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(Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur

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Offline roseblood11

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #15 am: 19.01.2018 00:15 »
Ich betreibe meinen “mini AC30“ gerne mit Normal- und Top-Boost-Kanal parallel. Letzterer zerrt, die Bässe sind weit runter gedreht, ersterer ist clean und eher dunkel abgestimmt. Also tendenziell eher die höheren Frequenzen verzerren, die tiefen sauber halten. Bass Verzerrer machen das teilweise noch besser, mit Frequenzweiche. Ich mag das Resultat aber eigentlich nur, wenn auch das verzerrte Signal nicht zu heftig ist.
Mein “Rose Screamer“ Overdrive mischt gebufferter Cleansignal und Zerre Richtung Tube Screamer mit einem OPV als Summierer. Siehe Musikding-Forum.

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Offline rail2rail

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #16 am: 19.01.2018 09:00 »
Hallo,
ich habe mit sowas experimentiert, bin für mich aber zu dem Ergebnis gekommen, dass der Dynamikumfang der Cleanen Gitarre stark durch einen Kompressor gejagt werden muss, damit es mit dem Zerrsignal mischbar wird.

Sicherlich ist hier der Grad der Zerrung, der ja im Endeffekt ähnlich eines Kompressor/Limiters ist, entscheidend.

Clean und Dreckig mischen funktioniert wohl ganz gut, allerdings finde ich, dass dreckig allein ausreichend viele Möglichkeiten bietet. Mit zunehmender Zerrung dominiert  das Clean signal, wenn man davon ausgeht, dass der Zerrer 1:x das Signal beschneidet.

Ich habe dafür keinen nutzbaren Anwendungsfall gefunden, mache aber auch nur eine eingeschränkte Bandbreite an Musik.

Lg Geronimo
Geronimo Stade

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Offline GeorgeB

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #17 am: 19.01.2018 19:48 »
Mit zunehmender Zerrung dominiert  das Clean signal, wenn man davon ausgeht, dass der Zerrer 1:x das Signal beschneidet.
Jau, genau das ist das Problem, bzw war es, mittlerweile habe ich noch etwas umdimensioniert und jetzt passt alles besser zusammen. Zum einen einfach weniger vom Clean zumischen und vor allem den Abstand der Clippinggrenzen (clean clippt ja auch irgendwann in meinem Fall) zueinander verringern, schon intergriert sich alles viel homogener.
Morgen wieder Test in der Band, mal sehen ob es jetzt so bleiben kann...

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Offline GeorgeB

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #18 am: 21.01.2018 18:43 »
So, sieht so aus als könnte das jetzt so bleiben. Wie immer war die Empfindung in laut (mit Stöpseln, natürlich) mit der ganzen Band ganz anders als leise daheim solo, aber diesmal im positiven Sinne, vor allem mit meiner Jazzbox (ES175-style Ibanez Artcore).

Sanfter gespielte Semi-Clean-Passagen auf dem Hals-PU (als Single-Coil) drücken jetzt schon satt durch, fast wie mit einem gut eingestellten Kompressor, viel Sustain. Langt man rein, explodiert die Zerre aber förmlich, Attack bleibt trotzdem erhalten, nun wieder eher so als ob ein Expander am Werk wäre. Kaum Lautstärkeunterschied zwischen Semi-Clean (was im Kontext praktisch als Clean rüberkommt) und vollem Brett, Zerrgrad super regulierbar per Anschlag und ein bischen Potibedienung, und das schon erwähnte weiche Ausklingen der Zerre gefällt mir sehr.

Auf dem Hals-PU als Humbucker mit Gain voll offen pflegt ein 2203 ja ziemlich zu matschen (was ich nicht prinzipiell als Sound schlecht finde), das tut er jetzt nach wie vor, aber es gibt jetzt eben noch deutlichen crunchigen Attack "obendrüber" und damit wird selbst dieser ziemlich kaputte Sound noch relativ gut spielbar weil noch Restartikulation mit drin ist.

Ein bischen von der unbarmherzigen Rohheit und brutalen Direktheit, die ein originaler 2203 bei mittlerem Gain sonst hat, ist allerdings durch die Modifikation nun weg, der Amp ist jetzt etwas kultivierter und trägt einen besser, quasi. Macht sich im Bandkontext soweit eher positiv bemerkbar, da der andere Gitarrist auch einen 2204 spielt und damit ergänzt sich das im Gesamtklang besser als mit zwei quasi gleichen Amps.

Ich buche dieses Experiment jetzt erstmal als weitestgehend geglückt ab, mal schaun was die Langzeitzufriedenheit sagen wird, und wie es dann bei Aufnahmen klingt, die wir demnächst machen.

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Offline GeorgeB

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #19 am: 21.01.2018 19:02 »
Schaltung kann ich mal rauszeichnen und einstellen, wenn es jemand interessiert...

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Offline Striker52

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #20 am: 21.01.2018 22:52 »
Ja, würde mich interessieren  :topjob:
Gruß Axel

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Offline GeorgeB

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #21 am: 8.02.2018 19:37 »
So, jetzt das Schaltbild.
Im Prinzip die normale 2203-Vorstufe mit ein paar "Geschmacksänderungen" im Wesentlichen.
Entscheidend ist der Teil rechts von Treble-Poti vor dem Master :
- R15, R16, R17: passiver Mischer. Das Signal von der Coldstage ist invertiert, also findet effektiv eine Subtraktion statt. Mischung hängt auch von den Einstellungen im Tonestack ab.
- D1 clippt relativ früh die negative Halbwelle des Signals aus der Coldstage (die positive Halbwelle clippt *in* der Coldstage).
- C13 macht alles für die Brillianzen wirkungslos.

Wie gesagt alle ziemlich primitiv aber bisher funzt es ganz gut für mich, auch wenn ich noch ein bischen rumsuche nach der besten Einstellung im Bandkontext...

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Offline Striker52

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Re: (Semi-)Clean unter Distortion mischen für mehr Kontur
« Antwort #22 am: 9.02.2018 11:12 »
Danke für den Plan! Wenn ich mal wieder Zeit habe meinen 18Watter mit 2203 Vorstufe zu "bebasteln", werd ich das ausprobieren.
Gruß Axel