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günstige DIY AuthentiCap Alternative

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456Onno456:
Hallo,

ich hatte die Tage wieder die Freude an einem alten Silvertone Verstärker zu arbeiten. Dabei gilt es natürlich auch die 50 Jahre alten Elektrolyt-Kondensatoren ('cap-can') zu ersetzen. Am besten ohne das Amp-Chassis sichtbar zu verbohren. Die bereits im Netz ausreichend dokumentierte Variante, die alten 'cap cans' aufzusägen, habe ich für mich ausgeschlossen. Einerseits wollte ich nicht mit Silikon rummantschen und andererseits ist das ja auch wieder nur eine temporäre Lösung (außer man möchte irgendwann in der Zukunft die 'cans' nochmals aufsägen und das Silikon und die caps wieder rauspopeln).

Also habe ich mich dafür entschieden eine Montageschelle (hier aus dem Shop) mit einem 3D-gedruckten Halter zu kombinieren. Damit kann man dann einige axiale F+T caps als multisection-cap zusammenfassen, welche es so nicht als 'radiale' multisection caps gibt (20µ+10µ+5µ+5µ in meinem Fall). Da Bilder mehr als Worte sagen, noch einige Bilder im Anhang.

Gruß
Max

PS:

i) Sicherheit: die Masseseite der caps zeigt nach 'Außen'. Die M3-Schrauben greifen im Plastik. Ergo - keine berührbaren Leiter liegen auf einem gefährlichen Potential.

ii) Langfristigkeit: Ich habe günstiges PLA verwendet (wärmeformbeständig bis ca. 60°C). Das ist für den Prototypen und in dem verbauten Amp (ordentlicher Abstand zu den Röhren. Cap am Boden angeordnet und Röhren darüber - Hitze durch Konvektion gefährdet das Plastik nicht) bestimmt ausreichend - allerdings nicht zufriedenstellend. Die nächsten Varianten werden mit einem anderem Filament (z.B. Extrudr Greentech Pro - wärmeformbeständig bis ca. 160°C) gedruckt. Damit kann man sich dann prinzipiell die externe Montageschelle sparen und dafür gleich mitdrucken. Der Austausch eines solchen hybrid-multisection-caps ist mit dieser Herangehensweise ausreichend schnell bewerkstelligt und sehr günstig.

iii) Ein Cap-Holder gedruckt mit einem Multicolor-Filament in entsprechend psychedelischen Farben ist für 60er Sounds extrem klangzuträglich ...

Dirk:
Das ist  :topjob:

Gruß, Dirk

456Onno456:
Danke für die netten Worte Dirk.

Da es thematisch zu den gedruckten Haltern passt noch ein Bild einer kleinen Schelle für einen radialen 22µF/450V Kondensator.

LG,

m.

roseblood11:
Was kostet dich so ein Teil, wenn du das hitzebeständige Material nimmst?

456Onno456:
naja, das ist eine Optimierungsfrage. Möglichst Kostengünstig würde man das wohl mit ABS drucken (bis 90°C wärmeformbeständig). Dazu braucht es aber wirklich gut geheizte build plate und eine Luftfilterung (habe ich beides gerade nicht).

Die kleine Lasche verwendet ca. 1m 1,75mm filament (ca. 3g sagt Cura). Auf einer 1kg ABS Spule befinden sich ca. 400m (mittelpreisig gibts die für ca. 20€). Also 5cent Materialkosten.

Wie man die Strom- und Gerätekosten anteilig rechnet überlasse ich anderen. Was man noch beachten sollte ist, dass man gerade beim Prototypen-Design schnell mal 5-10 'Versuche' erstellt und druckt bis es wirklich richtig sitzt.

hilft das?

LG,

Max

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