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Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #90 am: 30.11.2020 15:25 »
Okay, das leuchtet ein, danke fürs Klarstellen!  :topjob:

Hatte jetzt auch gerade kurz die Möglichkeit, mit dem 1n5 zu testen und das war schon deutlich besser (!). Mehr Präsenz und alles klang klarer. Ich gehe hier noch testweise auf 1n oder 470p runter und dann sollte ich einen passenden Wert finden. Ich werds auch nochmal ganz ohne ausprobieren. Vielleicht ist das ja doch am besten  ;D  Andererseits hilft so ein Filter am Ende vielleicht auch, durch die leichte Beschneidung der Höhen, fizzy Verzerrungen vorzubeugen. Denn im crunch klingt der Ghia für mich auch mit dem 2n2 schon richtig richtig gut.
Danke jedenfalls!  :)

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #91 am: 3.12.2020 10:14 »
Hallo Leute, noch ein kurzes Update zu dem Zobel:
Ich hab noch Tests mit 680p und ~1n2 (680p II 470p, hatte keinen 1n parat) gemacht. Mit dem 680p war es zu brizzelig in den Höhen bei verzerrten Sounds. Clean aber gut. Mit dem 1n2 klingt es jetzt sowohl clean als auch im Overdrive richtig gut (!). Mir fehlt jetzt Nichts mehr, deswegen bleibt das jetzt drin. Bässe hat der kleine wirklich mehr als ausreichend, bin immer wieder beeindruckt.

Gibt jetzt noch ein paar kleinere Baustellen, die noch erledigt werden wollen:

- Faceplate (ist fast fertig entworfen)

- Log Tone Poti

- Experimente mit Power Scaling. Ich möchte ausprobieren, ein Crossline MV mit einem VVR für Ua und Ug2 zu kombinieren (oder nur Ua? Oder nur Ug2?). Mal schauen, ob ich dafür ein passendes Stereo-Poti finde (mit ausreichender Spannungsfestigkeit. Das beim Vocom mitgelieferte Alpha Poti ist laut Datenblatt ja eigentlich unterdimensioniert...?). Ich schätze, da muss man viel experimentieren und gegenenfalls den Regelweg durch zusätzliche Widerstände anpassen, aber könnte eine Möglichkeit sein.

- Ich habe bei voll aufgedrehtem Master noch ein bisschen zu viel 100Hz Brumm (+Obertöne) drauf. Da werde ich nochmal etwas chopsticken müssen. Oder gibt es konkrete Vorschläge, was ich testen kann? Preamp Volume macht nur mehr Rauschen, aber hat keinen Einfluss auf den 100Hz Brumm. Ohne die PI Röhre ist es fast ruhig. Dann gibt es noch ein ganz leises Brummen (100Hz) was mit dem Rückregeln des Masters verschwindet. Siebung zu lasch (Ua:32u, Ug:470R+32u)?
Edit: Gerade noch gemerkt: Mit Röhrengleichrichter ist das Brummen etwas auffälliger und hat mehr Obertöne, fast ein bisschen britzeliger (wirklich nur mit dem Kopf vorm Lautsprecher hörbar). Kann das daran liegen, dass die Dioden dann quasi "ins Leere" leiten? Also einfach an den Schalter gehen, aber da kein Kondensator zum glätten und kein Verbraucher wartet? Wenn der Schalter aus Dioden-Gleichrichtung gelegt wird, ist das Brummen nicht mehr so britzelig.

Beste Grüße!
« Letzte Änderung: 3.12.2020 10:17 von iefes »

