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Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau

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Offline Groove1

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #105 am: 27.03.2019 00:16 »
Guten Abend dombi,


ich habe die Kelly Version umgesetzt. Mit einem 10K Gridstopper am Eingang. Mit abgeschirmtem Kabel, und zwar dieses hier:
https://www.tube-town.net/ttstore/Kabel-Leitungen/Signal-NF-Leitungen/Koaxiale-HF-Leitungen-mit-Teflon-Isolation-RG-187::3505.html

Auch beim nächsten Gridstopper vom Vol. Poti zum Gitter V1A habe ich das selbe koaxiale Kabel verwendet. Gridstopper ist dort bei mir ein 820 Ohm.

Ich habe gestern Abend mal den Versuch gemacht statt dem 10K einen 22K an der V1B einzubauen. Mein Problem war, dass es Übersprechen, Oszillieren oder Aussetzer gab. Das hat zwar des Problem etwas verringert, den Sound aber auch etwas verschlechtert. Höhen leicht dumpfer, das Glitzern wurde etwas weniger. Das Rauschen unter den Umständen wie Ihr beschrieben habt jedoch nicht. Der Amp hatte immer noch Dampf wie Hölle.

Heute Abend habe ich dann den R7 von 150K auf 120K verringert. Das hat das Gain reduziert und ich habe das Gefühl dass es nun auch weniger rauscht. Allerdings hängt der 120K auch zur Zeit noch außerhalb des Amps an zwei Prüfschnüren. Jedoch wird der Gesamtsound auch wieder etwas dünner, nasaler. Mein oben beschriebenes Problem ist aber nicht mehr vorhanden. Mal sehen wie es weiter geht. Eventuell packe ich den 10K am Gitter wieder rein und kopple den 120K mit nem 10K, so dass es zum 130 K wird. Werde berichten.

Probieren geht über studieren. Die Express-Amps sind jedoch bekannt dass sie nicht die Rauschärmsten sind.
Die V1A dürfte da auch einen sehr großen Anteil daran haben.


Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #106 am: 28.03.2019 15:11 »
Hallo Trainwreckler,

ich melde mich nochmal zum Thema extremes "Drehmoment" des Express.

Wir wollen ja auf der einen Seite den Charakter des Amps nichts verändern.
Auf der anderen Seite stört uns vielleicht das frühe übersteuern.

Deshalb gab es die Idee, den R8 zu verkleinern und damit den Pegel an V2a zu reduzieren.
Stephan und Klaus haben das praktiziert und sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden.

Klaus schreibt .....
Zitat
Jedoch wird der Gesamtsound auch wieder etwas dünner, nasaler.

Stephan schreibt ....
Zitat
R8 kleiner machen wird die Bässe weiter beschneiden.

Richtig erkannt.
Es ist nicht nur damit getan, den R8 zu verkleinern, sondern wir müssen dann Kondensator C6 / C7 entsprechend
vergrößern.
Die Grenzfrequenz der Schaltung (Hochpass) ist abhängig von der Output Impedanz von V1a und R6, also 38,5 kOhm.
Außerdem von der Größe von R8 parallel dazu.
Wenn wir also die gleiche Dämpfung haben wollen mit einem niedrigeren Pegel an Gitter V2a, dann können wir das so berechnen ....
f = 1 / 2 x pi x R8//Ra x C6//C7  umgestellt auf C6//C7 = 1/2 x pi x R8//Ra x f 

 ... oder ....  es geht auch so ...
https://www.ampbooks.com/mobile/amplifier-calculators/coupling-capacitor/calculator/

Aber das kennt ihr sicher auch schon.

Noch ein paar Eindrücke zu meinem TW35E.
Ich bin im Augenblick garnicht zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis.
Eigendlich bin ich nicht der Typ ... versuch mal Röhre X oder Y.
Trotzdem habe ich diesmal die JJ ECC83S (Spanngitterröhre) gegen eine TAD ECC83 WA getauscht und
so wenigstens eine Minderung der Geräuschentwicklung erreicht. Liegt also auch an der Innenkonstruktion (Eigenschaft) der Röhre.
Messtechnisch ist es mehr als schwierig, hier zu analysieren, wo überall sich die Nebengeräusche bilden und
dann verstärken.
Allein das Anklemmen von Messleitungen ist dem Gesamtergebnis nicht zuträglich.
Jede Näherung der ersten Röhre und ihrer Beschaltung will gut überlegt sein.

