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Kemper vs. the real thing AB Test Bericht

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Offline elhorstos

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #45 am: 18.07.2018 17:13 »
Hallo,
ich bin seit 25 Jahren Tontechniker (16 Jahre Hauptberuflich), und wirklich kein Verfechter der Analog- Technik, im Gegenteil ich genieße die Möglichkeiten der Digital-Technik,
in den letzten Jahren hab ich so ziemlich alles an Gitarren Lautmachern vor mir stehen gehabt,
von südhaft teuer bis spott billig,  von sehr guten wie grotten schlechten Gitarristen/Bands gespielt...
ich habe die Erfahrung gemacht bei Modellern wie auch Kemper, solange kein richtiger Amp mit dem digital Werkzeug zusammenarbeitet (ein Gitarrist), funktioniert das ganz gut.
Sobald aber ein zweiter Gitarrist mit einem richtigen vernünftigen Verstärker mitspielt wird es komisch, der Kemper z.B. setzt sich nicht mehr richtig durch,
Selbst wenn der Röhrenamp mit Loadbox betrieben und IR Speaker Simulator (AMT Pangaea) abgenommen wird, ist der Ton im Mix mächtiger als der vom Kempergitarristen.
Richtig schwierig kann es werden, wenn der Kempergitarrist von Song zu Song das Ampmodell / Box wechselt...
Alle Mühe um einen harmonischen stimmigen sahnigen fetten Sound sind für´n Arsch, Frequenz- und Lautstärkemässig befindet sie der Ton plötzlich in einer anderen Sphäre,
also muß man, nachdem man durch den Soundwechsel erschrocken ist, das Gerät (wie beim Keyboarder) in Dynamik und Frequenzgang brutal kastrieren...
es geht noch mehr an Durchsetzungskraft verloren...
ich als Tonmann, freue mich wenn ein Gitarrist mit 2- 3 richtigen Amps (A/B/C) aufläuft, jeder Verstärker bekommt einen Hebel, und wird einzeln gefiltert, und das klingt dann auch...

und bei der Top40 Bierzelt Cover Kapelle, interresiert es keine aber auch wirklich keine Sau, ob da jetzt ein Marshall Fender Boggie Profil oder ein billiges Zoom FX :-\ den Ton macht,
das Bier fließt, die Band rockt, es klingt besser als im Küchenradio, alle haben Spaß (außer vielleicht der Tonmann)

Gruß

« Letzte Änderung: 18.07.2018 17:25 von elhorstos »

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haebbe58

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #46 am: 18.07.2018 17:53 »
Hi,

das geht wieder mal in genau die gleiche Richtung wie bei allen Modellern zuvor, seit mittlerweile Jahrzehnten ....

In regelmäßigen Abständen erscheint neues, noch besseres Material auf dem Markt, das angeblich immer noch authentischer zu Werke geht.  Und dann kommen zig Meinungen um die Ecke, pro und contra und mit Argumenten, Fakten und viel Voodoo Gedöns wird versucht, sein Zeug besser zu reden als das andere. Und eins ist ja klar: die Sachen waren immer sehr teuer und vollgestopft mit Technik. Also musste der, der das kauft, natürlich auch überzeugt werden bzw. war dann auch überzeugt, dass es das Beste ist ... muss ja sein, weil es ja so viel kostet. Und as spielt unheimlich viel mit bei der Beurteilung ... das können so viele abstreiten wie sie wollen. Für mich ist das eine Tatsache.

Und das mit den authentischen Sounds mag ja nun alles auch stimmen ... aber immer kommt man dann doch zum Schluss, das die Modeller dann im Mix doch nie so richtig durchdrücken wie ein analoges Original. Und immer, wenn man mal nicht mit In-Ear und stattdessen mit wirklich echten gutem Monitorinmg, Boxen und Amps spielt, klingt es auf einmal doch wirklich besser... oder man fühlt sich zumindest wohler ... das habe ich selbst festgestellt.

Es gibt für mich eine Ausnahme (bitte mich dafür nicht steinigen!!!):

.. die DG-Serie von Yamaha und komischerweise auch die neue THR 100 Serie (aber nur die 100er Heads).

