Hallo Bruno,
wie Jürgen schon gesagt hat, handelt es sich hierbei um eine clipping Distortion, die mit wenig Aufwand über 2 Triodensysteme gelöst werden kann.
Die D1 dient in diesem Fall der Asymmetrie, die bei einer "herkömmlicher Röhrenverzerrung" zwangsläufig stattfindet, wenn die Kathode nicht negativer werden kann.
Das Diodenclipping ist im Grunde relativ einfach aufgebaut.
Der Diodengleichrichter dient nicht wirklich zum gleichrichten, sondern ist quasi ein Spannungslimiter. Die Darüber liegende Diode bewirkt, dass beide Halbwellen nie größer als 1.4 Volt werden können und fertig ist der Verzerrer.
Es gibt auch Gleichrichter Schaltungen, in denen LED's verwendet werden, der Spannungsabfall ist hier dann aber deutlich höher, bedeutet, man müsste mit mehr Pegel in den Gleichrichter.
Solche Clipping distortions müssen mit verhältnismäßig viel Spannung angefahren werden, damit auch das, sagen wir, untere drittel des Pegels verzerren kann.
In Transistorschaltungen sind Erfahrungsgemäß die Voltagelevel deutlich zu gering, um nutzbare Verzerrpegel über Dioden herstellen zu können, ohne dass diese in einem "aktiven Feedback Loop" sitzen, mit Operationsverstärkern geht das natürlich auch hervorragend...
Mir persönlich gefällt die Verzerrung auch sehr gut muss ich gestehen, weil sie die harmonische Kompression einer verzerrenden Röhre nicht mitbringt... Das ist für schnelle Attacks durchaus sehr brauchbar und der over all gain ist deutlich kleiner, bei mehr Verzerrung.
Die Asymmetrie ist eine "quasi" Anlehnung an eine Röhre.
Ich mag den Amp, ich finde die Idee und Umsetzung nicht verwerflich, viele sind da anderer Meinung seit sie es wissen
lg Geronimo