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #92 am: 4.12.2020 10:05 »
Ich habe mich noch etwas mehr mit dem letzten Punkt (Britzeliges Brummen) beschäftigt. Zunächst habe ich die 1N4007 Dioden in Verdacht gehabt und durch UF5408 getauscht. Das hat zwar irgendwie ewig viel zeit in Anspruch genommen, aber leider am Problem Nichts geändert. Dann mal das Master-Poti auf PI Seite abgehängt um sicher zu gehen, dass nur Nebengeräusche aus der Endstufe kommen. Beim chopsticken ist mir dann aufgefallen, dass die HV-Leitungen und die Dioden zum Gleichrichter relativ nah am Steuergitter einer der EL84 vorbei kommen (siehe Foto, ca. 4 cm Abstand zum Gridstopper). Beim Bewegen der Zuleitung zum PI-Bias, die ich direkt von der HV-Leitung abgreife (blau/violette Leitung) ist mir dann aufgefallen, dass das die Lautstärke des Brumm-Britzeln verändert. Also den Gridstopper nochmal näher an den Sockel gelötet, direkt dran. Leider keine Verbesserung. Bewegen der Leitungen in dem Bereich hat leider keine endgültige Besserung gebracht. Die weißen und roten Leitungen die da auch relativ nah vorbei kommen sind B+ und Schirmgitter-Spannung. Ich glaube aber nicht, dass es daher kommt. Die Veränderung war deutlicher wenn man das violette Kabel bewegt hat. Ich habe auch einmal das violette Kabel auf der HV-Seite abgelötet, das hat fast Nichts geändert, aber beim bewegen des einseitig abgelöteten Kabels konnte ich es so zwischen die beiden Sockel ausrichten, dass das Brummen auch etwas reduziert wurde.
Schlussendlich habe ich mal mit einer isolierten Zange ein Aluminium-Blech zwischen Sockel der EL84 und der 5Y3 mit den Gleichrichter-Dioden gehalten: Brumm wurde dadurch deutlich reduziert! Es ist nicht ganz weg, aber deutlich besser.
Nun werde ich gleich mal ein passendes Stück Blech zurecht sägen.
Trotzdem würde mich interessieren, ob ihr noch andere Ideen habt, was man machen könnte. So ein Abschirmblech erscheint mir etwas archaisch, wenn man das Layout eigentlich auch an sich optimieren könnte. Meint ihr, das Problem kommt aus den Dioden? Über die eine UF5408 habe ich testweise auch mal 10n gelötet, ohne Verbesserung. Ohne Dioden habe ich es noch nicht getestet.
Wäre ein Snubber/Zobel (?) über die HV-Wicklung eine Option? Habe hin und wieder davon gelesen.

Ich würde mich sehr über weitere Ideen freuen. Ich möchte den Amp so ruhig wie möglich bekommen  :)

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #93 am: 6.07.2021 18:30 »
Sooo, nach langer Zeit melde ich mich in diesem Thema zurück. Ich habe den Amp ja jetzt über ein halbes Jahr regelmäßig gespielt und kenne ihn mittlerweile ganz gut. Er ist schon wirklich sehr cool, aber es fehlt mir einfach immer noch etwas. Insgesamt ist der Klang einfach immer noch irgendwie zu "muffig", nicht differenziert genug. Ich kann nicht sagen, dass er zu wenig hohe Höhen/Presence hat, die sind an sich schon da, aber es klingt in den Mitten/Tiefmitten und auch teilweise in den Bässen einfach zu überladen während obenrum was zu fehlen scheint.

Ich hab mir daher die Klangregelung nochmal in Spice angeschaut. Da gibt es ein deutliches Scoop um 1kHz herum. Das wird je nach Poti Stellung noch weiter hoch geschoben, während die Frequenzen darunter alle ziemlich voll da sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es mir dadurch etwas überladen vorkommt. Was denkt ihr?
Ich habe dagegen mal die Werte der Klangregelung aus dem Stangray in Spice eingesetzt. Das verschiebt das Loch etwas nach unten, sodass es sich je nach Reglerstellung zwischen etwa 600Hz und 1.2kHz bewegt. Im Vergleich zum Carmen Ghia wird damit auch ein breiterer Bereich abgedeckt über den das Loch verschoben werden kann.

Im Anhang seht ihr einen Screenshot aus Spice. Oben mit den Werten des Stangray, unten mit denen aus dem Carmen Ghia. Ich habe hier den gesamten Preamp bis nach der Tone-Stack Recovery Stufe simuliert. Man sieht die Unterschiede recht deutlich. Das Loch beim Stangray ist auch nochmal deutlich stärker ausgeprägt als beim Ghia. Man muss dabei bedenken, dass ein Log-Poti verwendet wird, das heißt, dass die Spuren im Diagramm vor allem den Bereich zwischen 12 Uhr und voll aufgedreht darstellen. Ich habe Schritte von 10% simuliert, daher ist die zweite Linie jeweils schon repräsentativ für eine Stellung von 12 Uhr. Und ich spiele den CG eigentlich immer mit dem Tone unter 12 Uhr (also entsprechend der türkisen Linie).

