Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Unterspannung an 1959SLP

  • 12 Antworten
  • 3193 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline tubeampgrufti

  • YaBB God
  • *****
  • 587
Unterspannung an 1959SLP
« am: 10.02.2020 07:52 »
Guten Morgen Marshallexperten
Schlage mich gerade mit einem Super Lead 100W, ein 1959SLP, ca. 10 jährig, herum. Das Problem: Bias lässt sich erst mit Röhren ab Ip über 30 auf die gewünschten ca. 35 mA hochregeln.
Ich habe mir das Teil "zur Brust" genommen und mal alle Spannungen gemessen. Der Spannungswähler steht auf 230 V und der Variac ist eben genau auf 230V während den Messungen eingestellt.
-Heizspannung: 5,8 Vac (an Endröhren und Vorstufen)
-Anodenspannung: 435 V (an Anode EL34 gemessen)
-Schirmgitterspannung: 432 V
-Leistung bis am Oszi Sättigung grad noch nicht sichtbar wird: ca. 108 W/8 ohm/1kHz

Probehalber Spannungswähler auf 220V eingestellt:
-Heizspannung exakt 6,3 Vac
-Anodenspannung: 469 V
- Schirmgitter. 466 V

466 V am Schirmgitter übersteigt den max. zulässigen Wert von 450 V.

Mit dieser Einstellung lassen sich dafür alle meine Lager-EL34 auf 35 mA einstellen, aber mit der Einstellung auf 230V eben nur solche mit Ip mehr als 30.

Der Netztrafo scheint ok zu sein. Hätte er einen Windungsschluss, würde er sicher heiss, ist aber nicht so. Der hat einfach ein paar Windungen zu wenig drauf.

Frage: wie würdet ihr damit umgehen?

Dankbar für eure Tipps grüsst Bruno

*

Offline MichaelH

  • YaBB God
  • *****
  • 1.396
  • It`s Rorys genius !
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #1 am: 10.02.2020 09:09 »
Servus,

vermutlich wirklich "unterwickelt". Auf der 230V Einstellung zu wenig Heizspannung, daher die 220V einstellung auswählen. Die "alten" JMP aus Mitte/Ende der 70-er und die 2203 aus Anfang der 80-ziger laufen mit knapp 490V an der Anode in der 220V Einstellung und das Schirmgitter knapp darunter. Ohne Probleme.
Daher. Stell das Teil auf 220V ein und gut ist`s.

Grüße

Michael
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

*

Offline bluesfreak

  • YaBB God
  • *****
  • 2.659
  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #2 am: 10.02.2020 10:51 »
Servus,

ich würds machen wie Michael, Spannungswahlschalter auf 220V und wenn man wirklich Schiß wegen G2 Vmax hat dann halt 1.5k statt 1k davorsetzen...

Gruß
blues

*

Offline tubeampgrufti

  • YaBB God
  • *****
  • 587
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #3 am: 10.02.2020 20:23 »
Danke Beiden einstweilen!
Werde den Amp nun mal auf 220V einstellen und in den Dauerbetrieb setzen. Schauen, ob die Röhren dabei stabil arbeiten.
Gruss, Bruno

*

Offline tubeampgrufti

  • YaBB God
  • *****
  • 587
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #4 am: 10.02.2020 20:48 »
Nun hätte ich eigentlich gerade noch eine andere Frage zu diesem Modell. Erlaube mir mal hier anzufügen, obwohl es eigentlich ein völlig anderes Problem behandelt:
Der "Ur-1959" hatte in der Eingangsstufe für die beiden Kanäle unterschiedliche Kathodenwiderstände für die beiden Systeme in V1: Das waren im "Normalkanal" 820 ohm mit einen grossen Elko parallel und im anderen System einen 2k7 parallel zu einem 0,68 uF Kondi.
Bei den Schemas ab den 90er-Jahren sind diese beiden Widerstände gleich, beide 820 ohm und so auch in diesem Ex. verbaut. Die Parallelkondis sind aber wie früher geblieben. (siehe Bild)
Nun stelle ich fest, der Input, der früher 2k7 hatte, rauscht wie blöd, obwohl eine V1-selectierte ECC83/12AX7  verbaut ist. Ich habe Tungsol, JJ und EH (alle V1-select) probiert, rauscht mehr oder weniger gleichlaut.
Wie seht ihr das? Bringt ein "Rückbau" auf 2k7 etwas? Vermutlich müsste ev. auch das C/R-Netzwerk nach dem "Loudness 2"-Poti angepasst werden. Wer hat da Erfahrung damit?
Auch hier danke für eure allfälligen Tipps!
Gruss, Bruno

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.932
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #5 am: 11.02.2020 07:26 »
Nun hätte ich eigentlich gerade noch eine andere Frage zu diesem Modell. Erlaube mir mal hier anzufügen, obwohl es eigentlich ein völlig anderes Problem behandelt:
Der "Ur-1959" hatte in der Eingangsstufe für die beiden Kanäle unterschiedliche Kathodenwiderstände für die beiden Systeme in V1: Das waren im "Normalkanal" 820 ohm mit einen grossen Elko parallel und im anderen System einen 2k7 parallel zu einem 0,68 uF Kondi.
Bei den Schemas ab den 90er-Jahren sind diese beiden Widerstände gleich, beide 820 ohm und so auch in diesem Ex. verbaut. Die Parallelkondis sind aber wie früher geblieben. (siehe Bild)
Nun stelle ich fest, der Input, der früher 2k7 hatte, rauscht wie blöd, obwohl eine V1-selectierte ECC83/12AX7  verbaut ist. Ich habe Tungsol, JJ und EH (alle V1-select) probiert, rauscht mehr oder weniger gleichlaut.
Wie seht ihr das? Bringt ein "Rückbau" auf 2k7 etwas? Vermutlich müsste ev. auch das C/R-Netzwerk nach dem "Loudness 2"-Poti angepasst werden. Wer hat da Erfahrung damit?
Auch hier danke für eure allfälligen Tipps!
Gruss, Bruno

Hallo Bruno,

ich gesteh es... Ich halte beide von der Werteauswahl für einen Fehler...

