Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb

  • 19 Antworten
  • 7759 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Kurt

  • Sr. Member
  • ****
  • 129
Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« am: 11.08.2017 02:19 »
Hallo zusammen,

bei meinem selbst gebauten BF Princeton Reverb Clone stört mich seit einiger Zeit ein unregelmäßiges Knistern und Rauschen, das ungefähr so klingt wie bei einem alten Plattenspieler, dessen Nadel frisch aufgesetzt wurde und noch nicht in der Rille gelandet ist. Das Rauschen&Knistern ist
- sporadisch, also nicht die ganze Zeit, und mal lauter mal leiser. Aber man hört es eigentlich nur, wenn man nicht spielt
- unbeeinflusst von ALLEN 6 Potis hinischtlich Auftreten und Lautstärke
- auch durch Ausschalten (per Fußschalter) von Reverb und Tremolo nicht beeinflußbar.

Klingt eigentlich nach einer defekten Röhre. Ich habe aber schon alle Röhren (bis auf die GRR) getauscht, ohne Ergebnis.
Ein Durchschlagen des 250 pF Kondensators nach der V1a-Stufe kann ich ausschließen, da das Rauschen erstens nicht Volume-regelbar ist und ich den üblichen Silver-Mica-Typ von Anfang an durch einen Folienkondensator ersetzt habe.
Mit dem Oszi und meinen bescheidenen Elektronik-Kenntnissen glaube ich, die Herkunft des Geräuschs auf den Reverb-Schaltkreis eingrenzen zu können. Aber sicher bin ich mir nicht.

Hat jemand einen Tipp, wie man dem Knistern auf die Spur kommen könnte?

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

*

Offline stephan61

  • YaBB God
  • *****
  • 871
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #1 am: 11.08.2017 11:04 »
Hallo Kurt,

ich würde folgendes vorschlagen:

1. GRR auch tauschen
2. Den Signalweg von der Endstufe beginnend rückwärts mittels Krokoklemme auf Masse legen. Dann kannst Du vielleicht besser eingrenzen wo die Störung herkommt.
3. "Stäbchentest": Mittels Holzstäbchen die Bauteile abklopfen, vielleicht verrät sich dadurch eines wenn es auf einmal stärker knistert. Das testet auch die Lötstellen.

Zum Stichwort Reverb-Kreis:
Wenn Du eh schon den Reverb ausgeschaltet hast und es nix gebracht hat, wieso meinst Du dann das es aus diesem Bereich kommen könnte? Reverb ausschalten heißt ja das Signal am Ausgang der Aufholstufe auf Masse legen. Da dürfte nichts mehr durchgehen.

Viele Grüße
Stephan
"It must schwing!"

*

Offline Volka

  • YaBB God
  • *****
  • 956
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #2 am: 11.08.2017 11:32 »
Moin Kurt,

hast du evtl Kohlepress-Widerstände verbaut? Vielleicht kannst du ein Foto von den Innerein machen...

Gruß,
Volka

*

Online smid

  • YaBB God
  • *****
  • 831
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #3 am: 11.08.2017 11:34 »
Da war Stephan schneller  :) :

Hi Kurt,

Knistert es auch ohne eingesteckte Gitarre?
Was passiert wenn Du an den Röhren wackelst? Vielleicht nur ein schlechter Kontakt an nem Sockel?

Welche Schaltung hast Du denn Aufgebaut? AA1164? Dann sollt bei zugedrehtem Reverb der Ausgang der Reverb-Aufholstufe auf Masse liegen und alles was den Reverb Zweig angeht gemuted. Ist dann Ruhe? Die Kabel und Steckverbindungen zum Reverb-Tank sind auch öftters mal ein Quell der Freude.

Wenn Du die Intesity des Tremolos ganz runterdrehst sollte auch der Oszillator weitgehend vom Bias entkoppelt sein und auch da nicht mehr durchkommen. Wenn Du Rev und Trem nur mit dem Fußschalter ausmachst hängen sie, je nach Poti-Stellung immer noch mehr oder weniger mit drin.

Was relativ systematisch ist:
Von hinten nach vorne Stufe für Stufe eingangsseitig mit ner Krokoklemme auf Masse ziehen (Arbeissicherheit bitte beachten!), angefangen beim PI (aber nicht die Endröhren, die haben ja neg. Bias). Irgendwann ist dann hoffentlich plötzlich Ruhe und man weiß schonmal, ab wo die Störung reinkommt.

Dann kann man anfangen, ab da, wo Ruhe ist, Stufe für Stufe in Richtung Eingang zu überbrücken. Im besten Fall kann man die Quelle auf ein Triodensystem und dessen Anbauteile festnageln. Dort als erstes mechanische Kontakte prüfen, dann die Röhre tauschen, dann alle Lötstellen nachlöten.....