Ich könnte mir vorstellen, den Tonestack etwas in Richtung Stangray zu verbiegen, allerdings muss es nicht ein ganz so ausgeprägtes Loch sein, damit es auch angezerrt (und mit LNDBoost) noch gut klingt. Verzerrt klingt der Ghia nämlich echt ganz gut, wenn auch dort bei mehr Gain etwas zu mulmig.

Was denkt ihr? Ist der Ansatz sinnvoll? Ich werde mir mit Spice mal ein Zwischending der beiden Varianten ausklambüsern und das eventuell zeitnah testen.

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Offline Stahlröhre

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #94 am: 7.07.2021 15:10 »
Hallo,

ich glaube da bist du dem Übeltäter schon auf der richtigen Spur.
Meiner Meinung nach lassen gerade die Frequenzen um 400 bis 500Hz einen Gitarrenton sehr schnell flach und wirklich zugemüllt wirken. Bei etwa 1kHz liegt eher die Definition und Durchsetzungskraft.
Bei zu viel Boost in diesem Bereich ergibt sich aber auch schnell ein recht nasaler Klang. Die meisten typischen Booster (TS9, SD1, Klon) haben einen gewissen Mittenpeak, so im Bereich 720Hz bis 1kHz und werden ja gerne mal genutzt um die Definition und Klarheit im Sound zu erhöhen.

Wenn man sich auch mal die typischen Frequenzverläufe der gängigsten Tonestacks anschaut sieht man, dass die eher im Bereich 400 bis 700Hz ihre Mittenabsenkung haben.
Z.B. Fender: ca. 500Hz, Marshall: ca. 650Hz, Soldano: ca. 550Hz, Mesa Rectifier: ca. 450Hz. Bei Diezel gibt es einige Modelle mit zuschaltbaren Midcut, der bei etwa 420Hz arbeitet.
Meistens wird dann zusätzlich noch mit Presence und Depth die Höhen und Tiefen weiter angehoben, sodass die Mitten noch weiter in den Hintergrund rücken.

Ich würde dir aufjedenfall dazu raten, mal deine Klangreglung so umzubauen, dass der Midscoop bei etwa 500-600Hz liegt und die Hochmitten besser betont werden. Dadurch sollte sich eigentlich die Definition verbessern und gleichzeitig der Mulm etwas legen.
Gruß,
Max

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #95 am: 8.07.2021 10:02 »
Hi Max, danke für dein Feedback! Genau, ich denke, den Midnotch tiefer zu setzen ist hier der richtige Weg. Ich will nicht unbedingt noch einen Fender Tone, den habe ich ja bereits, also vielleicht versuche ich einfach mal die Werte aus dem Stangray und "entschärfe" es etwas, damit der Notch nicht ganz so tief ist. Dann kann man ja von da aus immer noch weiter probieren.  :topjob: Jetzt muss ich nur noch die Zeit dazu finden ;D

Und wenn dazu noch jemand weitere Vorschläge hat, nehme ich die gern noch entgegen  :)

