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Röhrenwechsel beim AC 30

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roman

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Röhrenwechsel beim AC 30
« am: 15.01.2006 16:48 »
Hallo!

Habe einen Cremefarbenen AC 30 aus ner 90er-Serie mit zwei Greenbacks drin. Ich weiß die gelten als nicht so der Brüller aber ich find ihn in Kombi mit meiner Hamer Goldtop (P90) eigentlich unschlagbar und kann mir nichts besseres vorstellen.

Leider ist das Ding ein echter Röhrenfresser (alle dreiviertel Jahr, fahr ihn aber auch immer mit Tubescreamer richtig laut und so). Seit neustem knackt's und bratzelt's immer bei Attackpeaks, und das wird schnell und konstant schlimmer. Ich schätze es sind wieder die Röhren oder hat jemand einen anderen Tipp? Und sind es eher die Vor- oder die Endstufenröhren? Wie kann ich das rausfinden? Bis auf das Knacken kann ich eigentlich keine Soundverluste feststellen, klingt wie immer, bis auf das knackseln halt. Fast wie so'n Geigerzähler ;-)

Jedenfalls würde ich die Röhren dieses Mal gerne selbst wechseln, und nicht wieder 150 Euro oder mehr zum Techniker tragen. Was muss ich beachten? Bias-Einstellen muss man beim AC 30 gar nicht oder doch? Wenn ja wie geht das?

Wär super, wenn ihr mir weiterhelfen könntet, bin gelernter Elektriker, also ihr könnt mir schon zumuten dass ich was messen muss, hab nur bisher eben nix an Röhren zu schaffen gehabt.

Thx

Roman

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Offline bluesfreak

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #1 am: 15.01.2006 18:00 »
Servus,

Knacksen bzw. Britzeln deutet meistens auf einen Überschlag (Arcing) hin. Das kann in der Röhre sein oder z.B. auch am Röhrensockel.  Eine andere Möglichkeit wäre eine mirofonische Röhre oder ein Kontaktproblem an einem Sockel durch die Vibrationen. Eventuell mal schaun ob Du bei nem Test ein Blitzen der Flackern in einer Röhre feststellen kannst oder ob sich an einem Sockel Brandspuren zeigen (der sockel sollte dann gewechselt werden)
Ansonsten lässt sich das Röhrenfressen des AC30 durch Erhöhung des Kathodenwiderstands (das ist das dicke 50Ohm/10W Teil das mit einem 25µF Elko parallelgeschaltet von Pin3 der Röhrensockel abgeht) auf 68 Ohm ein bisschen einschränken. Der AC wird ein kleines bisschen Leistung verlieren aber das bewegt sich im wohl einstelligen Prozentbereich. Ansonsten nimm EL84 von JJ, die klingen zwar nicht ganz so gut wie die EI aber halten doch deutlich länger.
Bias musst Du nicht einstellen, einfach alte Röhren raus, Sockel gecheckt und neuen Röhren rein...

cu
bluesfreak  8)

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Offline MichaelH

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #2 am: 15.01.2006 19:53 »
Hi Roman,

Zitat
Habe einen Cremefarbenen AC 30 aus ner 90er-Serie mit zwei Greenbacks drin. Ich weiß die gelten als nicht so der Brüller aber ich find ihn in Kombi mit meiner Hamer Goldtop (P90) eigentlich unschlagbar und kann mir nichts besseres vorstellen.
Das Dingens hat doch auch ne GZ34 zum Gleichrichten ...  so übel klingen die sicherlich nicht - hab einen in Schwarz, um den Endsechziger ein Wenig zu schonen  ;)
Zitat
Ansonsten lässt sich das Röhrenfressen des AC30 durch Erhöhung des Kathodenwiderstands (das ist das dicke 50Ohm/10W Teil das mit einem 25µF Elko parallelgeschaltet von Pin3 der Röhrensockel abgeht) auf 68 Ohm ein bisschen einschränken..
 Der AC wird ein kleines bisschen Leistung verlieren aber das bewegt sich im wohl einstelligen Prozentbereich. Ansonsten nimm EL84 von JJ, die klingen zwar nicht ganz so gut wie die EI aber halten doch deutlich länger. Bias musst Du nicht einstellen, einfach alte Röhren raus, Sockel gecheckt und neuen Röhren rein...

Bei diesen AC 30 sind zwei hundert Ohm Widerstände auf der Platine parallel geschaltet. Du musst die Platine ausbauen, um die Widerstände auslöten zu können. Nimm als Ersatz entweder 2X120 Ohm 5 watt oder 1x 120 Ohm und 1x150 Ohm je 5 Watt. Setze die Widerstände mit ca. 3 cm Abstand zur Platine ein. Bias braucht man wie Bluesfreak schon richtig erwähnte nicht einstellen  ;D
Die JJ`s machen sich überaus gut in diesen Amps  :D

Ansonsten das Übliche: Kontrolle und reinigen der Sockel
Lötstellen kontrollieren - ganz wichtig in dieser Serie  >:(
Potis kontrollieren - meine fangen nach einer gewissen Zeit auch immer weider an zu kratzen, obwohl sie sich ganz geschmeidig drehen lassen.

