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Bassabsenkung über Gegenkopplung

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Offline Fody

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Bassabsenkung über Gegenkopplung
« am: 26.06.2018 12:45 »
Hallo Forum,

ich bastel, nach langer Abstinenz, aktuell gerade wieder an einem neuen Miniamp. Mann, hab ich den Lötdampf vermisst  ;D

HiGain-Vorstufe - LTP-PI - ECC99 PP Endstufe

Ich würde gerne versuchsweise die Bässe über eine Gegenkopplung vom Übertrager zum PI absenken und stehe da etwas auf dem Schlauch.
Hat jemand eine Idee wie man soetwas prinzipiell umsetzen kann?
Schonmal Danke!

Gruss Casim

Wenn man nix reinsteckt, kann auch nix rauskommen!

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Offline dimashek

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #1 am: 26.06.2018 13:15 »
Bässe absenken bedeutet mehr NFB bei tiefen Frequenzen, als bei Höhen.

Ganz einfach zu realisieren über frequenzabhängige Feedback-Schaltung. Mit den gängigen 100k/4k7 FB Werten sollte ein Kondensator parallel zum 4k7 schon ausreichen.
Quasi permanente Presence-Schaltung

Den 100k könnte man noch etwas verkleinern (auf 47k), was zusätzliche 6dB bass-Absenkung bringt
« Letzte Änderung: 26.06.2018 13:19 von dimashek »

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Offline Stefan_L_01

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #2 am: 27.06.2018 12:19 »
Was spricht dagegen einfach am Tonestack zurück zuregeln? Oder, weil HG, noch früher im Preamp einzugreifen?

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Offline Fody

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #3 am: 27.06.2018 12:40 »
Hallo,

erstmal danke für den Vorschlag. Ist im Prinzip wie ne Presenceschaltung mit sehr niedriger Grenzfrequenz. Werd ich so mal ausprobieren.

Also mit dem Amp ist es so... Die Vorstufe passt so wie sie ist. Bassanteil ist super, Sound gefällt mir. Ab ca. dem halben Regelweg des Mastervolumes geht langsam die Endstufe in die Sättigung. Der Klang ändert sich dann langsam vom sauberen Vorstufen Higain ins "Dreckige". Ich finde, das ist eine sehr interessante Soundeinstellmöglichkeit. Erst dreht man den Lautstärkeregler zu einem gewissen Punkt auf, (die Lautstärke der ECC99 PP auf Vollgas ist imho perfekt zum zuhause rocken) dann kann man noch etwas weiterdrehen um den Sound mit etwas "Endstufendreck" anzureichern.
Das Problem ist, dass bei extremen Einstellungen die Endstufe bei den Bässen auf "Block" geht. Ich hab mir daher überlegt die Bässe parallel zum Mastervolume über die Gegenkopplung abzusenken und wollte das einfach mal ausprobieren.

Gruss Casim
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Offline Stefan_L_01

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #4 am: 27.06.2018 14:42 »
Hmm für ein Stereopot sind die Werte MV/Presence zu unterschiedlich. Ohne autom. Regelung wuerde es imo auch der TS tun.
Man könnte mit einem Stereopot aber evtl. Nach dem MV ein RC Parallelglied so betreiben dass es mit mehr Volume mehr über den Kondensator erzwingt und somit den Bass absenkt.
« Letzte Änderung: 27.06.2018 14:45 von Stefan_L_01 »

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Offline cca88

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #5 am: 27.06.2018 20:58 »
Hallo Fody,
hast Du fixed oder Kathodenbias?

wenn Kathode - kapazitiv überbrückt?

dann einfach den Wert des Kathodenkondensators reduzieren...

Grüße
Jochen

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Offline Fody

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #6 am: 28.06.2018 12:47 »
Hallo,

erstmal Danke für die vielen hilfreichen Antworten. Ich hab mich gestern ein paar Stunden hingesetzt und einiges ausprobiert.
Das mit der Gegenkopplung will einfach nicht so richtig. Entweder ist die Wirkung zu gering oder der Dreck geht verloren.
Solangsam glaube ich, dass das dreckige am Sound, das mir gefällt, davon kommt, wenn der Lautsprecher mit der Endstufe spielt als andersherum. Von daher hab ich die Gegenkopplung wieder komplett rausgeworfen.