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #96 am: 13.07.2021 10:58 »
kurzes Update: gestern Abend habe ich fix die beiden Widerstände im Tone-Netzwerk jeweils gegen 270k ausgetauscht, was das Mitten-Loch nach unten geschoben hat (vorher hatte ich jeweils 150k drin). Heute morgen habe ich das ganz kurz leise testen können und gemerkt, dass dadurch die höheren Frequenzen doch zu deutlich betont werden. So klingt es jetzt nicht mehr so richtig voll. Blöderweise lässt die Tone-Regler Struktur nur eine ganz leichte Änderung der hohen Frequenzen zu, wobei ansonsten in erster Linie die Bass-Wiedergabe beeinflusst und das Mitten-Loch verschoben wird.
Um die Bässe etwas mehr anzuheben, habe ich mir überlegt, Rk an der ersten Triode zu erhöhen. Da sind momentan 680n drin, ich denke, wenn ich da auf 10u hoch gehe, sollte es die Bässe entsprechend mit anheben und so die Balance zwischen hohen und tiefen Frequenzen etwas verbessert sein. Dann muss allerdings der Koppel-C zum Tone-Regler etwas verkleinert werden, damit die sehr tiefen Frequenzen nicht alles zu matschen. Da würde ich dann von 22n auf 10n oder eventuell noch weiter herunter gehen.
Außerdem werde ich die beiden Widerstände im Tone-Netzwerk auf 330k anheben um mit dem Loch noch etwas weiter herunter zu kommen.

Ich habe mal eine Plot mit Spice gemacht. Da sieht man den Sweep des Tone-Reglers mit folgenden Werten: Rk = 10uF, Koppel-C = 10n, R-Tone jeweils 330k
im Vergleich zu dem Frequenzgang eines klassischen Fender Stacks mit 47n Mitten-C. Die Regler des Stacks sind fix in Mittelstellung und Mid ist fix auf 6k8.

Ich denke, so könnte es ganz gut passen. Das Mitten-Loch ist höher als beim Fender, was aber sicher für Crunch-Sound ganz hilfreich sein kann. Würdet ihr das auch so ausprobieren, oder seht ihr noch andere Ansätze?

Der zweite Screenshot zeigt nochmal den Frequenzgang wie er vor der Modifikation war (rot; mit 2x 150k) im Vergleich zu dem, wie ich es jetzt geplant habe (grün).

Beste Grüße

PS: Ich habe auch schon über ein Baxandall-Stack nachgedacht à la Jim Kelley. Darüber habe ich schon sehr positives Feedback gehört, allerdings bräuchte ich dafür ein Dual-konzentrisches Poti. Habt ihr da Tipps wo ich so eins bekommen könnte? (habe nur ein Loch in der Faceplate für Tone)

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #97 am: 15.07.2021 11:34 »
Noch ein kleines Update meinerseits:
Ich habe nun ein paar der Änderungen vorgenommen. Ck an V1 ist 4u7 und der C im Tonestack ist nun bei 500pF. Das bringt ein deutlich ausgeglicheneres Klangbild, allerdings erst so ab 9 Uhr am Tone-Poti. Der logarithmische taper passt jetzt nicht mehr so gut, da müsste ich wahrscheinlich auf linear umbauen. Bevor ich das mache, möchte ich aber erstmal noch ein wenig weiter ausprobieren. Insgesamt sind die hohen Frequenzen nämlich immer noch relativ stark betont. Es klingt nicht spitz aber manchmal in gewisser Weise blechern, nicht mal unbedingt im negativen Sinne. Das mag aber auch am kleinen Combogehäuse und dem 10" Speaker liegen.

Ich habe mit Spice noch etwas weiter herum gespielt und werde nochmal eine andere Variante ausprobieren: den Tone-Stack C erhöhe ich auf 1n und die beiden R's runter auf 220k oder 180k. Das sieht zumindest im Diagramm relativ ausgeglichen aus und bietet aber Möglichkeiten, das Mittenloch etwas zu verschieben. Das Loch ist aber nicht mehr ganz so spitz und ausgeprägt. Habe einen Screenshot angehängt der den Jetzt-Zustand (blau) mit dem Plan (grün) vergleicht. Wenn man dem C gegen Masse noch einen Widerstand in Reihe verpasst und den schaltbar macht, könnte man außerdem noch einen netten Mittenboost mit umsetzen. Vielleicht mit einem Push-Pull Poti  O0  Das behalte ich zumindest im Hinterkopf.