Dabei ist doch die Beschaltung von V1b und V1a eher Standard.  ???

Nun denn, schaun wir mal weiter. Wenns was neues gibt, melde ich mich.
Dürft ihr auch tun.  ;D ;D ;D

Gruss
dombi
Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #107 am: 29.03.2019 13:29 »
Hallo domi, Trainwreck-Fans, und solche die es werden wollen.  :)

R11 -> 10K zu 22K gewechselt. Hat nun weniger Gain, Bässe dünnen jedoch weiter aus.

Versuch: Nun hängt bei mir am R7 (z.Z. 120K) zusätzl. in Serie ein 10K. Ergibt somit 130K gegen Masse. Ergebnis ist leicht weniger Gain als mit dem 150K. Sound jedoch etwas voller als vorher mit 120K. Gefällt mir besser. Bässe sind nun straffer.

C8 -> Röderstein gegen Orange Drops 6PS gewechselt. Fällt eigentlich nicht ins Gewicht. Keine subjektive Soundveränderung.

Nächster Versuch wird sein V1B Gridstopper wieder zurück zu 10K oder 15K. Ist bei mir maßgebend für guten Sound, speziell im Cleanbereich. Überhaupt ich hatte noch nie einen Amp, der so sensibel auf die kleinsten Schaltungstechnischen Änderungen reagiert hat.

Ich muss dazu sagen, dass alles noch an Prüfschnüren hängt. Das Oszillieren wird dennoch weniger. Da der Express ja bekanntlich von den Endstufenröhren anfängt zu übersteuern, dann zum PI, und dann erst die Vorstufe. Sollte man eventuell mal bei den Endstufen anfangen. Oder beim PI, R13 zu 820 Ohm?

Mal sehen …

Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #108 am: 29.03.2019 13:53 »
Hallo Klaus,

nimmst du Bezug auf unser Schaltbild hier oder hast du ein eigenes vom Kelly 90?
R11 ist bei uns R100 ?
R7 ist bei uns R8 ?
C8 ist bei uns C6//C7 ?

Falsch oder richtig  ???

Gruss
dombi
Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Offline Groove1

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #109 am: 29.03.2019 14:38 »
Hallo Klaus,

nimmst du Bezug auf unser Schaltbild hier oder hast du ein eigenes vom Kelly 90?
R11 ist bei uns R100 ?
R7 ist bei uns R8 ?
C8 ist bei uns C6//C7 ?

Falsch oder richtig  ???

Gruss
dombi


Sorry dombi. ich bezog mich auf das Kelly 90 Schaltbild.
Ich hänge es hier noch mal rein.


Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #110 am: 29.03.2019 16:00 »
Hallo Klaus,

null problemo.   :topjob:

R11 ist ja am PI. Aha, jetzt  ;D ;D

Drehmoment versus Sound .... Hast du mal ausprobiert -> R7 kleiner -> C8 größer ?

Rauschen kommt von der ersten Röhre. Zieh sie mal, dann wird es nicht mehr .....
So ist es zumindest bei meinem TW35E.

Übrigens habe ich jetzt Fotos von einem Original entdeckt, bei dem ein Gridstopper von 1k5 bei V1a drin ist.
Was ich damit sagen will. Ken F hat empirisch ermittelt und angepasst.
Auch die Parallelschaltung von C6 Keramik // C7 Polyester ist auf einem anderen Foto zu sehen. (siehe rote Pfeile)

Also weniger Märchen eher Tatsachen.  ;D

Gruss
dombi
Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #111 am: 29.03.2019 16:52 »
Danke dombi,

R7 kleiner -> C8 größer kommt mit auf die ToDo-Liste.

Die Keramik//Polyester Caps wurden wohl eher bei den Liverpools eingesetzt so viel ich weiß.
Rauschen durch V1 ist klar. KF soll wohl meistens NOS Röhren dort verwendet haben. Stört mich jetzt nicht so arg denn der POS100 schluckt das erst mal weg.

Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #112 am: 9.06.2019 13:38 »
Kleines Frühsommerupdate !  ;D

Weil ich mich doch dem Trainwreck-Thema etwas intensiver als gedacht, widme und auch widmen will, habe ich mich hier ein wenig
ausgeklinkt und gelesen, gemessen und ausprobiert.
Die vermeintlich einfache Schaltung des Trainwreck Express hat es in sich.
Oder sehe ich das zu kompliziert?