Die Yamahianer machten ja für mich gesehen nie den Fehler, irgendwelche Amps genau kopieren zu wollen, sondern einfach einen Amp zu kreieren, der wie ein Röhrenamp klingt und auch so bedienbar ist. Das ist nicht ein spezieller zu kopierender Amp, sondern etwas eigenes, aber durchaus vielfältig so hinzuformen, dass es die verschiedensten Geschmäcker befriedigen kann.

Der DG-1000 ist ein Preamp, der nach wie vor einen wirklich astreinen Sound hat, extrem vielseitig ist und auch noch hervorragend einfach zu bedienen ist. Er erklärt sich von selbst. Allein die cleanen Sounds sind schon eine Pracht, zum Dahinschmelzen.

Und die mittlerweile auch nicht mehr so neue THR Head 100 Serie (1- und 2-Kanaler) sind total unterschätzte nette Modelling Amps ohne Schnickschnack, allerdings halt nicht speicherbar und ohne Gimmicks, daher wohl auch nicht erfolgreich. Ich finde sie jedenfalls erfrischend gut im Sound und in der Bedienbarkeit und die drücken komischerweise auch im Mix extrem gut durch. Ich finde sie perfekt... Insbesondere der Amp-Type "clean" ist eine Wucht, der allein ist schon das Geld für den Amp wert .... der lässt sich wunderbar von warmem Fender clean bis zur fetten Endstufenzerre allein mit der Gitarre und dem Boost-Schalter steuern. Sehr authentisches Röhren-Feeling!

Einen Kemper will ich niemals haben. Das Design allein schon ist potthässlich und die Bedienbarkeit unterirdisch.

Ich habe so viel Amps und Boxen, einen Kemper hätte ich mir auch schon lange leisten können .... aber bitte entschuldigt, dass ich nach all der Kemper-Lobhudelei mit meiner Kritik so rüberkomme und so "wertloses" Zeug wie die ollen Yamaha-Teile dem Rolls Royce Kemper gegenüberstelle. Die sind auch Modeller, aber irgendwie haben sie trotzdem Charme

Bitte bedenken: Ist alles rein subjektiv und sehr viel Geschmacksache.

Gruß
Häbbe

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Offline Nils H.

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #47 am: 18.07.2018 18:36 »
Ich glaube ja nach wie vor, dass das ein klassischer Fall von "Problem sitzt vor dem Gerät" ist.

Es ist super leicht, mit Kemper, Helix & Co. einen Sound vie von der CD zu zaubern, der im Blindtest kaum bis nicht vom echten Amp unterscheidbar ist. Problem: Mit so einem Sound geht man nicht auf die Bühne, und das machen die meisten, schätze ich. Da wird dann die komplette Studiokette nachgebildet, vielleicht noch so'n Quatsch wie fancy Kondesator-Miking und Raummikros beimischen (statt sich auf live gut funktionierende Mikros wie 57, 421 oder 906 zu verlassen), genau die Mitten rausziehen, die für die Gitarre im Livesound die nötige Schneise freimachen (weil die ja so unangenehm im IEM sind, aber das nötige Monitorequipment fehlt, um das im Post aufm Monitorweg zu machen), dann vieleicht noch zu viel Kompression, Hall und Delay, und wenn der Bediener gar keine Ahnung von Livesound hat vielleicht noch ein paar "Stereo-Widening-Tricks" die für den Sound voll fett machen, ey.

Meine Meinung: Die meisten schlecht klingenden (oder besser: Sich schlecht durchsetzenden) Digitaluser machen alles falsch, was für einen Livesound falsch machbar ist. Das kannste nicht den Geräten anlasten. Deswegen haben so Teile wie eben die Yamahas weniger Probleme: Die beschränken sich aufs Nötigste.

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Offline Basti

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #48 am: 18.07.2018 20:47 »
Also meine Erfahrungen sind ganz ähnlich. Habe eine Zeit lang die Bierzeltnummer mit nem POD X3 gemacht mit überwiegend stark durchproduzierten Sounds, auch mit kurzen Stereo Delay zum "verbreitern" usw. Als Alleingitarrist funktionierte das hervorragend. Wenn noch ein ganz normal nach vorne strahlender Amp mit zweitem Gitarristen dran mit gespielt hat, dann wird der dadurch zunächst mal besser ortbar als der Modeler, weil dein Standort im akustischen Raum ja nur noch virtuell ist, das ist das erste Problem. Dann hast du noch das Problem mit dem Hallraum, in dem dein Gitarrensound konstruiert ist. Deine Bandkollegen befinden sich nämlich nicht im gleichen virtuellen akustischen Raum wie du und dann klingt es, als würdest du nebenan spielen.
 
