Hallo,
ich bin seit 25 Jahren Tontechniker (16 Jahre Hauptberuflich), und wirklich kein Verfechter der Analog- Technik, im Gegenteil ich genieße die Möglichkeiten der Digital-Technik,
in den letzten Jahren hab ich so ziemlich alles an Gitarren Lautmachern vor mir stehen gehabt,
von südhaft teuer bis spott billig, von sehr guten wie grotten schlechten Gitarristen/Bands gespielt...
ich habe die Erfahrung gemacht bei Modellern wie auch Kemper, solange kein richtiger Amp mit dem digital Werkzeug zusammenarbeitet (ein Gitarrist), funktioniert das ganz gut.
Sobald aber ein zweiter Gitarrist mit einem richtigen vernünftigen Verstärker mitspielt wird es komisch, der Kemper z.B. setzt sich nicht mehr richtig durch,
Selbst wenn der Röhrenamp mit Loadbox betrieben und IR Speaker Simulator (AMT Pangaea) abgenommen wird, ist der Ton im Mix mächtiger als der vom Kempergitarristen.
Richtig schwierig kann es werden, wenn der Kempergitarrist von Song zu Song das Ampmodell / Box wechselt...
Alle Mühe um einen harmonischen stimmigen sahnigen fetten Sound sind für´n Arsch, Frequenz- und Lautstärkemässig befindet sie der Ton plötzlich in einer anderen Sphäre,
also muß man, nachdem man durch den Soundwechsel erschrocken ist, das Gerät (wie beim Keyboarder) in Dynamik und Frequenzgang brutal kastrieren...
es geht noch mehr an Durchsetzungskraft verloren...
ich als Tonmann, freue mich wenn ein Gitarrist mit 2- 3 richtigen Amps (A/B/C) aufläuft, jeder Verstärker bekommt einen Hebel, und wird einzeln gefiltert, und das klingt dann auch...
und bei der Top40 Bierzelt Cover Kapelle, interresiert es keine aber auch wirklich keine Sau, ob da jetzt ein Marshall Fender Boggie Profil oder ein billiges Zoom FX
den Ton macht,
das Bier fließt, die Band rockt, es klingt besser als im Küchenradio, alle haben Spaß (außer vielleicht der Tonmann)
Gruß