Jedenfalls baue ich gerade insgesamt drei Express auf.
Eine Variante, die nahe am ... Original ... angelehnt ist (Amp1).
Eine, die die zweite, nicht genutzte Triode ins Spiel bringt und auch sonst ein paar Schaltungsvarianten beinhaltet (Amp2)
und
die Dritte, die dann die Summe aller Erkenntnisse beinhalten soll (Amp3). Kann dauern ....!!

Das Original .... Im Netz gibt es Fotos von den Innereinen. Die habe ich mir mal geziehlt vorgenommen
um zu vergleichen mit den Original ... Schaltbildern. Daraus habe ich die Version Amp1
zusammengeschustert (siehe Schaltbild Amp1).
Da mir dieses Gerät einfach zu früh in die Begrenzung geht, habe ich eine kleine Änderung vorgenommen.
Sozusagen etwas entschärft.
Siehe Schaltbild (R8 und R8a). Warum so, werden sich einige Fragen? Dürft ihr gerne.
Ich sage nur DC bzw. AC Load Line ... Headroom. Ich bin mir sicher, ihr wißt, wovon ich schreibe.
Einzelheiten meiner Berechnungen, Messungen und Kennlinien werde ich Beizeiten veröffentlichen, wenn
es euch interessiert. Ihr dürft natürlich auch eure Erkenntnisse hier vermitteln.
Vielleicht können wir ja ein Trainwreck-Wissensspektrum draus machen.

Die Version Amp2.
Meine Intension. Weiter entschärfen bzw. gutmütiger machen.
Ich schreibe mal nicht so viel dazu. Schaut euch das Schaltbild an.
Aspekte wie z.B.
Blocking Distortion, Bias, und AC Load sind hier eingeflossen.

So, das reicht mal für heute und die nächste Zeit.
Mehr zum Thema von mir kommt während der Sommerzeit eher sporadisch.
Antworten auf eure Fragen soweit ich Zeit und Muse habe.

Gruss und eine schöne Zeit mit schönem Wetter euch Allen.

Dombi





Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #113 am: 11.06.2019 10:17 »
Hallo Dombi,

Danke für Deine weiteren Tests und deren Erkenntnisse. Ja, die einfache Schaltung hat es in sich, da gebe ich Dir völlig Recht.

Ich bin mit meiner Kiste nun durch und kann noch folgendes dazu beitragen:


1) Meine JJEL34 habe ich ersetzt durch TT EL34B. Klingt subjektiv für mich besser. Singt mehr. Vermutete eine der JJs hatte nen Schlag weg.


2) Ich habe alle meine 150er Mallory gegen 6PS Orange Drops getauscht. Außer dem 0.1µF im NFB, der blieb Mallory. Hat den Gesamtsound weiter verbessert, speziell im Cleanbereich. (Habe mit Mallory begonnen, da Dirk die 6PS ODs damals noch nicht im Programm hatte)
Da ich die Cs immer einen nach dem anderen getauscht habe, konnte ich so feststellen, dass der C8 Koppelkondensator auch defekt war, jedoch nur bei längerem Spielen, ca. 30-45 Min. Dann hatte er leichte Aussetzer, hörte sich an wie ein Übersprechen.


3) Ich war ja noch auf der Suche nach dem idealen Weg, den Amp auf den letzten 10 % des Regelwegs des Git. Potis zu zähmen. Da gab er mir immer zu viel Gas. Das konnte ich erreichen, in dem ich den R8 auf gesamt 130K umgebaut habe. Das ist in Reihe nun ein 120K + 10K.

4) Bei meinen Versuchen habe ich festgestellt, dass man die R20+21 auch auf 1.5K aufbohren kann, ergibt etwas strafferen Bass.