In Kleinbesetzungen hat das bei uns aber immer trotz aller Einschränkungen gut funktioniert. Und ja, Livesounds müssen anders gebaut werden als Wohnzimmersounds, das machen wirklich viele falsch.

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Offline elhorstos

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #49 am: 18.07.2018 20:55 »
...nochwas, nachdem ich 30min vor Showstart wegen permanent abstürzenden Kemper einen total abgerockten DSL40 geholt habe,
bin ich auch von der Zuverlässigkeit dieser Geräte nicht überzeugt...
der fucking DSL40 klang übrigens gar net schlecht, und  hat den Gig gerettet, und der Gitarrist spielt keinen Kemper mehr...

PS:...und zu was brauch man den Sound von ner CD? Keine Sau braucht das, nicht mal bei einer CD Aufnahme braucht man sowas,
bei der Aufnahme hängt auch nur ne Gitarre, Amp u. Box vor dem Mikro... der Sound entsteht beim Mix, dann wird der ganze Frequenzfasching noch in benötigte Form gebracht...
« Letzte Änderung: 18.07.2018 21:12 von elhorstos »

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Offline stevo

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #50 am: 19.07.2018 00:19 »
PS:...und zu was brauch man den Sound von ner CD? Keine Sau braucht das, nicht mal bei einer CD Aufnahme braucht man sowas,
bei der Aufnahme hängt auch nur ne Gitarre, Amp u. Box vor dem Mikro... der Sound entsteht beim Mix, dann wird der ganze Frequenzfasching noch in benötigte Form gebracht...
Aus eigener Erfahrung kann ich das so nicht bestätigen. Man kann nicht mixen, was nicht da ist, an dieser Stelle noch den Sound retten zu wollen geht schief (böse ausgedrückt: "Scheiße kann man nicht polieren" - Eddie Van Halen). Im Prinzip sehe ich das für den Livebetrieb allerdings dennoch ähnlich. Wie zuvor auch schon geschrieben wurde, ist das eine totale Katastrophe, wenn ein Gitarrist bei einem Gig ständig seinen Sound ändert. Viele (ich auch) sind durch die Milliarden Einstellmöglichkeiten komplett überfordert und es gibt nichts nervigeres, als wenn der Bandmariachi ständig am Sound rumschraubt.

Mein persönlicher Gitarrensound hat sich durch Reduktion auf das Wesentliche erheblich verbessert (sagen auch die Bandkollegen): EIN Verstärkersound, Zerrgrad durch Volumenpoti an der Gitarre und 2 mit Bedacht verwendete Overdrivepedale - den Tonpoti und PU-Wahlschalter gibt es ja auch noch - vollkommen stressfrei. Damit lassen sich schon sehr viele Sounds realisieren und man hört vor allem den tatsächlichen Klang der Gitarre (und des Gitarristen). In einer Besetzung mit zweiten Gitarristen und/oder Keyboarder verkneife ich mir alle anfettenden Effekte, ich habe noch nicht mal mehr einen Reverb drauf, geschweige denn Flanger, Chorus usw. (Mein armer Eventide...) Bei anderen Musikgenres (High Gain...), Triobestzung und/oder fortgeschrittenen Soundbastelfähigkeiten sieht das unter Garantie vollkommen anders aus, ich kann hier wieder nur für mich sprechen.

Ich habe jetzt letztens den Muse-Gig bei Rock am Ring im Fernseher gesehen, der Kollege Bellamy beeindruckt durch seinen virtuosen Einsatz von Effekten mindestens genau so wie durch sein Spiel. Was er wohl sagen würde...

Grüße Stephan
up the soldering irons!

