 umrüsten will, steht der Tausch des AÜ sowieso noch an. Dabei möchte ich dann den Sockel der GZ34 rausschmeissen und die Diodengleichrichtung direkt im Inneren realisieren.

Jetzt zur eigentlichen Frage: Wovon kann dieses ominöse Pumpen auftreten? Netzteil zu schwach? Der Fette Kondi im eimer? Endstufenröhren langsam am Ende?
Was würdet ihr vorschlagen? Erstmal die Ströme und Spannungen im Betrieb messen und gucken ob was einbricht?

Was nach dem Switch auf Diodengleichrichtung festgestellt wurde: Der Amp wurde ein wehnig straffer (liegt dann wohl auch an der höheren Filterung) und er wurde vorallem sehr clean. Bis Volume 6 ist er fast komplet clean. Das Brett ala ACDC ist erst ab Vol. 7 mit einem Schaffer Replica Tower möglich... ohne Schaffer ist es leicht angechruncht.

Ein weiterer Verdacht meinerseits: Der AÜ könnte leicht einen weg haben. Der Impedanzwahlschalter hat euf einer Seite keinen Anschlag (muss vom Unfall kommen) und kann so geschaltet werden, dass keine verbindung von AÜ zu Speaker besteht. Ist mir selber schonmal versehentlich passiert  :-[ Leider hatte ich noch keine Möglichkeit das irgendwie zu testen...

Erstmal danke und viele Grüße
Harald

*

Offline carlitz

  • YaBB God
  • *****
  • 1.723
  • never give up
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #1 am: 21.07.2017 16:58 »
Hallo Harald,

meine Erfahrung mit den heutigen Gleichrichterroehren ist auch schlecht.

Sie vertragen Spannungsspitzen nicht mehr so gut wie die Roehren aus alter Produktion.

Was immer hilft ist, vor die Roehren, in die Anodenspannungswechselspannung Gleichrichterdioden einzubauen.

Die halten die Sperrspannungen ab und schon die Roehren.

Hat bei mir bisher immer geholfen.

Das der Amp mit Gleichrichter aus Silzium cleaner ist ist dadurch erklaerbar, das die Anodenspannung (und generell die Versporgungsspannung der Roehren) steigt.

gruss

If you don't know how to fix it, stop breaking it!

*

Offline bluesfreak

  • YaBB God
  • *****
  • 2.659
  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #2 am: 21.07.2017 17:49 »
Servus,

das Zauberwort hier heißt Rt und zwar das der GZ34 (im Datenblatt ersichtlich). Bei 350V will die nämlich 2x 100 Ohm sehen und die meisten Netztrafo für JTM45/JMP50 haben da so ca 90 Ohm bei ~345V. Das liegt so ziemlich am Rande der Spezifikation die eine GZ34 überhaupt abkann und wenn dann nach Murphy die Toleranzen sich auf der falschen Seite stapeln funkts in der Lampe. Man kann das relativ einfach verhindern indem man einen Serienwiderstand in die Sekundärwicklungsanschlüsse mit einbaut um diese 100 Ohm zu erreichen (zB 2x 47 oder 56 Ohm + Wicklungswiderstand von 45 Ohm/Hälfte macht dann so ~100 Ohm pro Anode), das kostet zwar ein paar Volt aber erhöht die (Über)Lebensdauer der GZ34...

Gruß
blues
« Letzte Änderung: 21.07.2017 17:54 von bluesfreak »

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #3 am: 21.07.2017 18:40 »
Hi,

volle Zustimmung für die Ausführungen von carlitz und blues. Ich habe in meinem Amp je zwei Dioden und Widerstände vor der GZ34 und habe noch nie irgendwelche Probleme gehabt. Den Kathoden-C kannst Du getrost noch kleiner machen, so bis 10/15/22nF oder so...
Zum Pumpen fällt mir allerdings jetzt nicht viel erhellendes ein. Messen ist grundsätzlich nicht verkehrt, z.B. die Schirmgitterspannungen der beiden Endröhren. Wenn die weit auseinander liegen zieht eine Röhre viel Gitterstrom und ist evtl. defekt. Da Du den AÜ erwähnst: den kannst Du auch mal öhmisch durchmessen, vom B+ Anschluss zu den beiden Anodenanschlüssen. Auch da sollten die Werte recht eng beieinander liegen....

Viele Grüße,
Heiko
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #4 am: 21.07.2017 20:50 »
Okay, Danke euch für die Erläuterung!
Die GZ34 kommt sowieso nichtmehr rein...da bleibt die Dioden Gleichrichtung...

Werd dann mal bei Gelegenheit mit Brüderle den AMP durchmessen und eventuell ein paar Werte anpassen.
Mal den JTM50 Schaltplan durchgucken was da so an Bauteilewerten drinnen ist und ein wehnig rechnen...

Dat wird wieder interessant  ;D

Jedenfalls n'büschen mehr anzerren darf der  :devil: also wird sicher irgendwo experimentiert werden...

Gruß

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #5 am: 21.07.2017 21:30 »
Jedenfalls n'büschen mehr anzerren darf der  :devil: also wird sicher irgendwo experimentiert werden...