Somit bin ich nun durch bei meinem Express und extrem zufrieden mit dem Ergebnis.
Aber wie schon von Dir erwähnt, jeder Express ist etwas anders und reagiert sehr sensibel auf Schaltungänderungen. Und was noch wichtig wäre, ist die Tatsache dass das am besten mit 50ies Wiring in Les Pauls funktioniert. Wenn man Vol. 550K und Tone 550K auf jeweils die Hälfte einstellt, hat mein einen schönen Cleansound im Gepäck. Bei Vol. 10 geht dann die Post ab.  :guitar:


Gruß, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #114 am: 11.06.2019 15:52 »
Hallo Klaus
Danke für deine Info's.  :topjob:

Eins wollte ich dir noch mitteilen zur Abschwächung des Signals am Gitter der Cold Bias Triode V2.
Wenn du den R8 (150k) veränderst, dann veränderst du auch die AC Load Line und damit den Headroom der
Stufe V1.
Das heißt, das die Stufe V1 früher in die Begrenzung geht (asymmetrisch bei der positiven Halbwelle).
Hab mal ein Diagramm mit der Load Line angehängt.
Die V1 nach der Klangregelung ist vom Bias her auch eher kalt (2k7). Wenn der AC Load größer ist, verschiebt sich
der Spannungsbereich an der Anode bzw. er wird kleiner vom Arbeitspunkt aus gesehen (blaue und gelbe Linie).
   
Ich würde dir empfehlen, falls du nochmal Zeit investieren möchtest, und den ... Ursprung ... erhalten möchtest,
einen Spannungsteiler mit Gesamtwiderstand 150k für den R8 einzusetzen.
Soweit ich das aus meinen Erkenntnissen beurteilen kann, ist diese Stufe nämlich von Herrn Fischer mit R8=150k so konzipiert worden.
Auch aus Bildern von Originalen zu erkennen.

Du nimmst also z.B. einen R8a=27k und einen R8=120k in Reihe gegen Masse und greifst nach dem 27k dein Signal für das
Gitter V2 ab. So hast du die Originalverhältnisse für V1 AC Load und ein abgeschwächtes Signal für das Gitter V2.

Ich hoffe, das ist soweit verständlich geschrieben.
Du siehst, ich versuche, die Schaltung von KF ein wenig besser verstehen zu lernen. Mal sehen, wie weit mir das gelingt.  ;D :o >:( ???

Alle Versuche, wie z.B. eine andere Röhre (12AY7) im PI oder die Parallelschaltung der Eingangstrioden verändern den
Grundcharakter des TW-Express.
Drehmoment ausgehend von der Endstufe zur Vorstufe. Die Endstufe wird so hoch angefahren, das sie bei sehr kleinen
Eingangssignalen in die Begrenzung fährt. In der Grundschaltung sind ein paar Millivolt Sinus am Eingang
ausreichend, um die Endstufe zum Rechteckansatz zu bringen. Dabei laufen die Vorstufen vom Sinus her noch sauber!
Aber das war ja gerade KF's Intension, wie ich meine.

Ich habe bei meinem Amp1 jetzt nur den PI etwas verändert.
Und zwar den C8 von 100nF (In vielen Schaltungen von Marshall und Anderen viel zu groß) auf 10nF verändert.
Da hat KF wohl auch mal einfach eine Schaltung übernommen ohne .... vermute ich mal.
 
Ich hoffe, ich lehne mich mit dieser Behauptung nicht zu weit aus dem Fenster oder kratze hier am Mythos.

Klaus, kleine Frage ?
Worin siehst du den Sinn, von Mallory 150s auf Orange Drops zu tauschen?
Ist das wirklich eine Soundbereicherung? Verstehe mich bitte nicht falsch. 
Mallorys sind Axial-C's, was bei der Handverdrahtung auf Turret oder Eyelet doch ein klarer Vorteil ist.

Ich sollte dir mal zum Vergleich meine Platinenversion Amp1 senden.
Wenn du so gute Ohren hast, was bei mir leider nicht mehr der Fall ist, dann wäre das sehr interessant.  ;D

Sodele, wieder mehr geschrieben, als geplant.

dombi
« Letzte Änderung: 11.06.2019 15:56 von dombi »
Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Offline Groove1

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #115 am: 22.06.2019 01:11 »
Hallo Domi,

auch ich sage dir vielen Dank für deine Infos und Berechnungen. Endlich habe ich wieder etwas Zeit dir zu Antworten.

Den Spannungsteiler habe ich auch ausprobiert. Habe ihn jedoch wieder verworfen, da sich am Grundsound nichts verändert hat. Beim Verringern des R8 (Kelly Schaltplan) auf 130k war ich am Ziel. Ich wollte ja den bassigen Anteil verringern im Gitarren Vol. Bereich 9-10. Dort auch nur im Neck Pickup. Alles andere hörte sich am Schluss schon Wunschgemäß an.