Irgendwelche Tipps?  ;D

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #98 am: 30.03.2022 09:35 »
Nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder mit einem Update zurück (Schaltplan angehängt).
Zwischendurch Umzug, zweites Kind und noch so einiges anderes, was einen vom Löten abhält, aber nun hat es mich kürzlich doch mal wieder gejuckt.
Die Klangregelung hat mir bis zuletzt einfach nicht richtig gefallen. Ich hatte dann nochmal ein paar Änderungen vorgenommen, so klang es dann sogar echt ganz ordentlich, aber es fehlte mir noch immer etwas. Also hab ich mich nochmal auf die Suche nach Alternativen gemacht. Nachdem ich zunächst ein Jameson Tonestack mittels Concentric-Pot einfügen wollte, erschien mir das dann doch zu aufwendig. Das tolle an dem kleinen Amp ist ja eigentlich, dass er so simpel gestrickt ist.

Dann bin ich mal wieder über die Tonregelung des Big Muff und eben auch des Supro Thunderbolt gestolpert. Damit habe ich eine Weile in Spice herum gespielt bis ich bei ein paar guten Werten rausgekommen war (jedenfalls "auf dem Papier"). Also den Tonestack entsprechend reingedengelt, lässt sich ja alles recht gut direkt ans Poti pflanzen. Und siehe da: Damit lässt sich arbeiten! Der Amp ist nun für mich deutlich brauchbarer. Er verliert etwas an Clean-Qualitäten, aber die sind sowieso nicht seine Stärke, würde ich sagen. Der Übergang von Clean zu Crunch ist dafür jetzt ziemlich genial, besonders mit der Strat. Die Textur der Zerre (die ja weitestgehend im PI entsteht) lässt sich außerdem noch super mit dem PI-Bias Trimmer anpassen  :topjob:
Ich habe die Werte im TS anders gewählt, als im Supro und habe mich unter anderem auch an valve wizard's boneray preamp orientiert. Um die Mitten noch etwas zu bändigen habe ich außerdem testweise mal kleinere Werte für R5 reingeklemment (mittels Kroko-Klemme beim Spielen). Dadurch wird der Amp zwar etwas glockiger, es fehlt dann aber auch etwas. Insgesamt sind die Unterschiede aber auch nicht so gravierend wie Spice vermuten lässt. Also lasse ich die Werte nun erstmal so und erfreue mich an den tollen Mitten  :laugh:

Eventuell werde ich im Laufe der Zeit nochmal kleinere Anpassungen an der Tonregelung vornehmen, aber auf Anhieb bin ich damit nun erstmal recht glücklich. Die Klangregelung bietet eine deutlich mehr Möglichkeiten im Vergleich zur originalen Klangregelung, kann aber sehr ähnlich abgestimmt werden, wenn man möchte.

Eine weitere Sache, die ich noch im Hinterkopf habe, ist die Vergrößerung des Bypass C an den EL84. Da hab ich momentan 22u drin, ich denke, da könnte es nicht schaden, auf 47 oder 100u zu gehen. Wobei ich auch da gestern einen kurzen Test mit Kroko-Klemmen gemacht habe: Einklemmen eines 220u parallel zum 47u brachte keine hörbare Veränderung im Bass-Verhalten, allerdings nur auf gehobener Zimmerlautstärke. Vielleicht ist der Effekt deutlicher bei höheren Lautstärken.

Schlussendlich ist mir auch die Gegenkopplung noch in gewisser Weise ein Dorn im Auge. Ich werde da eventuell mal testen, wie es ohne GK klingt oder ob ich sie an anderer Stelle zurück führen kann, um den hohen Serien-Widerstand im Signalweg loszuwerden (220k R12).

Nundenn, eigentlich ein sehr simpler Amp. Durch die eher unkoventionelle Schaltung im Vergleich zu vielen anderen Amps gibt es aber doch viele Ansatzpunkte zum Experimentieren. Jetzt ist er jedenfalls erstmal sehr gut spielbar und darf erstmal nur Musik machen.  :topjob:

Grüße

Edit: Was mir gerade noch ins Gesicht springt: Die Kombi aus C9 (1n) und R16 (470k) beschneidet ja ordentlich die Bässe, oder nicht? Da liegt der Roll-Off um die 338 Hz (!!!). Da kann ja der größere Bypass C an den EL84 keine Wirkung haben.  :facepalm:  Na, da werde ich wohl mal einen größeren C reinhängen, vielleicht einen 4n7, dann sollte der Roll-Off um die 70 Hz liegen, ich denke, das passt besser.
« Letzte Änderung: 30.03.2022 09:39 von iefes »

