Hallo liebe Tubetowner,
ich bin seit 2 Jahren in Besitz eines wunderschönen AC30 aus der Dallas Arbiter Ära, welcher wie die JMI Modelle noch handverdrahtet ist.
Jedoch besitzt er einen Siliziumgleichrichter sowie zwei G12H 55hz von damals stat der Celestion Blue oder silber. Der Amp war über jahrzehnte in Privatbesitz und hat dort wohlbehütet im Wohnzimmer gestanden. Er war komplett unangetastet / unverbastelt. Alle Elkos und Röhren weitestgehend noch original. Wäre aber vor paar wenigen Jahren beim Amptechniker gewesen zum durchchecken.
Als ich den Amp damals erhalten habe, habe ich die Röhren komplett getauscht, gemäß der TT Tube Roadmap sowie einiger Internetrecherchen.
Zudem wurden alle Elektrolytkondensatoren sowie etwas angelaufene Widerstände (1.500kOhm) in der Endstufe getauscht. Die anderen Bauteile wurden damals weitestgehend durchgemessen und waren soweit ok.
Ich habe zudem am Amp was gemoddet. Die Statusleuchte wurde vorsichtig ins innere verlegt und ein PPIMV passend in die vorhandene Bohrung gesetzt, ohne am Amp aufgrund seiner schönen Originalität irgendwas zu verändern. Das PPIMV sitzt somit genau zwischen den beiden Leitungen welche von Vor zur Endstufe gehen. Jederzeit zurückbaubar, das war mir wichtig.
Der AC30 ist höllenlaut und ohne ein PPIMV wirkt er bei passender Lautsärke steril. Soundmäßig ist der Amp gerade nach Einbau des PPIMV die wahre Pracht. Er singt und hat ne mega Dynamik. Mein Marshall SLP steht seitdem in der Ecke da ich die Dynamik und den Sound sowie die Vielfältigkeit des AC30 in Kombination mit den Pedalen (Okko Diablo, TS9) einfach liebe.
Jetzt kommen wir zum Problem. Wenn ich in der Probe mit dem Amp starte ist er etwas leiser als nach ca. 1 -2 h Betrieb. Wir haben gerade unlängst unser Lautstärkesetting im Proberaum so eingestellt, dass der Sänger in der Mitte alle sauber raushören kann. Am Ende der Probe war ich wieder der lauteste. An der Faceplate klebt ein Stück Krepp mit einem Marker für die Lautstärke. Da verändert sich auch nichts. Das Phänomen ist von Probe zu Probe wiederholbar.
Ein direktes Einstöpseln von Gitarre zu Amp macht keinen Unterschied. Mein Tretmienenboard schließe ich somit aus. Vor der Installation des PPIMV hab ich ihn nicht lange gespielt, aber auch da hatte ich kalt den Eindruck dass er nicht aus dem Quark kam, bzw es nach 2h lauter wurde.
Meine Frage ist, wo würdet ihr anfangen zu suchen? Da es scheinbar temperaturabhängig ist, hätte ich mir zunächst die Röhrensockel angeschaut, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt bezüglich Oxydation oder Aufweitung. Die Potis kratzen nicht, da läuft soweit alles sauber. Es könnte natürlich auch ein Widerstand sein, der mit steigender Temperatur seine Wertigkeit (vom Sollwert weg) verändert. Das würde die Suche erschweren.
Was mir noch auffällt. Beim Einschalten des Amps leuchtet kurz die dritte von den 4 Endstufenröhren auf. Das Phänomen kenne ich von keinem anderen Amp, Allerdings ist der AC30 mein erster Amp ohne Standby und mit EL84 Endstufe, wodurch ich nicht weiss, ob es damit zusammenhängt. Wollte noch checken, ob das Problem mit der Röhre mitwandert, wenn ich die Röhren im Sockel vertausche...
Bilder vom innern werd ich nachliefern. Hab derzeit leider keine parat.
Gruß Michael