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TT 5F1 - Welcher primärseitiger Anschluss am Output Transformer?

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Offline ChrisR

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Hallo Tube-Town Forum,

ich habe in den letzten Tagen den 5F1 (Version 2020) Bausatz von Tube Town aufgebaut. Sehr schönes Kit, hat enorm Spaß gemacht - Danke Tube Town! Ich bin zwar elektrisch vom Fach, allerdings bisher noch nicht allzu erfahren im Amp-Bau und das Kit was für mich quasi als Einstieg in die DIY Röhrenverstärker gedacht. Daher vom "Newbie" noch zwei Fragen:

Bei der ersten Inbetriebnahme hatte ich enorme Störgeräusche (Brummen), hinter denen ich allerdings das Gitarrensignal (akustisch) klar erkennen konnte. Für mich klang das nach fehlender Masse und ich kam drauf, dass das Gehäuse (mit PE verbunden) nicht mit der Schaltungsmasse verbunden war. Zwischen Schaltungsmasse und Poti-Gehäuse (gleiches Potential wie Chassis) konnte ich ca. 20V AC messen. Nachdem ich die fehlende Verbindung zwischen Schaltungsmasse und Gehäuse hergestellt habe (Masse-Anschluss vom Poti auf Poti-Gehäuse) war das Brummen weg und der Amp sehr schön klar. Meine Frage: Habe ich da was im Layout übersehen oder wird das generell als Allgemeinswissen in Sachen Verstärkerbau betrachtet und deswegen nirgendwo erwähnt? Falls letzteres der Fall sein sollte, wäre mein Vorschlag einen Hinweis hinzuzufügen :)

Beim Anschluss des Output Transformers (OT) hatte ich Schwierigkeiten zu entscheiden, welchen Anschluss ich auf der Primärseite wähle. Der Hammond 1760C bietet 5k und 8k an. Da ich einen Lautsprecher mit 4 Ohm angeschlossen habe, habe ich sekundärseitig die 3.2 Ohm (Gelb)  genommen. Das passt soweit, oder? Im Layout oder Schaltplan habe ich allerdings keine genaue Information über die Primärseite gefunden. Momentan habe ich die 8kOhm Primärseite verbunden, da ich im Datenblatt der 6V6-GT unter "Characteristics and typical operation" für "Class A Amplifier" den Lastwiderstand von 8500 Ohm bei einer Anodenspannung von 315V gesehen habe (laut Messpunkt sind es hier 358V an der Anode). Außerdem konnte ich den Bildern auf der Projektseite von TubeTown das blaue Kabel identifizieren, welches den 8k Ohm entspricht. Allerdings scheint hier sekundärseitig 8 Ohm dran zu hängen und auf Farben soll man ja eh nicht zu viel Wert legen. Mit den beiden Informationen zusammen habe ich es dann schließlich einfach mal ausprobiert und es scheint alles gut zu sein. Meine Frage: Wie bestimme ich das genau bzw. woher weiß man sowas und hängt die Primärseite bloß von der Endufenröhre oder auch von der verkabelten Lautsprecherimpedanz ab?

Vielen Dank schon mal und alles Gute
Chris
« Letzte Änderung: 4.11.2020 13:35 von ChrisR »

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Offline Dirk

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Hallo ,
Zum Thema Masse und Schutzleiter ist eigentlich alles im Schaltplan angegeben. Der Schaltplan kann Grundlagenwissen nicht ersetzen.  Hier stellt sich die Frage wo man die Grenze zieht. Beispielsweise müsste man nach Deiner Argumentation auch den korrekten Aufbau eines Schutzleiteranschlusses mit in die Dokumentation nehmen,  was aber definitiv Grundlagenwissen ist  bzw sein sollte.
Die 8k beim Ausgangsübertrager sind soweit richtig, dies kann man auch auf den Bildern auf der Projektseite erkennen. Die Angabe von Farbcode im Schaltplan bzw Layout-Plan ist möglicherweise problematisch, wenn es zu einer Änderung der Farbcodes kommen sollte oder ein anderer Transformator verwendet werden muss. Daher verweisen wir auch an  manchen Stelle darauf, dass die benötigten Anschlüsse dem Datenblatt des Transformators entnommen werden müssen.