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Offline roseblood11

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #51 am: 19.07.2018 14:20 »
Das ist es eben: Live ist weniger eigentlich immer mehr. Ein guter Grundsound, maximal zwei, mehr schafft mehr Probleme, als es löst.
Und wenn es wirklich zwei Grundsounds sein müssen, dann lieber so, wie oben schon jemand schrieb: Zwei separate Amps, unterschiedlich mikrofoniert und nachbearbeitet.
Ich habe es mal für einen Freund kompakter gelöst. Der hatte einen 2*12 Combo mit zwei sehr unterschiedlichen Kanälen und zwei verschiedenen Lautsprechern. Einer klang perfekt mit dem cleanen Kanal, der andere war besser für High Gain. Im Studio nahm er auch unterschiedliche Mikros. Ich sollte ihm den Amp dann so modifizieren, dass mit der Kanalumschaltung jeweils eins der Mikro gemuted wird. Das nutzt er so seit Jahren live, kann dem Tonmann zwei separate Signale anbieten, um die der sich dann kaum weiter kümmern muss. Klang perfekt, kein Aufwand, alle glücklich.
Da frage ich mich dann, wer sowas wie den Kemper eigentlich braucht. Echte Gitarrenfreaks werden auch im Studio lieber mehrere echte Amps nutzen, ggf. leiht man sich welche.
Bleiben die Fälle, wo das letzte Quäntchen Sound nicht so wichtig ist, die Gitarre eh nicht so im Mittelpunkt steht, aber sehr viele sehr unterschiedliche Sounds schnell und kostengünstig produziert werden müssen. Also Top 40 Mucker, Werbejingles und ähnliches Gedöns. Und da braucht man das Ding im Studio eigentlich auch nicht, da mn es per Software im PC erledigen kann.

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hatta

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #52 am: 19.07.2018 15:48 »
Ich melde mich einige Zeit später auch wieder zu Wort!

Was ich bestätigen kann ist: Weniger ist mehr!
Ich nute am Kemper inzwischen genau 2 verschiedene Profile! Eines davon für einen Einzigen Song!

Somit überlege ich persönlich, ob ich das Teil nicht einfach nach Hause stellen sollte (zum leisen Üben im Schlafzimmer und Aufnehmen, dafür ist er nämlich prädestiniert) und live und beim Proben auf 2 kleine Röhrencombos mit nicht mehr als 20 Watt setzen sollte.

Effektmäßig setze ich sowieso meine Bodentreter ein (Booster) und einzig den Hall und Reverb regle ich direkt am Kemper in Homeopatischen Dosen ;)

Bevor ich das aber dann angehe, muss die 4x12 Box weg!

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Offline elhorstos

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #53 am: 19.07.2018 16:19 »
Was ich bestätigen kann ist: Weniger ist mehr!
Ich nute am Kemper inzwischen genau 2 verschiedene Profile! Eines davon für einen Einzigen Song!

Somit überlege ich persönlich, ob ich das Teil nicht einfach nach Hause stellen sollte (zum leisen Üben im Schlafzimmer und Aufnehmen, dafür ist er nämlich prädestiniert) und live und beim Proben auf 2 kleine Röhrencombos mit nicht mehr als 20 Watt setzen sollte.

Effektmäßig setze ich sowieso meine Bodentreter ein (Booster) und einzig den Hall und Reverb regle ich direkt am Kemper in Homeopatischen Dosen ;)

Bevor ich das aber dann angehe, muss die 4x12 Box weg!

 ;D ...genau das sagen am Ende ihrer Kemper Phase alle live spielenden Gitarristen die ich kenne,
optisch häßlich, merkwürdig zu bedienen, als Übungsamp zu teuer,  braucht keiner...
und bei Aufnahmen fehlt die Interaktion Amp/Box-Gitarre, da muß auch an den Computer-Amp ein lauter Lautsprecher ran, damit es wirklich rockt...

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Offline Thisamplifierisloud

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #54 am: 22.07.2018 00:01 »
Ich mag meinen hässlichen Toaster immer noch.
Der Sound zuhause, im Proberaum und auf der Bühne ist um Welten
besser und definierter als mit dem alten Röhrenzeugs.
Und nicht nur an einer bestimmten Stelle, meine Kuschelzone ist jetzt richtig groß
Voraussetzung ist allerdings eine sehr gute Monitorbox, da darf mann nicht knausern.
Sparsam muss man allerdings mit Effekten sein, aber das ist ja nix neues,
wenn man im Mix durchkommen will. Frequenzen unter 100-120 Hz kann man getrost im
Kemper stecken lassen.
Der den Argumentenverstärker trägt.

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hatta

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #55 am: 1.10.2018 10:21 »
Und da melde ich mich auch wieder zu Wort.
Immernoch verwende ich den Kemper, er ist einfach zu bequem im Alltag. Anstöpseln, einstöpseln, guter sound. Sowohl über die FRFR und InEar.

