Guten Tag Zusammen und vorab vielen Dank für Eure Einwände!
Einmal ganz kurz zu mir: Ich habe Luft- und Raumfahrttechnik studiert und bin demnach im Elektronikbereich etwas fachfremd. Nichtsdestotrotz habe ich mich in meiner Masterarbeit
mit dieser Thematik (Röhren, Transistoren, Verzerrung, etc.) beschäftigt und ein wenig Erfahrung gesammelt. Dazu habe ich einen Bausatz (Gitarrenamp 50W PP) gebaut und modifiziert,
zusätzlich habe ich vor kurzem erst den Bau meines komplett selbst konzipierten 5W-SE Gitarrenamp erfolgreich abgeschlossen.
An Messmitteln habe ich selbst nur das Standard-Equipment (Oszi, Spice, Arta), jedoch arbeite ich noch stark mit meiner Universität zusammen, kurz um: Ich kann mir sehr leicht Zugang zu fast
allen nötigen Messmitteln beschaffen.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich noch Neuling bin, was die praktische Erfahrung im Bau von Röhrenverstärkern angeht.
Zu meiner Idee mit dem Hifi-Verstärker und der Wahl der Röhre:
Ich mag den Klang eines SE-Verstärkers lieber, als den Klang eines PP-Verstärkers. Deshalb möchte ich gerne auch einen SE-Hifi-Amp bauen. Da ich jedoch auch eine Ausgangsleistung
von 15-20W erzielen möchte, muss ich entweder mit mehreren Endstufen parallel arbeiten, oder aber eine sehr leistungsstarke Röhre verwenden.
Der Ansatz, mehrere Endstufenröhren parallel zu nutzen gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut.
Nun habe ich recherchiert, welche Röhre da infrage kommt und fand auch schnell die Beiträge, die Bea in ihrer letzten Antwort verlinkt hatte. Die KT120 scheint geeignet für sowas zu sein.
Allerdings wurde ich aus dem Datenblatt nicht ganz schlau: nicht weniger als 20W bei 14%THD.
Ich selbst strebe eher einen THD von maximal 5% an. Durch lokales und globales negatives Feedback und dieser enormen Leistungsreserve der Kt120 sollte dies ein realistisches Ziel sein.
Aber wie gesagt: theoretisch klingt das gut, aber in der Praxis fehlt mir die Erfahrung. Falls ich groben Unfug in meinen Überlegungen gemacht habe, wäre ich für jeden Tipp von Euch dankbar!
Aber das eventuelle "Verheizen" einer teuren Röhre oder der Umgang mit hohen Spannungen schreckt mich generell nicht ab, mit Spannungen im Bereich mehrerer kV habe ich bereits gearbeitet.
Die 6L6GC ist nach meiner Recherche nicht unbedingt empfehlenswert, sie liefert mir im Class AB-Betrieb lediglich bis zu 18W, jedoch ist mein Ziel eigentlich ein reiner Klasse A Verstärker.
Ich lass mich jedoch auch gern von Euch überzeugen, falls es Dinge gibt, die ich nicht bedacht habe. Vielen Dank schonmal an dieser Stelle für Eure Tipps!
Viele Grüße,
Max