Gruß, Dirk
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Offline Volka

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Hallo...

warum wird nicht (wie z.B. beim alten/2018er Layout des 5E3) die Verbindung zur Gehäusemasse im Layout eingezeichnet?
Ich kann ja das ganze Pro und Contra Malen nach Zahlen verstehen...aber DAS ist nun auch nicht so fair.

Wenn schon Bausatz...dann bitte auch mit den entsprechenden Hinweisen für den Kunden...
Oder habe ich im aktuellen Layout des TT 5F1 etwas übersehen? Sollte das so sein, bitte ich um Klarstellung.
Gruß,
Volka

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Offline Dirk

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Hallo,

warum wird nicht (wie z.B. beim alten/2018er Layout des 5E3) die Verbindung zur Gehäusemasse im Layout eingezeichnet?

Weil es kein gibt.

Gruß, Dirk
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Offline roehrich

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Hallo,

ich sehe das so: beim alten Design ergab sich die Verbindung implizit über die Eingangsbuchsen, die nicht isoliert sind. Der Punkt der Verbindung war damit nicht wählbar ... aber die Verbindung auf jeden Fall da. Somit kein Bedarf nach extra Erwähnung im Layoutplan.

Bei der neuen Version mit den isolierten Buchsen entsteht die Verbindung nicht automatisch ... dafür kann man sich die Punkte aussuchen. Warum das jetzt keine Erwähnung im Layout gefunden hat, kann ich natürlich nicht sagen. Auf der Projektseite wurde jedenfalls auf den Unterschied hingewiesen.

Ciao,
Sebastian

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Offline Dirk

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Bei der neuen Version mit den isolierten Buchsen entsteht die Verbindung nicht automatisch ... dafür kann man sich die Punkte aussuchen.

Nein, es gibt keine Verbindung.
Beim 5E3 wird die Verbindung über die Klinkenbuchsen erreicht, was in der Regel auch funktioniert. Beim 5F1 hingegen haben wir bewußt isolierte Buchsen verwendet und es gibt keine Verbindung Schaltungsmasse zu Chassis. Daher ist auch nichts im Layoutplan eingezeichnet.
Wenn es dennoch brummt, dann ist von einem Fehler im Aufbau aus zu gehen, irgendwo eine Brummschleife erzeugt welche dann durch die zusätzliche Verbindung Masse-Gehäuse abgeschwächt wurde. Denn genau um das Brum zu vermeiden wurden ja die ganzen Maßnahmen durchgeführt.

Gruß, Dirk
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Offline Stubenrocker81

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Ähm dann fliegt meine Hardware an der Klampfe potentiallos umher und wenn ich das Mikro berühre stehen mir womöglich die Haare zu Berge?! Kann ich mir nicht vorstellen dass das euer Ernst ist! Bitte klär uns auf Dirk!

LG Stephan
Zwei Kanäle sind EINER zu viel😁!!! Boost!!!

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Offline Dirk

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Die Signalmasse ist komplett vom Chassis getrennt. Wieso soll die Gitarre ohne Potential sein ?

Gruß, Dirk
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Offline ChrisR

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Vielen Dank für eure Antworten! Dass die Schaltungsmasse komplett vom Chassis getrennt ist wundert mich, aber anscheinend ist das ja unter anderem der Trick an der 2020er Version. In dem Fall muss ich noch mal auf die Suche gehen, dann muss ich was übersehen haben. Habt ihr einen Tipp wo ich ansetzen kann um eventuelle Brummschleifen zu finden? Schön, dass immerhin die 8k richtig waren :)

Danke euch und beste Grüße
Chris

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Offline Dirk

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Dass die Schaltungsmasse komplett vom Chassis getrennt ist wundert mich, aber anscheinend ist das ja unter anderem der Trick an der 2020er Version.