EDIT: Noch ein Bildchen - die parallelgeschalteten 100 Ohm Widerstände sind oben rechts zu sehen, der Elko in der Mitte der Beiden ist der 220 uF dazu  ;D

Gruß

Michael
« Letzte Änderung: 15.01.2006 22:16 von MichaelH »
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

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roman

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #3 am: 17.01.2006 12:18 »
Hallo Leute!

Vielen Dank für eure Tipps. War heute, bevor ich eure Tipps gelesen habe, schon an meinem Amp, und habe eine intakte Vorstufenröhre mal im Amp durchgetauscht, um festzustellen, ob sich was ändert. Das Knacksen war aber jeweils nach Warmspielen des Amps wieder da. Übrigens ist mir dabei eine Röhre zerbrochen. Jetzt könnt ihr zwar sagen "wie dämlich" aber die Vostufenröhren sind bei meinem AC 30 mit so dämlichen Gummiringen gefasst, so dass sie teilweise sauschwer rein- bzw. rausgehen. Und da isses halt passiert. Ist dieses silberne Zeug was da von innen im Glas ist bei den Röhren eigentlich Quecksilber (bibber)?

Ähm, ach ja: Wie checke ich die Röhrensockel am besten bzw. wie sehe ich, ob die dekeft sind? Die Röhren für die Vorstufen sind wie gesagt so dämlich eingelassen, die kann man auch schwer einsehen, es sei denn man schraubt die ganze Platine ab.

Jedenfalls würd ich den ganzen Mist ja schon ganz gerne checken jetzt, bevor ich mir ne Menge Röhren bestelle und dann kommt das Knacksen von nem Sockel oder so.

Ihr seid die besten, Danke für die Tipps

Greetz

Roman

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Offline MichaelH

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #4 am: 17.01.2006 19:53 »
Hi,

Zitat
Jetzt könnt ihr zwar sagen "wie dämlich" aber die Vostufenröhren sind bei meinem AC 30 mit so dämlichen Gummiringen gefasst, so dass sie teilweise sauschwer rein- bzw. rausgehen
Erstens: NEIN, zum zweiten Punkt: Das ist gut so - Mikrofonieverhalten !

Zitat
Ähm, ach ja: Wie checke ich die Röhrensockel am besten bzw. wie sehe ich, ob die dekeft sind? Die Röhren für die Vorstufen sind wie gesagt so dämlich eingelassen, die kann man auch schwer einsehen, es sei denn man schraubt die ganze Platine ab.
Wie im anderen Thread schon geschrieben - aus Erfahrung - schau dir bei dieser Serie die Lötstellen an. Du wirst nicht umhinkommen, die Platine auszubauen. Das ist auch nicht wirklich ein Problem. Du wirst zur optischen Kontrolle ein kleine Taschenlampe brauchen. Schaue nach, ob die Fassungen oxidiert sind. Am Besten ist die mechanische Reinigung. Ich nehm ne Hirschmannprüfspitze und kratz mal vorsichtig  :o

Hat das Dingens nun ne Gleichrichterröhre oder nicht - vielleicht ist die nämlich auch nicht mehr ganz ok  ???
Zum "Brazzeln" fallen mir auch noch gerade spontan die Anodenwiderstände 220k an den Vorstufenröhren ein. Die könnten sowas auch verursachen !

Zitat
Ihr seid die besten, Danke für die Tipps

Nicht soviel des Lobes  ;D

Gruß

M.
« Letzte Änderung: 17.01.2006 19:59 von MichaelH »
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roman

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #5 am: 17.01.2006 20:35 »
ok, Danke. Wie meinst du das mit den Anodenwiderständen? Dass die dann kaputt sind wenn's bratzelt oder wie?


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roman

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #6 am: 17.01.2006 20:37 »
ach ja: mein AC30 hat so ne GZ34 Gleichrichterröhre drin. By the way: habe die hier bei Tube-Town gar nicht gefunden. Wo bekommt man die und was kostet die so ca?

Vielen Dank

Roman

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Offline MichaelH

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Re: Röhrenwechsel beim AC 30
« Antwort #7 am: 17.01.2006 21:15 »
Hi,

Zitat
Wie meinst du das mit den Anodenwiderständen? Dass die dann kaputt sind wenn's bratzelt oder wie?
Durch die hohen Spannungen können sich Übergangswiderstände vom Draht zum Widerstandswerkstoff bilden. Bei zunehmender Temperatur des Amps bzw. des Widerstandes fängts dann an mehr oder weniger stark zu rauschen, krachen oder "brazteln" ;)

Zitat
ach ja: mein AC30 hat so ne GZ34 Gleichrichterröhre drin. By the way: habe die hier bei Tube-Town gar nicht gefunden. Wo bekommt man die und was kostet die so ca?
Dann nimm die solange ;D ;D ;D:
http://www.tubetown.de/ttstore/product_info.php/info/p29_JJ-5AR4---GZ34.html


Gruß

M.
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