Einen Cleanverlust kann ich Gehörmäßig nicht erkennen. Meine Einstellung beim Express bei einer Les Paul sieht so aus:
Bright auf 100pF, Volume 13.00 Uhr, Treble 13.00 Uhr, Middle 12.00 Uhr, Bass 11.00 Uhr, Presence zugedreht. Damit erreiche ich alles was ich brauche.

Bei beiden Humbuckern gilt u.A.: Vol + Tone auf 5 und es gibt einen minimal angecrunchten Cleansound ohne dass die Kiste leiser wird.


Der Tausch von den Mallorys zu den 6PS Orange Drops hat meinem Express im Cleanbereich einen Hauch mehr Fender spendiert. Im Gesamten wirkt er etwas aufgeräumter, stimmiger. KF hat ja alle TW-Amps mit den 6PS Orange Drops gebaut. Ist schlecht zu beschreiben und natürlich mein subjektives Empfinden.
Bei Turretboards ist es kein Problem die Beinchen so hinzubiegen wie man sie braucht.

Das mit den Röhren kann ich nur bestätigen. Die 12AX7/ECC83 passen einfach am besten.

Und abermals will ich anfügen: 50ies Wiring mit 4 * 550K Potis in der Paula. Ein Muss. Auch der Speaker ist nicht unwichtig spiele ihn mit altem EV12L in einer hinten offenen Box (ausgeschlachtetem Combo).

Ich habe zur Zeit eine Gibson Les Paul Classic hier. Diese hat je gemessene 270k an beiden Vol. Potis. Und Modern Wiring. Man kann das mit dem Kelly Tonestack schon in den Griff bekommen, jedoch fehlt letztendlich das Leichte und Offene im Ton. Deshalb soll das auch umgebaut werden.

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen. Ein Vergleich wär wirklich mal interessant. Kommt darauf an wo du beheimatet bist. Ich bin im Süden zu Hause.

Rockige Grüße :guitar:
Klaus
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Offline dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #116 am: 22.06.2019 14:51 »
Hi Klaus,
die Paula ist schon kräftig, was den Bass oder das Volumen im unteren Bereich angeht.
Ich teste meine TW's und alle anderen Verstärker, die ich gebaut habe, mit ner PRS CE24 von 1991.
Die hat schon nen ganz anderen Charakter. Und dann natürlich in meinem Bastelzimmer in einem
Mehrfamilienhaus. Das bedeutet natürlich, kein Worst Case.
Dann auch noch Teppichboden und ne 1x12" Box mit Celestion.

Wenn du die Kelly Variante so mit den 130k betreibst, sollte der Amp eigendlich noch früher komprimieren,
als wenn du den Spannungsteiler verwendest. Der Headroom wird kleiner und damit geht die Triode mit der
positiven Halbwelle früher in die Begrenzung (Kompression).
Hast du da keinen Unterschied bemerkt?

Die 6PS Orange Drop haben deinen TW also etwas Brillianter gemacht. Ist das so? Interessant.
Von Metallized Polyester auf Polyprophilene Film. Muss ich mal so stehen lassen.
Aber, immer gut, wenn du deine Eindrücke zum Sound mitteilst.

Ach so, ich bin auch im Süden der Republik zu Hause. In der Gegend von Heilbronn.
Vielleicht können wir mal was arrangieren?
Aber erstmal müssen die Kisten representativ laufen.

Interessant ist mein Amp2 mit Paralleltriode 5751 am Eingang und der 12AY7 als PI-Röhre.
Der ist nicht so aggressiv wie der Amp1 mit der Standardschaltung A0.
Da wüßte ich gern, wie das mit ner Paula klingt.  :guitar:


Gruss

dombi

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #117 am: 3.07.2019 12:41 »
Hi Klaus,
die Paula ist schon kräftig, was den Bass oder das Volumen im unteren Bereich angeht.
Ich teste meine TW's und alle anderen Verstärker, die ich gebaut habe, mit ner PRS CE24 von 1991.
Die hat schon nen ganz anderen Charakter. Und dann natürlich in meinem Bastelzimmer in einem
Mehrfamilienhaus. Das bedeutet natürlich, kein Worst Case.
Dann auch noch Teppichboden und ne 1x12" Box mit Celestion.

Hast du Siglecoils drin oder Humbucker? Bei Humbucker dürfte der Sound ähnlich sein.

Wenn du die Kelly Variante so mit den 130k betreibst, sollte der Amp eigendlich noch früher komprimieren,
als wenn du den Spannungsteiler verwendest. Der Headroom wird kleiner und damit geht die Triode mit der
positiven Halbwelle früher in die Begrenzung (Kompression).
Hast du da keinen Unterschied bemerkt?

Beim Headroom nicht. Jedoch beim voll aufgedrehtem Vol. Poti vom Neckhumbucker. Da wurde die Kompression minimal abgeschwächt.

Die 6PS Orange Drop haben deinen TW also etwas Brillianter gemacht. Ist das so? Interessant.
Von Metallized Polyester auf Polyprophilene Film. Muss ich mal so stehen lassen.
Aber, immer gut, wenn du deine Eindrücke zum Sound mitteilst.

Nicht unbedingt brillianter, schwer zu beschreiben, aufgeräumter würde ich sagen, im Gesamtsound stimmiger, fizzelige Höhen wurden abgemildert.


Ach so, ich bin auch im Süden der Republik zu Hause. In der Gegend von Heilbronn.
Vielleicht können wir mal was arrangieren?
Aber erstmal müssen die Kisten representativ laufen.

Ich bin in München beheimatet. Schau ma moi … wie der Bayer zu sagen pflegt. :)  Eventuell kommt man ja mal in die jeweilige Gegend.


Interessant ist mein Amp2 mit Paralleltriode 5751 am Eingang und der 12AY7 als PI-Röhre.
Der ist nicht so aggressiv wie der Amp1 mit der Standardschaltung A0.
Da wüßte ich gern, wie das mit ner Paula klingt.  :guitar:

Klingt interessant deine Amp2 Variante.


Beste Grüße, Klaus
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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #118 am: 3.07.2019 16:38 »
Hallo Klaus,

der Unterschied zwischen unseren Betrachtungsweisen ist eine gute Ergänzung des Gesamtprojekts.  :topjob:

Während du mehr deine Ohren und dein Instrument in die Analyse einbeziehst nehme
ich das Oszilloskop und messe und zeichne Kennlinien der einzelnen Stufen unter verschiedenen
Dimensionierungen.
Ich würde mir wünschen, ich könnte auch noch so meine Ohren ins Spiel bringen wie du, aber das
ist wohl eine zu subjektive Komponente, weil meine zu ungeübt und nicht mehr so frisch sind.
Außerdem habe ich keine Räumlichkeiten (Übungsraum...), um den Amp mal so richtig zu kitzeln.

Letztendlich zählt aber gerade der Klang und nicht die technischen Tricks, mit denen er erzeugt wird. :guitar:

Zitat
Hast du Siglecoils drin oder Humbucker? Bei Humbucker dürfte der Sound ähnlich sein.
In meiner PRS sind Humbucker drin.
Die Gitarre hat allerdings einen schmaleren Korpus und eine andere Mensur.

Zitat
Beim Headroom nicht. Jedoch beim voll aufgedrehtem Vol. Poti vom Neckhumbucker. Da wurde die Kompression minimal abgeschwächt.
Mit Spannungsteiler also weniger Kompression? O. K. Das hatte ich erwartet, weil die positive Halbwelle mehr Anodenspannung zur Verfügung hat.
AC Load kleiner --> mehr Anodenspannung bis zum clippen.

Zitat
Nicht unbedingt brillianter, schwer zu beschreiben, aufgeräumter würde ich sagen, im Gesamtsound stimmiger, fizzelige Höhen wurden abgemildert.
Du hast ein gutes Gehör. Deine Beschreibung kann auch auf Kapazitätstoleranzen zurückzuführen sein. Lassen wir mal so stehen.

