Kurzer Zwischenstand für Euch:
Also Time Bomb V läuft!!! Der Sound ist ausgesprochen druckvoll, und der Amp hat dies schöne Knurren, besonders auf den tiefen Saiten. Yeah!!!
Aber der Reihe nach:
Gestern hab ich also nach abermaliger Kontrolle der Schaltung und Betriebsspannungen (u.a. 1350V für die Hauptanoden ...) den Amp in Betrieb genommen. Sobald der Master aber über 1 ging, gab es eine Mitkopplung, die sich in einem sehr hässlichen Kratzen bei lautem Anschlag zeigte. Nach systematischer Suche mit dem Oszi zeigte sich, dass der Ausgangstrafo auf die erste Röhre mitkoppelte. Hab dann als Erstes den Gridstopper der V1 von 220k auf 82k reduziert, was das Problem schon etwas verringerte. Allerdings nicht vollständig :-/
Nun ist V1 ja diese schöne goldene Röhre mit g1 an der Gitterkappe, und die Kappe ist nicht geschirmt. Eigentlich ist es ja nur ein Keramikstecker. Also habe ich etwas rumexperimentiert und schliesslich eine Abschirmung für den Stecker gebaut (später könnt ihr mal raten, aus was
) Gleichzeitig noch den Gridstopper weiter auf 33k reduziert und das Problem war gelöst
Erfreulicherweise kein Problem im Layout, denn da hatte ich schon ziemlich Sorgfalt auf klare Signalpfade verwendet.
Als nächstes wunderte mich, warum jetzt auf einmal vernehmbar mehr Bass-Bums vorhanden war. Hab daraufhin einmal die "Made in India" Bassbox (2x12, 400W) aufgeschraubt und die Impedanz der Lautsprecher gemessen. Aha! Jeder LS hat 8 Ohm, und somit die Box insgesamt nur 4 statt 8 Ohm. Da hab ich die ganze Zeit während des Testboards mit der falschen Anpassung gearbeitet, der Amp stand auf 8 Ohm. Auf der Box stand hinten keine Impedanzangabe drauf, nur dass die "professional" ist.
Jetzt nutze ich nämlich die 4Ohm Anzapfung, und die harmoniert deutlich besser mit der 4Ohm Box.
Der Tonestack bietet eine Fülle von Klängen, und mit dem MidFreq Regler bin ich durchaus happi. Das Einzige was mir etwas fehlt, ist eine Nuance mehr metallischer Kick. Da müssen evtl noch ein oder zwei der Bright Caps vergrössert werden. Seltsam, ich habe die gleichen Werte wie auf dem Testboard gewählt. Aber vielleicht hat sich das Klangbild jetzt wegen der korrekten Anpassung mehr in Richtung Bässe verschoben und übertönt dadurch den Höhenanteil leicht.
Der Amp ist ausgeprochen still, praktisch kein Brummen wahrnehmbar, und das, obwohl ich den Bias der Endröhren nur ganz grob eingestellt habe. Aber das zeigt, dass die Sternmassen soweit brauchbar sind und die direkt geheizten Endröhren richtig betrieben werden.
Der Compressor allerdings funktionert noch nicht so ganz wie er soll, ist mir nicht linear genug (dh entweder expandiert er das Signal zu stark oder komprimiert es). Es liegt wohl am Arbeitspunkt der direkt geheizten V1. Deren AP kann man wegen der Heizung ja nicht simpel per Katoden-R einstellen. Da muss nochmal das Testboard ran.
Was folgt nun?
Das Gehäuse muss noch komplettiert werden, dh vorne und hinten Abdeckungen, vorne mit Zebra Tolex, hinten in mattschwarz. Ebenso die Gitterstäbe an der Front (werden aus den Querversteifungen meiner ehemaligen indischen Sonnenrollos gebaut
)
Der Impedanzschalter muss noch rein, ebenso die LS Buchsen.
Bias einstellen
Leistungs- und Dauertest
Innen noch etwas aufräumen, Kabelbinder etc
Und dann ein schönes Video drehen "Making of ..."
Grüsse,
Wuff