Viele Grüße
Andreas

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #4 am: 11.08.2017 13:33 »
Hallo Kurt,
Ich hab mich vor einiger Zeit mit ähnlichen Geräuschen rumgeschlagen. Letztendlich könnte ich unser Steckdosen-LAN als Ursache ermitteln.  :facepalm:
Gruß Axel

*

Offline Kurt

  • Sr. Member
  • ****
  • 129
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #5 am: 13.08.2017 15:52 »
Hallo zusammen,

wow, so viele schnelle Rückmeldungen! Danke!

Ich habe den Fehler gefunden, will aber wenigstens so höflich sein und kurz auf all eure Fragen eingehen:

GRR hatte ich minzwischen auch getauscht. Ohne Erfolg. Und es knisterte auch ohne eingesteckte Gitarre.
Die Schaltung basiert auf AA1164 und ist die optimierte Version von Bernd Brieskorn. Da nach Bildern gefragt wurde, habe ich eins beigefügt. Und klar ist zu sehen, dass ich auch Kohlepresswiderstände verbaut hab.
Steckdosen-LAN habe ich nicht, konnte es also nicht sein.
Den Signalweg von der Endstufe her rückwärts Punkt um Punkt auf Masse legen und die Holzstäbchenmethode sind gute Tipps, die ich mir merken werde.

Die Ursache des sporadischen Knisterns war die naheliegendste: die Endstufenröhren! Mit meiner Erstbestückung (EH 6V6GT) hatte ich dieses Knistern bereits, ich habe sie aber wegen störender Mikrofonie ersetzt, wieder mit EH 6V6GT aus Dirks Shop. Das Knistern blieb - und wurde über einige Wochen hinweg stärker, so dass es mich jetzt nervte.
Ich habe mir nun nochmals neue Endstufenröhren besorgt - statt der EH 6V6GT von TT nun welche aus Worms. Siehe da: das Rauschen+Knistern ist fast komplett verschwunden, und das winzige bißchen, das noch manchmal auftritt - da muss man aber schon Gras wachsen hören - , ist an die Frequenz und Intensität des Tremolos gebunden.

Von den EH 6V6GT, mit denen ich anfangs eigentlich zufrieden war, werde ich künftig Abstand nehmen: Störgeräusche schon im Ruhezustand und mikrofonisch waren sie auch alle mehr oder weniger auf dem Ton G3 (196 Hz).

Andererseits sind die beiden 6V6er aus Worms auch mikrofonisch (auf C#4, 277 Hz), ich werde sie reklamieren. Irgendwie habe ich mit all meinen 6V6-Endstufenröhren, die ich bisher probiert habe (2 x EH, 1 x Worms, 1 x JJ) Mikrofonieprobleme.  >:(

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

*

sjhusting

  • Gast
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #6 am: 13.08.2017 16:12 »
Andererseits sind die beiden 6V6er aus Worms auch mikrofonisch (auf C#4, 277 Hz), ich werde sie reklamieren. Irgendwie habe ich mit all meinen 6V6-Endstufenröhren, die ich bisher probiert habe (2 x EH, 1 x Worms, 1 x JJ) Mikrofonieprobleme.  >:(


Hi Kurt

ich bin ein heftige 6V6-Benutzer.

mMn die "beste" aus aktuelle Produktion sind die russiche TungSol, aus den selbe Fabrik wie EH; sind aber eindeutig andere Konstruktion.
Es kann sein das JJs hoehere Spannung ertragen, sie kliingen aber eher wie eine Mischung aus 6V6 und 6L6. Die TungSols leben auch ohne Problem mit DR-Spannungen; klingen aber wie ein 6V6 klingen sollte. Ich habe kein Problem bisher mit mikrophonie in meine 4 6V6-basierten Amps.

steven

*

Offline Volka

  • YaBB God
  • *****
  • 956
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #7 am: 13.08.2017 20:34 »
hallo Kurt,

Steven hat mMn völlig Recht: die TungSol gehen in die korrekte Richtung! In meinem Princeton 6G2-A sind Mesa-gelabelte 6V6 GTA von 1986 (RCA oder Sylvania oder GE) und die TungSol wären meine erste Wahl sollten die mal den Geist aufgeben...Und Dauerläufer sind es auch: ich habe seit 2008 Tungsol 6V6 von Dirk in einem anderen Amp...
Allerdings halte ich nichts von diesen Keramik-Sockeln/Fassungen, die man auf deinem Foto sieht: ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht (Kontakte...!)

Gruß
Volka
« Letzte Änderung: 13.08.2017 20:46 von Volka »

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #8 am: 13.08.2017 21:16 »
'N Abend,
Ich pflichte Volkas Meinung bzgl. der Keramiksockel bei. Waren bei mir auch mal in einem EL 84 Amp verbaut. Nach einem halben Jahr Knistern. Hab alles Mögliche untersucht und befummelt. Es waren schlechte Kontakte in den Fassungen. Fassungen gegen Beltons getauscht, und seitdem ist alles gut  ;D
Gruß Axel

*

sjhusting

  • Gast
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #9 am: 13.08.2017 22:30 »
Ich  gehöre auch zu die Belton Fan-Gemeinde; jeder die aktuelle Keramik, egal von wem ich sie gekauft habe, waren minderwertig.