Neulich bin ich an eine sehr gute Impulse Response gekommen u d habe diese gestern in den Kemper geladen.

Wow! Welch Unterschied! Fühlt sich jetzt wirklich richtig fett und nach Amp in the room an. Auch die Durchsetzungsfähigkeit ist um eimiges gestiegen. Bin auf die Probe heute gespannt :D

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Offline ThePhilipp01

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #56 am: 1.10.2018 21:49 »
Ich sag mal so:
Wenn man es vernünftig betrachtet und einfach nur was braucht dass funktioniert und klingt - Für den ist der Kemper sicher die optimale Wahl.
Man hat am Ende aber nur den Sound eines Amps, nicht den Amp selber. Ein Keyboard kann Flügelsounds heutzutage auch unglaublich gut nachbilden.. und trotzdem ist es ein ganz anderes Erlebnis wenn man sich danach an ein Flügel setzt und ein paar Töne anschlägt. Vielleicht weniger für den Zuhörer, jedoch ganz stark für den Spieler!

Aber selbst wenn der Sound 1:1 abgebildet werden könnte: Ich liebe es einfach, einen Vollröhrenamp anzuschmeißen, mit der rechten Hand "chang chang chang" und mit der linken Hand den Sweetspot am Röhrenamp zu finden! Diese Response eines Amps, mit allem drum und drann lässt sich meiner Meinung nach schlecht digital nachbilden. So ein Amp lebt und es gibt keinen Röhrenamp, der trotz gleicher Schaltung exakt gleich wie der andere klingt!

Stellt euch mal AC/DC mit "Computern" auf der Bühne vor! ;D

Das einzige worin ich den Kemper wirklich gut aufgehoben finde ist im Studio. Ein Kemper kann für mich nicht das reproduzieren, was mein Röhrenamp aus der Box in den Raum drückt. Er kann jedoch das reproduzieren, was aus meinen Studiomonitoren kommt, wenn ich meinen Röhrenamp per Mikro abnehme. Ergo sehe ich das Einsatzgebiet des Kempers vor allem darin, eine perfekte Aufnahmesituation einzufangen und jederzeit abrufen zu können, ohne sich jedes mal mit Mikrofonie beschäftigen zu müssen.

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hatta

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #57 am: 2.10.2018 09:15 »
Ich verstehe dich zu 100 %  :topjob:

Aber was wäre denn wenn ACDC nur eine leere Boxenwand auf der Bühne stehen hat und jeder einen Kemper unter der Bühne?

Vom Publikum würde es kein Schwein merken ;)

Dass die sich aber nicht wohlfühlen würden auf der Bühne is ja klar :D

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Offline roseblood11

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #58 am: 2.10.2018 09:43 »
So ähnlich war es doch jahrzehntelang bei vielen Bands. Marshall hat sogar Leergehäuse dafür verkauft. Dahinter stand dann ein kleiner Combo.

Und viele haben heute den Modeler zumindest als Backup dabei. Ob er nicht oft doch viel mehr genutzt wird, merkt man ja nicht. Selbst so ein Tonfreak wie The Edge von U2, der mit zig Amps und Racks tourt, kann inzwischen jederzeit auf ein Axe-FX umschalten, das den ganzen Kram ersetzt.

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Offline ThePhilipp01

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Re: Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
« Antwort #59 am: 2.10.2018 10:54 »
Viele Bands machen das heutzutage so..
AC/DC ist eine der wenigen Bands, bei denen die gesamte Marshall Wand in letzter Zeit wirklich befeuert wird/wurde. Eines der Cabs wird per Mikro abgenommen. Zusätzlich wurde Backstage ein Iso-Cab aufgebaut. Die beiden Signale werden dann Front the House zusammen gemischt. Hinter der Bühne stehen bis zu 9 Plexis - und das nur für Angus Young.
Bei Malcom sah es ähnlich aus.

Wenn das nicht geil ist, weiß ich auch nicht!  >:D

Natürlich merkt das im Publikum kein Schwein. Aber wie gesagt - Würde es nur darum gehen, was das Publikum hört, wären wir alle vernünftig und würden Kemper spielen.
Viele Gitarristen sind aber nicht vernünftig, sondern sehr konservative Tiere - und das finde ich gut so!  :topjob: