[punica]

Hallo zusammen,
seit wenigen Wochen hab ich meine Emma fertig gebaut und plage mich mit einem Problem rum, das immer wieder zufällig auftaucht und genauso wieder verschwindet.
Der Verstärker gibt dann kratzende/ brutzelnde Geräusche aus, die willkürlich erscheinen und sich nicht von mir eingrenzen lassen. Mit und ohne Gitarre, Eingangspegel unabhängig, Stellung der Potis scheint auch egal. Ich habe die Röhren mehrfach ein- und ausgesteckt und abgeklopft während der Störung, gab keine Änderung. Die Leitungen an den Sockeln habe ich auch überprüft und mit Holzstab bearbeitet.
Irgendwann verschwindet das Problem wie von selbst um dann Stunden später wieder aufzutauchen.
Unabhängig von der Laufzeit des Verstärkers usw.

Leider habe ich gerade kein Oszi zur Hand um die Quelle damit einzugrenzen,
hat jemand so ne Idee wo ich suchen kann?
Eventuell doch eine Röhre im Eimer?

Danke und LG
punica

[HarryH]

Hallo Punica, überprüfe alle Lötpunkte an den Röhrensockeln. Auch kann es sein, dass die Röhrenfassung nicht wirklich gut arbeitet. Hatte ich letztens auch bei meinem HotLukas bei V1, da war dann teilweise die Lautstärke weg. Austauschen gegen eine neue Röhrenfassung hat das Problem gelöst

Gruss,  Heinrich

[roehrich]

Hallo,

mal abgesehen davon, dass die Heizleitungen brummtechnisch nicht optimal verlegt sind (siehe hier: http://www.valvewizard.co.uk/heater.html), gefällt mir persönlich eine Sache nicht: Pin 4 und 5 sind an den Fassungen direkt und starr miteinander verbunden, können sich also nicht wirklich gegeneinander bewegen. Das kann später zu Kontaktschwierigkeiten führen (mechanische Toleranzen, Wärmeausdehnung, ... ). Wenn beim Zusammenlöten keine Röhre in der Fassung steckte, kann das Problen sogar noch gravierender werden, da die Fassungskontakte dann "irgendwie" zusammenhängen können und beim Stecken der Röhre nicht ihren eigentlichen Platz finden werden. Da helfen dann auch die guten Belton-Fassungen nicht weiter. Ich verbinde die beiden Pins darum immer mit einer kurzen Schlaufe.

Ciao
Sebastian

[guanre]

Hallo,

mal abgesehen davon, dass die Heizleitungen brummtechnisch nicht optimal verlegt sind (siehe hier: http://www.valvewizard.co.uk/heater.html), gefällt mir persönlich eine Sache nicht: Pin 4 und 5 sind an den Fassungen direkt und starr miteinander verbunden, können sich also nicht wirklich gegeneinander bewegen. Das kann später zu Kontaktschwierigkeiten führen (mechanische Toleranzen, Wärmeausdehnung, ... ). Wenn beim Zusammenlöten keine Röhre in der Fassung steckte, kann das Problen sogar noch gravierender werden, da die Fassungskontakte dann "irgendwie" zusammenhängen können und beim Stecken der Röhre nicht ihren eigentlichen Platz finden werden. Da helfen dann auch die guten Belton-Fassungen nicht weiter. Ich verbinde die beiden Pins darum immer mit einer kurzen Schlaufe.

Ciao
Sebastian

Na, das sehe ich jetzt komplett anders. Wo ist denn genau die Heizleitung brummtechnisch nicht optimal verlegt? Der Link alleine reicht leider nicht. Das man Pin 4/5 der Röhre über eine kleine Lötbrücke der Heizleitung verbindet sollte klar sein. Bei dir hört sichs an als wenn du die Pinne direkt miteinander verbindest?

@punica: eventuell ein thermisches Problem einer zu locker sitzenden Röhre oder im schlimmeren Fall, da kaum ortbar, eine nich ganz optimale Lötverbindung.
Falls das Problem wieder auftritt mal die Röhren leicht bewegen und mit einem isoliertem Stab (Holz) versuchen die angelöteten Bauteile und Leitungen zu bewegen in der Hoffnung das man dann was findet.

[roehrich]

Na, das sehe ich jetzt komplett anders. Wo ist denn genau die Heizleitung brummtechnisch nicht optimal verlegt? Der Link alleine reicht leider nicht. Das man Pin 4/5 der Röhre über eine kleine Lötbrücke der Heizleitung verbindet sollte klar sein. Bei dir hört sichs an als wenn du die Pinne direkt miteinander verbindest?

Ich versuch's nochmal:

Pin 4 und 5 gehören miteinander verbunden, wenn man mit 6.3V heizen will ... soviel ist sicher. Nur sollte die Verbindung nicht so starr sein, wie auf dem Bild hier zu sehen, denn dann können die beiden Fassungskontakte sich nicht relativ zueinander bewegen. Und das sollten sie können, wenn sich durch Wärme etwas ausdehnt oder die Pins der Röhre etwas verbogen sind ... andernfalls sind Kontaktprobleme vorprogrammiert. Daher löte ich sie nie direkt zusammenn, sondern verbinde sie über eine kurze flexible Kabelschlaufe.

Brumm: so wie die Heizleitungen zwischen den drei Röhren verlegt sind, können sich die Magnetfelder der Hin- und Rückleitung nicht ordenlich gegenseitig auslöschen. Das geht am besten, wenn sie fest und ordentlich verdrillt sind. Im Gegenteil, die hochohmigen Eingänge liegen so sogar mitten in diesen Schleifen drin. Deren Magnetfelder können in anderen Schleifen wieder Brummeinstreuungen induzieren.  Der Link zeigt auf eine Seite, auf der das kurz und knapp unter "Layout / Lead Dress" erklärt ist.

Vielleicht ist es ja jetzt etwas klarer!?

Ciao
Sebastian

[punica]

Hallo und Danke für Eure Antworten und Tipps.
Probleme mit Brumm hatte ich bisher nicht, hatte mich vom Layout an Dirks Beispiel orientiert, könnte man mal bei Gelegenheit noch optimieren.
Interessanterweise Brutzelts auch, wenn die Vorstufenröhren abgezogen sind, das grenzt natürlich die Fehlersuche stark ein.
Leider habe ich keine ECC99 zum Gegentesten ob die Röhre nen Knacks hat.
Hier kann ich aber am Sockel nochmal nachlöten und die Pins elastisch verbinden.

Die Spannungsversorgung würdet ihr ausschließen? (defekt am der mini psu?)

[HarryH]

Ich glaube nicht, dass es die Röhre ist. Wenn du es auf die ECC99 Umgebung eingrenzen kannst, dann hier nochmal Lötstellen und Sockelkontakte checken. Die ECC99 wird schon recht warm im Betrieb, also thermische Ausdehnung kann hier eine wesentliche Rolle spielen

[corne]

Hallo Punica,

Aus aktuellem Anlass möchte ich meine Erfahrungen mit Dir teilen. Gestern habe ich bei meinem aktuellen Umbau ein ähnliches Problem gehabt. Der Amp war zu leise und es hat immer mal "geploppt". Hatte erst Kondis und so in Verdacht. Letzten Endes hat sich herausgestellt, das meine Printklemmen durch das anziehen der Schrauben am Pin abgerissen sind  Offensichtlich darf man die Teile so gut wie gar nicht anziehen. Wenn ich mir Dein Foto ansehe, dann sieht die eine Klemme auf der Netzteilplatine recht "schräg" aus, möglicherweise hast Du dort dasselbe Problem. Leider lässt sich das nicht messen.. es sei denn, der Fehler tritt gerade auf. Bei mir war es die Klemme für die Drossel, und die B+ war immer mal auf 100V beim Einschalten runter. Ich schmeise die Teile jetzt alle wieder runter und löte die Leitungen direkt auf. Das ist leider nicht so komfortabel, aber wahrscheinlich sicherer gegen solche Effekte. Leider neige ich dazu, Schrauben wie "ein Schlosser" anzuziehen  soll ja auch alles halten 
gruss, corne

[punica]

ja super, das ist doch mal ne Sache, die ich leicht ausprobieren kann.
Macht für mich auch keinen großen Unterschied ob mit Klemme oder fest verlötet, eigentlich mag ich den nicht mehr anpacken wenn er ordentlich läuft.

Am Wochenende schmeiß ich mal den Lötkolben an und berichte. 

[punica]

Kurzes Update:
Ich habe die Spannungsversorgung nochmal überprüft und die Sockel gerichtet.
Bis jetzt gabs keine Störgeräusche mehr, das stimmt mich sehr positiv die richtige Stelle gefunden zu haben. Sollte es nochmal auftauchen löte ich die Leitungen direkt auf die Platine.
Nochmal Danke an corne für den Tipp!

[corne]

 
Behalts im Auge. Das die Geräusche verschwunden sind nachdem Du den Sockel gerichtet hast ist schon ein Anzeichen dafür, das das Teil kaputt ist. Wahrscheinlich hast Du damit nur die Kontakte wieder zusammengedrückt. Am besten gleich raus mit dem Teil!
Gruss, corne