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #99 am: 27.01.2023 18:19 »
Ich melde mich mal wieder zurück zu diesem Amp. Er klingt nach wie vor wunderbar und ich spiele ihn hin und wieder, habe aber generell leider wenig Zeit dafür.
Nun möchte ich ihn gern noch etwas "entschärfen". Klang an sich ist top aber er hat mir etwas zu viel Gain und neigt minimal zum Matsch, wenns zerrt. Bässe beschneiden wollte ich aber lieber nicht, damit er auch clean noch gut klingt. Mit der Strat mit Vintage Singlecoils zerrts bereits bei Vol auf 9-10 Uhr und mit der ES-335 mit Gibson PAF Style Humbuckern zerrt es schon vor 9 Uhr und geht gar fast bis High-Gain.

Die Zerre entsteht hier hauptsächlich im PI und klingt an sich echt herrlich, aber ist eben doch etwas zu viel des Guten. Wo würdet ihr ansetzen wenn ihr euch den Schaltplan aus meinem vorangegangenen Post anschaut? Könnte mir vorstellen die Anoden-Wiederstände am PI etwas zu verkleinern. Werde bei Gelegenheit nochmal durchrechnen und -simulieren was sinnvoll wäre. Aber da die Zeit im Moment sehr begrenzt ist habe ich leider keine großen Kapazitäten für viel Experimentiererei.

Freue mich auf eure Tipps  :topjob:

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Offline stephan61

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #100 am: 27.01.2023 19:53 »
Hallo iefes,
wenn der PI zerrt wäre es m. E. sinnvoller den Input zum PI zu drosseln, z.B. aus R12 einen Spannungsteiler zu machen. Dann kannst du einstellen wieviel Übersteuerung der PI machen soll.
Die Reduktion der Anodenwiderstände am PI ist ja eher im indirekten Zusammenhang mit der Reduktion der Übersteuerung.

Viele Grüße Stephan
"It must schwing!"

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Offline Stubenrocker81

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #101 am: 28.01.2023 09:25 »
Moin iefes!

Ich würde auch noch die Preamp Spannung einwerfen.

Gruß Stephan
Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

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Offline iefes

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #102 am: 28.01.2023 09:44 »
Hi ihr beiden Stephans, danke für die Rückmeldungen  :topjob:

Ja, die Anoden-Widerstände des PIs lasse ich dann erstmal wie sie sind. Ein Spannungsteiler wäre eine Möglichkeit, muss mir nur mal überlegen, wie das mit dem NFB interagiert.

Was würdest du bei den Spannungen im Preamp ändern Stephan? Höhere Spannung am PI für mehr Headroom? Niedrigere Spannungen an V1a+b für weniger Headroom in diesen Stufen?

Ich habe als quick-n-dirty Lösung heute morgen mal den Bypass-C an V1b ausgelötet (C5). Das sollte mir deutlich weniger Gain bei quasi gleichem Frequenzgang bringen. Muss später mal schauen, wie es klingt. Könnte mir vorstellen, dass etwas an Dynamik verloren geht, aber das muss ich testen.

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Offline Stubenrocker81

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #103 am: 28.01.2023 13:00 »
Genau so iefes! Generell wird da mMn viel zu wenig darauf eingegangen.
Ich versuche meist Trainwreck mäßig die Amps so abzustimmen dass jene von der Endstufe hin zum PI bis zum Preamp zu übersteuern beginnen. Da bekommt man den besten Overdrive aus den puristischen Amps.
Normalerweise.....
Wenn die Bässe zu matschig sind hilft es auch den Kathoden Bypass an den Endröhren zu verkleinern.
47uF oder 22uF sind da ne Richtung.
Ich mag dass sehr! Kann schön knackig tönen.

Gruß Stephan
Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

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Offline Foo

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Re: Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
« Antwort #104 am: 29.01.2023 18:41 »
Ich würde erst mal mit unterschiedlichen Röhren experimentieren, zB ECC82/12AU7 ...