Zitat
Klingt interessant deine Amp2 Variante.
Wie geschrieben, sehr schwierig zu beurteilen.
Grundsätzlich ist es rein messtechnisch und auch akustisch so, das der Amp2 viel länger im Cleanbereich bleibt. Trotzdem ist hier auch die Charakteristik, das zuerst die Endstufe und dann die Vorstufe begrenzt.
Der PI ist entsprechend anders dimensioniert, um die Phasensignale gleich und stabil zu halten. Der Tail-Resistor (R14=33k) ist sehr viel größer, die Anodenwiderstände für beide Trioden gleich (R15/R16=82k). Am Eingang zum Cold Clipper ist ein Spannungsteiler mit R8a=470k / R8=150k, sodass auch hier das Clippen erst bei höheren Signalen stattfindet. Und die Parallelschaltung der Eingangsröhre arbeitet mit weniger Verstärkung und geringerem Ausgangswiderstand, sodass die Klangregelung effektiver funktioniert. Hier ist ein kleinerer Slope-Resistor (R4=56k) drin, der den Mitten-Bass-Bereich etwas kräftiger gestaltet. Wegen des geringeren Ra konnte ich das Volumepoti auch auf einen geringeren Wert (500k) reduzieren. 
Also alles Maßnahmen zur Pegelreduzierung.
Übrigens, der Cold Clipper, V2a (von Marshall) ist maßgeblich am Klang des TW durch seine asymmetrische Übersteuerung beteiligt. Gleiches gild auch für den Original-PI, der absichtlich, wie bei vielen anderen Verstärkern auch, eine asymmetrische Signalverstärkung (R15=82k, R16=100k)
aufweist.
Noch ein wichtiger Punkt ist der Koppelkondensator (C8) zum PI. Der ist im Original TW und bei vielen Verstärkern viel zu groß. Thema Blocking Distortion. Das sind feine Umladeprobleme die dazu führen, das der PI seine Arbeit kurzzeitig einstellt, um es mal grob zu beschreiben. Marshall macht erst bei neueren Amps 22nF statt der 100nF rein. Es würden auch 10n reichen.

Klaus, wenn du mal Zeit hast, probiere mal aus, ob du durch die Verkleinerung des C8 Klangeinbußen hast.
War es nicht bei dir, das du beschrieben hattest, das dein Amp bei hoher Auslastung zu aussetzern neigt ??

So, nun aber genug. War sowieso schon wieder viel zu viel Klugscheißerei.   :bier:

Gruss
dombi
 
« Letzte Änderung: 3.07.2019 16:39 von dombi »
Ich weiss, das ich nichts weiss. (Sokrates)

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Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
« Antwort #119 am: 11.07.2019 18:04 »
Noch ein wichtiger Punkt ist der Koppelkondensator (C8) zum PI. Der ist im Original TW und bei vielen Verstärkern viel zu groß. Thema Blocking Distortion. Das sind feine Umladeprobleme die dazu führen, das der PI seine Arbeit kurzzeitig einstellt, um es mal grob zu beschreiben. Marshall macht erst bei neueren Amps 22nF statt der 100nF rein. Es würden auch 10n reichen.

Klaus, wenn du mal Zeit hast, probiere mal aus, ob du durch die Verkleinerung des C8 Klangeinbußen hast.
War es nicht bei dir, das du beschrieben hattest, das dein Amp bei hoher Auslastung zu aussetzern neigt ??

So, nun aber genug. War sowieso schon wieder viel zu viel Klugscheißerei.   :bier:

Gruss
dombi


Hallo Dombi,

vielen Dank für deine Zeilen. Du hast es richtig erkannt, ich gehe mehr nach dem Ton als nach Berechnungen. Mein Gehör ist noch einigermaßen brauchbar und das Hören habe ich mir im Laufe der Jahre antrainiert. 

Einer der ersten Versuche war, den C8 eben auf jene 22nF zu reduzieren. Das gab bei mir Soundeinbußen (ist schon lange her, ich kann dir nicht mehr sagen in welcher Richtung) und ich habe ihn gleich wieder entfernt.

Genau, bei hoher Auslastung hatte ich Probleme mit Aussetzern. Das war jedoch der defekte Koppelkondensator 0.0022µF zwischen V1a und V2b. Erst ab einer gewissen Zeit wenn er warm wurde trat der Fehler auf. Ich vermute auch eine der JJEL34 wollte nicht so ganz. Seit die TT EL34B drin sind ist Ruhe im Karton.

Dieses Wochenende war er das erste mal auf der Bühne. Der Sound war Klasse, er konnte sich richtig gut im Bandkontext behaupten und es machte richtig Freude mit ihm zu rocken.  :guitar:

Beste Grüße, Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.