So, sieht so aus als könnte das jetzt so bleiben. Wie immer war die Empfindung in laut (mit Stöpseln, natürlich) mit der ganzen Band ganz anders als leise daheim solo, aber diesmal im positiven Sinne, vor allem mit meiner Jazzbox (ES175-style Ibanez Artcore).
Sanfter gespielte Semi-Clean-Passagen auf dem Hals-PU (als Single-Coil) drücken jetzt schon satt durch, fast wie mit einem gut eingestellten Kompressor, viel Sustain. Langt man rein, explodiert die Zerre aber förmlich, Attack bleibt trotzdem erhalten, nun wieder eher so als ob ein Expander am Werk wäre. Kaum Lautstärkeunterschied zwischen Semi-Clean (was im Kontext praktisch als Clean rüberkommt) und vollem Brett, Zerrgrad super regulierbar per Anschlag und ein bischen Potibedienung, und das schon erwähnte weiche Ausklingen der Zerre gefällt mir sehr.
Auf dem Hals-PU als Humbucker mit Gain voll offen pflegt ein 2203 ja ziemlich zu matschen (was ich nicht prinzipiell als Sound schlecht finde), das tut er jetzt nach wie vor, aber es gibt jetzt eben noch deutlichen crunchigen Attack "obendrüber" und damit wird selbst dieser ziemlich kaputte Sound noch relativ gut spielbar weil noch Restartikulation mit drin ist.
Ein bischen von der unbarmherzigen Rohheit und brutalen Direktheit, die ein originaler 2203 bei mittlerem Gain sonst hat, ist allerdings durch die Modifikation nun weg, der Amp ist jetzt etwas kultivierter und trägt einen besser, quasi. Macht sich im Bandkontext soweit eher positiv bemerkbar, da der andere Gitarrist auch einen 2204 spielt und damit ergänzt sich das im Gesamtklang besser als mit zwei quasi gleichen Amps.
Ich buche dieses Experiment jetzt erstmal als weitestgehend geglückt ab, mal schaun was die Langzeitzufriedenheit sagen wird, und wie es dann bei Aufnahmen klingt, die wir demnächst machen.