820 wäre eigentlich korrekt für eine gemeinsame Kathode bei zwei Systemen. So wie es im 5F6-A und JTM45 sowie den ersten 100ern  war...
Die ECC83 läuft da ziemlich heiß - manchmal bis in den Gitterstrom rein.

OK - die Amps haben Jahrzehnte als Klassiker hinter sich...

Die 2k7 sind schon recht weit in Richtung Cutoff...
Wahrscheinlich wie immer Geschmackssache.

Ich würde anstelle der 820er in jedem Fall mal 1k5 ausprobieren


Grüße
Jochen

*

Offline tubeampgrufti

  • YaBB God
  • *****
  • 587
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #6 am: 11.02.2020 09:02 »
Danke Jochen!
Wie immer fundiert deine Antworten!
Ja, die "klassische Beschaltung" mit 1k5 "am Fuss" und 100k am "Kopf" der Tube gefällt mir auch am Besten und ist immer "tubig" unproblematisch. Was in den Köpfen der Konstrukteure vorgeht, wenn sie davon abweichen kann man nur erahnen, es geht wohl um "Sound"! Ob das "Tubi" dabei "leidet" oder "verhungert" ist denen dabei offensichtlich egal!  ???
Da der Amp ja nicht mir gehört werde ich das erstmal mit dem Besitzer checken.
Nochmals danke und Gruss, Bruno

*

Offline MichaelH

  • YaBB God
  • *****
  • 1.396
  • It`s Rorys genius !
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #7 am: 11.02.2020 09:55 »
Servus miteinander,

"die" haben bei Marshall in den 90-zigern damals ein besonders gut klingendes Exemplar seziert, und das war damals ein "Transition-Modell" wohl aus 1968/69. Zu erkennen ist das auch, dass an einigen Stellen die Kapazitäten (z.B. C4) durch Parallelschalten verändert wurden um die aus dem sezierten Exemplar vorhandenen Werte zu erreichen.

Grüße

Michael
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

*

Offline MichaelH

  • YaBB God
  • *****
  • 1.396
  • It`s Rorys genius !
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #8 am: 11.02.2020 10:44 »
Ach vergessen.
Das Rauschen kann auch durch den 100K Anodenwiderstand verursacht werden ...

 :guitar:
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

*

Offline tubeampgrufti

  • YaBB God
  • *****
  • 587
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #9 am: 11.02.2020 18:19 »
Ach vergessen.
Das Rauschen kann auch durch den 100K Anodenwiderstand verursacht werden ...

 :guitar:

Danke! Ja, kenne ich ja auch von anderen Amps, die "rauschenden" Anoden-Rs, werde ich noch checken. Oft sind es auch die Keramikkondis vom Volumepoti zum Gitter der V2. Diese Teile werde ich alle noch checken.
Mir ist es einfach mal um diesen Unterschied bei den Kathodenwiderständen zwischen den "alten" und "neueren" 1959er gegangen. Würde der Kanal nicht dermassen rauschen wäre mir das wohl gar nicht aufgefallen, hätte ich eben nicht so genau geschaut.
Thx und Tschüss, Bruno

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.932
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #10 am: 11.02.2020 21:33 »
Servus miteinander,

"die" haben bei Marshall in den 90-zigern damals ein besonders gut klingendes Exemplar seziert, und das war damals ein "Transition-Modell" wohl aus 1968/69. Zu erkennen ist das auch, dass an einigen Stellen die Kapazitäten (z.B. C4) durch Parallelschalten verändert wurden um die aus dem sezierten Exemplar vorhandenen Werte zu erreichen.

Grüße

Michael

Hallo Michael,

ich glaube "denen" das Marketinggeschwurbel leider nicht immer...

Kann sein - muß aber nicht... Ich hatte schon Exemplare hier, bei denen bei 820Ohm schon Gitterstromeffekte spürbar waren... Sprich - das Gitarrenvolume hat gekratzt ;D

May be - may be not

Grüße
Jochen

*

Offline MichaelH

  • YaBB God
  • *****
  • 1.396
  • It`s Rorys genius !
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #11 am: 12.02.2020 08:39 »
Servus Jochen,

ich bin auch nicht leichtgläubig  :angel:
Bekannter von mir hat so ein Teil, und ich hatte den schon ein paar mal offen. Das ist original bei dem wirklich so. Die haben z.B. original an dem ursprünglichen 2.2 nF noch einen SilverMica mit 1nF parallel gebaut. Ich meine mich so dunkel dran erinnern zu können, dass die ersten Split Channel Kathoden Amps genau diesen Aufbau mit 820/330µF und 820/0.68µF hatten an der ersten Röhre hatten und die 2,7K/0.68 Variante erst später zu Jimis Zeiten kam.  Oder war es sogar schon der JTM100 ... Jedenfalls war davor sogar der 820 als gemeinsamer Kathodenwiderstand verbaut :o

Grüße

Michael
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

*

Offline darkbluemurder

  • YaBB God
  • *****
  • 2.461
Re: Unterspannung an 1959SLP
« Antwort #12 am: 12.02.2020 10:02 »
Der Bogner XTC hat an der ersten Stufe auch 820/680nf - ein Zufall?

M.E. ist der Rk zu klein. Ohne Booster übersteuert diese Stufe sowieso nicht. Ich würde auf 1k5, mindestens aber 1k2 raufgehen.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster