Ich habe noch ein wenig herumprobiert. Ich habe die Platine mal hochgeklappt und von unten inspiziert. Da sah aber alles soweit gut aus, habe trotzdem ein paar Lötstellen erneuert. Hat aber leider nichts gebracht.
Das Signal umgeht definitiv den Tone-Stack und das Volumen-Poti. Habe auch mal den Schleifer vom Treble-Regler auf Masse gelegt, aber das hat nichts geändert. Falls das Übersprechen über die B+-Leitung passiert frage ich mich aber, warum das vor einer Weile noch nicht so war...? Ich habe die Spannung für V1 und V2 von den 160V die im Schaltplan angegeben sind auf ca. 250V erhöht indem ich die Widerstände im Siebglied verringert habe. Könnte das damit zusammen hängen? Der gesamt Widerstand war vorher 63k und ist jetzt 25k vor dem Sieb-Elko. Aber mit 25k gibt das immernoch eine Grenzfrequenz von 0.3Hz, das sollte doch also kein Problem sein...? Oder verstehe ich da etwas falsch? Als Elko ist ein 33uF verbaut.
Kann ich das irgendwie testen, ohne die Widerstände wieder komplett zurück zu bauen? Ich könnte versuchen, die erste Stufe zu entkoppeln, aber würde gern erst versuchen, eine andere Lösung zu finden, da der Fehler ja nicht schon immer vorhanden war. Könnte ein Problem mit den Anoden-Widerständen vorliegen, d.h. könnte solch ein Problem auftreten, wenn die Widerstände einen Fehler haben?
Die Masse-Punkte auf der Platine haben alle einen sehr geringen Widerstand (<1 Ohm) zur Gehäuse-Masse. Also die liegen wirklich alle auf dem gleichen Potenzial, daran sollte es nicht liegen.
Weitere Vorschläge sind sehr willkommen. Natürlich werde ich aber das Entkoppeln ausprobieren, wenn ich Zeit finde.
Grüße
Nachtrag: Habe soeben nochmal eine andere Röhre aus meinem Fundus reingesteckt. Mit dieser war das Übersprechen kaum noch wahrnehmbar. Ganz ganz leise konnte man bei zugedrehtem Volumen-Poti etwas aus dem Lautsprecher hören. Die Röhre ist eine Groove Tubes GT12AX7R. Vorher hatte ich eine TAD ECC83WA selected drin und auch eine Sovtek hatte ich getestet, die war quasi neu. Mit der TAD ist der Amp immer mindestens auf Zimmerlautstärke. Bei aufgedrehtem Poti war der Amp jedoch mit allen Röhren subjektiv gleich laut. Die TAD war schon im Amp als ich ihn bekommen habe, anfangs hatte er das Problem nicht. Kann es sein, dass die einfach einen Weg bekommen hat? Aber wieso dann auch die fast neue Sovtek? Mit der Groove Tubes ist es jedenfalls deutlich besser, ist aber auch nur eine umgelabelte Sovtek 12AX7WA. Ist es nun also doch ein Röhren-Problem? Welche andere Röhre sollte ich denn dann mal ausprobieren? Oder kann es doch ein anderes Problem sein, was durch verschiedene Röhren unterschiedlich stark betont wird ? Danke!