Eine Trennung der Schaltungsmasse hast Du im Prinzip in jedem Gerät welches kein Metallgehäuse hat. Beispiel: https://www.tube-town.net/ttstore/bauteilsatz-tomato-blaster.html
Wäre das 5F1 Gehäuse auch aus Kunststoff ( oder Holz o.ä. ) würde dieser Aufbau dennoch funktionieren, da der Kreis dennoch geschlossen ist.
Was und wieso bei Deinem Aufbau Auslöser für das Brumm ist, kann auf die Entfernung nicht wirklich beurteilt werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du irgendwo eine "ungeplante" Verbindung der Signalmasse zum Chassis hast.

Gruß, Dirk
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Offline roehrich

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... es gibt keine Verbindung Schaltungsmasse zu Chassis.

OK ... das heisst, dass die Schaltungsmasse hochohmig gegenüber dem Chassis ist. Verwundert mich jetzt ehrlich, dass das zur Brummfreiheit beitragen soll und widerspricht so ganz meiner Erfahrung ... aber ich lerne gerne dazu. Ich zweifle nicht an, dass der Verstärker so generell funktioniert, der Signalstromkreis ist ja geschlossen.

Aber auch wenn es keine direkte Verbindung gibt, so besteht doch eine kapazitive Kopplung (Streukapazitäten im Trafo, Nähe einzelner Bauteile zum Chassis, Potibahn zu Potigehäuse) ... ein paar pF kommen da schon zusammen und das reicht normalerweise, um Brumm auf die recht hochohmigen Steuergitterkreise gelangen zu lassen. Und genau dagegen hilft ja eigentlich eine (!) niederohmige Verbindung zwischen Chassis und Schaltungsmasse ... es muss nicht unbedingt ein Draht sein, ein Widerstand mit ein paar Ohm tut es auch ... das kann dann sogar gleich die schädliche Wirkung von unabsichtlich gebauten Brummschleifen reduzieren, wenn ein eingestöpseltes Gerät auch schon an andere Stelle die Schaltungsmasse erdet. Passiert gerne mal bei HiFi-Ketten.

Zweites Fragezeichen ist für mich dann auch noch das Thema "statische Ladung", die so ganz ohne Verbindung auch nicht definiert abgeleitet wird.

Aber wie soll schon Hippokrates gesagt haben: "Wer heilt hat recht".

Ciao
Sebastian

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Offline Dirk

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Hallo,

ich bin der Sache nochmals nachgegangen und muss mich hier korrigieren, denn es gibt eine Masseverbindung zum Chassis und zwar über das Gehäuse vom Poti. Diese Verbindung ist im Layoutplan vergessen worden und wird nachgetragen.
@ChrisR: solltest Du also eine Verbindung zum Chassis an anderer Stelle vorgenommen haben, dann belasse dies so, es muss nichts geändert werden. Wichtig ist nur, dass keine weitere Verbindung gemacht wird, dann sonst hast Du Möglicherweise wieder Brumm.
Sorry für die Verwirrung.

Gruß, Dirk
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Offline iefes

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Vielen Dank fürs Überprüfen! Ich hab zwar nur still mitgelesen, aber mich auch gewundert.

Also  :topjob:

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Offline ChrisR

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Dirk, vielen Dank dass du der Sache noch mal nachgegangen bist! In dem Fall sollte an meinem Aufbau hier alles in Ordnung sein. Danke für eure Hilfe  :topjob:

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Offline Volka

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Hallo Dirk,

auch von mir ein Dankeschön für die Klarstellung  :topjob:

Zuerst dachte ich, dass es eine Masseverbindung über das neue Board via (einer der beiden) Befestigungsschraube(n) zum Chassis gäbe...dann aber habe ich gesehen, dass der TT 5F2 das selbe Board hat. Beim TT 5F2 wird allerdings der Masse-Bus mit einem Kabel zu einer der Schrauben der 5Y3-Fassung zum Chassis verbunden: diese Lösung finde ich besser als eine Lötverbindung auf einem Poti-Gehäuse...

Gruß,
Volka