@Jochen
in der Tat hab ich gestern auch mit dem BypassCap der Endstufe gespielt und ich kam nach einigen hin und her darauf, dass es komplett ohne nicht nur etwas besser ist mit den BD, sondern auch noch am besten klingt.

Wie ist das eigentlich bei der PP-Endstufe mit Kathodenbias und ohne Cap? Macht es einen Unterschied ob ich für jedes System einen eigenen Kathodenwiderstand habe oder kommt ein gemeinsamer Widerstand aufs gleiche raus? Bei einem gemeinsamen Widerstand verkoppel ich die beiden Systeme über die Kathode, oder? Wie wirkt sich das genau aus?

Desweiteren hab ich dem LTP auch noch nen Gridstopper verpasst. Hier hab ich auch den Eindruck, dass es etwas besser geworden ist.
Dann hab ich noch die Gridstopper der ECC99 leicht erhöht. Ich finde hier merkt man aber schnell den Abfall in den Höhen.

Ich hab noch einen Widerstand vom Schleifer des Mastervolumes auf Masse gelötet. Mit dem Koppelkondensator davor ensteht ein Hochpass, der beim Lauterdrehen den Bass etwas rausnimmt.

@Stefan
kannst du deine Schaltung nochmal etwas genauer ausführen? Wo ist In / Out / Masse auf deiner Skizze?
Der Ansatz klingt aufjedenfall vielversprechend. Schonmal Danke.

Insgesamt ist es ein gutes Stück besser geworden. die 100%-Lösung hab ich aber noch nicht gefunden. Ich vermute, dass ich mit dem Pegel ein gutes Stück zurück muss.
Oder hat noch jemand einen Trick in der Kiste, den ich noch ausprobieren kann?

Gruss Casim
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Offline dimashek

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #7 am: 28.06.2018 15:03 »
Welche  R Werte für LTP hast du drin?
ECC99 braucht deutlich weniger Pegel zum Aussteuern, als Endröhren. Selbst el84 ist mit dem normalen Pegel des Standart-LTP (10k tail/470 Kathode) zu stark überfahren.
die 47k Tail des Vox sind da deutlich passender.

Ich schätze, du überfahrst die ECC99, und das Gitterstrom verschiebt den Arbeitspunkt (bias shift) ins kalte. Und das klingt dann zu dreckig. Ein Indiz dafür ist - dass es ohne Kath.bypass besser klingt.
Dieser C verlangsamt unter anderem das Wiederhersellen des Biases nach Übersteuerung.

Ich würde es mit weniger Pegel nach dem LTP versuchen. etwas so:
Koppel-Cs vor der Endstufe dürfen nicht zu groß sein (22n max, besser 10n) sonst droht zu viel Bias shift.

Auch weniger Pegel vor dem LTP. High Gain Preamp Pegel  (Nach dem CF + tonestack) würde ich etwa /3 abschwächen. z.B 470k (evtl 560k) vor dem 220k Master Volume Poti.
Dann passt es etwa mit dem Pegel für non-NFB LTP. 

P.S. Anderer Weg - Spannung für LTP reduzieren. 
« Letzte Änderung: 28.06.2018 15:10 von dimashek »

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Offline Fody

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #8 am: 28.06.2018 22:56 »
n´Abend,

also LTP sieht so aus: ECC81 mit je 47K Anodenwiderling, 47k am Tail, 1,2K an der Kathode.
Angefahren wird über 22nF auf 470K Gitterableitwiderstand. Zweites Gitter über 10nF auf Masse.
Ausgekoppelt wird über 47nF auf 100k.

Hier hab ich schon versucht kleiner zu gehen. Leider klingt der Amp dann sehr schnell sehr klein und "Blechdosig".