Allerdings passen die Belton octals oft nicht in Fender chassis ohne nachbohren - mühselig in Stahl .

Steven
« Letzte Änderung: 13.08.2017 22:34 von Puddnhaid Husting »

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.932
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #10 am: 13.08.2017 23:19 »
Ich  gehöre auch zu die Belton Fan-Gemeinde; jeder die aktuelle Keramik, egal von wem ich sie gekauft habe, waren minderwertig.

Allerdings passen die Belton octals oft nicht in Fender chassis ohne nachbohren - mühselig in Stahl .

Steven

Hallo Steven,

eine meiner besten Investitionen waren da Lochstanzen....

Damit bringt man die Löcher ganz mühelos und sauber auf den richtigen Durchmesser. Auch wenn nur 1mm fehlt  :)

Grüße

Jochen


*

Offline Kurt

  • Sr. Member
  • ****
  • 129
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #11 am: 25.08.2017 19:33 »
Hallo zusammen,

ja, das Manko der Keramik-Sockel ist mir auch schon längst aufgefallen. Das Bild, das ich gepostet habe, ist zugegeben nicht neu und bereits vor einigen Wochen habe ich die Keramik-Oktalsockel gegen Belton-Sockel getauscht. Das hat meiner Meinung nach die Mikrofonie etwas reduziert, aber die Röhren klingeln immer noch.

Ich spiele mit dem Gedanken, auch die Keramik-Novalsockel gegen Beltons zu tauschen.

Ich habe 2 Pärchen EH 6V6 aus Dirks Shop bei mir (das älteste davon etwa 2 1/2 Jahre alt), sie sehen vom mechanischen Aufbau her überhaupt nicht so aus wie die EH 6V6 auf dem Bild im Shop, sondern ähneln den TungSol (auf dem Bild) fast aufs Haar. Vielleicht baut der Hersteller ja nur noch diesen Typ und verkauft je nach Endkontrolle und Selektion die qualitativ besseren unter dem Label TungSol und die schlechteren als EH? Ich werde sie mal ausprobieren, danke für den Tip!

Gruß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

*

Offline dukesupersurf

  • YaBB God
  • *****
  • 1.289
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #12 am: 25.08.2017 20:31 »
Mensch, wo ich das gerade hier lese,-
ich hatte in letzter Zeit auch 6V6 Probleme , und zwar haben  STRs & JJ geraschelt , das was man auch beim in der Handschütteln hört , also was mechanisches ( vermutl. Heizfäden ) . Im amp dann je nach Tonfrequenz auch mehr oder weniger aufdringlich . Echt Kacke sowas .
Werde mal Steve s Tipp mit den Tungsols beherzigen .
tschüß , Thomas

*

Offline drul

  • Sr. Member
  • ****
  • 180
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #13 am: 25.09.2017 13:49 »
das mit den EH 6V6 finde ich SEEHR interessant!

Mein Princeton (von Klone / Friedhelm Weinhold) gibt ebenfalls sporadisch leise Geräusche von sich, die sich sehr stark nach der eingangs geschilderten Beschreibung anhören. "leises Ächzen" würde ich vielleicht noch ergänzen. Ich hatte aber irgendwann mit der Ursachensuche aufgegeben weil sehr leise und nur bei genauesten Hinhören bemerkbar.

Ein paar andere Endstufenröhren stehen aber schon länger auf meiner ToDo-Liste und nun gibt es zumindest ein Indiz mehr.

*

Offline bluesfreak

  • YaBB God
  • *****
  • 2.659
  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Re: Rauschen und Knistern bei Princeton Reverb
« Antwort #14 am: 25.09.2017 14:22 »
Moin,

ich müsste mal meine "Leichen" durchgehen aber ich hatte innerhalb des letzten Jahres ein paar Ausfälle bei den TungSols die urplötzlich kamen, einen Fall konnte ich auf eine "falsche" Beschaltung der Gitter (Amp hat von vornherein zu kleien Schirmgitterwiderstände) zurückführen, die anderen waren in der Hinsicht und auch Messtechnisch in Ordnung...insofern hab ich bei den TungSols zur Zeit immer etwas Magengrummeln. Aber auch die anderen 6V6 mach(t)en Probleme, EHs klingeln ganz gerne und bei JJ hatte ich zwei die in neuen Sätzen bereits Luft gezogen hatten (kamen also bereits als "Schneekugel" / ohne Getter aus der Verpackung). Leider konnte ich bei denen nicht mehr zurückverfolgen wann ich die gekauft hatte, hab also jetzt zwei "Einzelstücke"... :-X

Gruß
blues