Gibts einen Schaltplan? Ist immer sehr hilfreich.... :-X
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #6 am: 21.07.2017 21:55 »
Speziell für diesen AMP nicht!
Er ist aufgebaut nach Marshall JTM45 vorgaben.

Ich suche mal schnell den Schaltplan raus, mit dem ich immer gearbeitet habe...der kommt da am genauesten hin zu dem AMP. Poste diesen dann in nem weiteren Beitrag.

Diverse Modifikationen habe ich noch nicht in einem Schaltplan erfasst...

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #7 am: 21.07.2017 22:31 »
Hier die 2 Schaltpläne an denen wir uns grob orientieren.

Bis auf ein paar Einzelheiten stimmen die Schaltpläne mit dem AMP Überein. (Endstufe unterscheidet sich natürlich, da der eine KT66 und der Andere EL34 hat) Soll aber sowieso umgebaut werden.

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #8 am: 21.07.2017 22:41 »
Will hier keinen Monolog führen... was mir aber noch einfällt:

Ohne dass ich beide Eingänge mit einem Bride Kabel brücke, kann ich den zweiten Kanal aufdrehen und es kommt auch Signal an die Endstufe. Laut Schaltplan und Sichtprüfung der Verkabelung und Verschaltung dürfte das ja eigentlich nicht der Fall sein oder?
Wenn ich dann das Bridge Kabel reinstecke, wird das Signal am zweiten Kanal dann um einiges stärker.  :o

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #9 am: 22.07.2017 11:53 »
Da die beiden Katoden der V1 gebrückt sind, wird die Triode, die nicht über das Gitter angesteuert wird, über die Katode angesteuert. Das liegt in der Natur der Sache bei gemeinsamen Katoden; siehe bspw. Long-Tail und SSPP. Wenn du das nicht willst, trenne die Katoden auf. Dann kannst du auch unterschiedliche C/R-Kombinationen für beide Kanäle einsetzen.
Gruß Axel

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #10 am: 23.07.2017 13:10 »
Da die beiden Katoden der V1 gebrückt sind, wird die Triode, die nicht über das Gitter angesteuert wird, über die Katode angesteuert. Das liegt in der Natur der Sache bei gemeinsamen Katoden; siehe bspw. Long-Tail und SSPP. Wenn du das nicht willst, trenne die Katoden auf. Dann kannst du auch unterschiedliche C/R-Kombinationen für beide Kanäle einsetzen.
Gruß Axel

 :facepalm: ach du meine güte... der hat ja das gemeinsame kathodengedönse . Dann ists ja wohl klar  ;D ...danke für die erläuterung! :)

Nö, da ich kanal 2 sowieso fast immer auf null habe, brauch ich da nix separat machen :D

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #11 am: 27.07.2017 23:20 »
Nach ein bisschen recherche hab ich grad herausgefunden, dass der verbaute netztrafo nicht für diodengleichrichtung zulässig ist, außer man fährt den anodenstrom auf max. 30%runter.  ::) :o

Kommt davon wenn man sich vorher zu wehnig informiert bevor man was ändert  :facepalm:

Also neuer AÜ und neuer NT.
Werden wohl beide bei Dirk geordert  8) da kann ich wohl nicht falsch liegen mit seinen trafos.

Beim NT müssen wir noch gucken ob wie eventuell zu nem Hammond greifen.

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #12 am: 28.07.2017 10:23 »
Nach ein bisschen recherche hab ich grad herausgefunden, dass der verbaute netztrafo nicht für diodengleichrichtung zulässig ist, außer man fährt den anodenstrom auf max. 30%runter.  ::) :o

Hi, das kann sich doch nur um den Einschaltstrom handeln. Den kann man durch Widerstände vor den Dioden begrenzen. Aber wenn die Kiste mal läuft, merkt doch der NT nicht, ob da Dioden dranhängen oder eine Gleichrichterröhre. Strom ist Strom.

Gruß Axel

*

hatta

  • Gast
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #13 am: 28.07.2017 11:55 »
Hm... Laut hersteller nicht  ???
Aber weiteres wenn ich endlich mal zum Messen komme  ::)

*

Offline Grooverock

  • YaBB God
  • *****
  • 1.314
Re: JTM 45 / 50 Überarbeitung
« Antwort #14 am: 28.07.2017 12:01 »
Hi!


Mir ist gerade auch noch etwas aufgefallen.
Bei dem JTM50-Plan ist die Bias-Versorgung nicht korrekt verdrahtet. Das hat Marshall in den Siebzigern zwar so gemacht, hat aber eine Menge NTs gekillt.
Der Abgriff sollte unbedingt VOR dem Standby-Switch erfolgen.

Viel Erfolg!

Kim

Ps. Ich kenne deinen Netztrafo nicht, aber wenn er nicht für Dioden-Gleichrichtung geeignet ist kann das das Pumpen herkommen. Bei Diodengleichrichtung und EL34 wird dem NT mehr Leistung im Betrieb abgefordert.
« Letzte Änderung: 28.07.2017 12:02 von Grooverock »
Dreckig und laut...