Ich denke du hast absolut recht mit der Arbeitspunktverschiebung. Vermutlich wird der Arbeitspunkt so kalt, dass es heftig Crossoverdistortion gibt.
Ich könnte ja auch mal verschiedene Arbeitspunkte ausprobieren. Vielleicht etwas heisser oder sogar Class A. Mal schauen was es bringt  :)

Gruss Casim
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Offline bea

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #9 am: 29.06.2018 02:56 »
Hallo Casim,

das geht doch viel einfacher: mit einer partiellen Stromgegenkopplung in der Vorstufe. Was so "bedeutend" klingt, ist einfach ein Katodenkondensator, der so klein ist, dass die Gegenkopplung für tiefe Frequenzen nicht durch den Kondensator aufgehoben wird.

Bei einer ECC83 macht das ziemlich genau 6 dB aus; die Absenkung ist auf diesen Wert begrenzt. In der Praxis ist das ein sehr "gesunder" Wert - deutlich hörbar, es bleibt ein schlanker, aber tief nach unten reichender Bass übrig. Klingt fast immer gut.
Liebe Grüße

Beate

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Offline dimashek

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #10 am: 29.06.2018 10:50 »
also LTP sieht so aus: ECC81 mit je 47K Anodenwiderling, 47k am Tail, 1,2K an der Kathode.
Angefahren wird über 22nF auf 470K Gitterableitwiderstand. Zweites Gitter über 10nF auf Masse.
Ausgekoppelt wird über 47nF auf 100k.
47n/100k gibt ne gute Zeitkonstante, kleiner würde ich auch nicht machen.
10nF 2.Gitter - das ist definitiv zu wenig. Bei 22n vorne würde ich nicht unter 47n am 2. Gitter gehen. Das hat Auswirkung auf aperiodischen Anteile nach dem Attack, wie viel/wie lange diese ausklingen. Kann ich schlecht beschreiben, aber mit dem Oszi sieht man es ganz gut.
Gitarrenanschlag -> Eine Halbwelle mit Signal verschiebt sich kurz über 0V DC, andere unter. Ergibt differenziell quazi DC (sehr tieffrequent) Anteil am Trafo, bis es irgendwann wieder (aperiodisch) auf 0 ist - > Kann zu Sättigung des AÜ führen.

1.2k an der Kathode - ich würde versuchen die Ströme etwas zu reduzieren, sprich ca. 2k5-2k7 zu nehmen. Dann hast du etwa das gleiche Clippingverhalten des LTP, wie mit 12ax7 (1k2/47k), aber mit weniger Ausgangspegel, was gut für ECC99 wäre.

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Offline Laurent

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #11 am: 29.06.2018 12:54 »
Hallo Casim,

Wenn die Endstufe zu stark überfahren wird, kannst du immer noch einen Spannungsteiler an den Anoden des PI einbauen.
Beispiel:
Original ->> 81k & 100k
Spannungsteiler zu 50% ->> 39k + 39k & 51k + 51k
Je nach benötigter Signalverminderung kann man die Teilung anpassen. In einen der TT-Amps ist es auch so gemacht. Ich habe es schon mehmals erfolgreich gebaut (gucke dir sonst einer meine Amps an, ich glaube den "Bastille").

Gruß
Laurent

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Offline Fody

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Re: Bassabsenkung über Gegenkopplung
« Antwort #12 am: 2.07.2018 12:48 »
Hallo,

danke für die vielen Tipps. Ich hab jetzt nochmal bisschen mit den Bauteilwerten experimentiert. Koppel-C vorm LTP auf 10n. Kathodenwiderstand noch etwas grösser...
Langsam bin ich aber an einem Punkt, an dem Änderungen irgendwie klanglich keine Verbesserungen mehr bringen. Von daher würde ich das jetzt mal so lassen und ne Weile testen.

Ich hab schon mehrmals gelesen, dass die meisten Ihre ECC99 Endstufe auf 22500ohm am Übertrager arbeiten lassen. Ich hab, ohne gross den Arbeitspunkt zu kontrollieren, einfach mal auf 12800, 16600 und 22500ohm umgehängt. klanglich hat mir persönlich 12800 am besten gefallen.
Wenn ich die Loadline damit Zeichne, sieht die Sache schon sehr gewagt aus.
Was meinen die Profis dazu? Geht das Leistungsmässig noch in Ordnung oder ist das schon Röhrenquälerei?

Was habt ihr für klangliche Erfahrungen bzgl. Arbeitspunkt und Impedanz gemacht?

Gruss Casim
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