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PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom

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Offline Stahlröhre

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #15 am: 18.04.2021 19:56 »
Hallo Andreas,

solche Schwingerei kann sehr viele Ursachen haben: zu stramme Gegenkopplung, schlechte Leitungsführung oder auch generell schlechtes Layout.
Des Weiteren sind auch manchmal externe Geräte der Übeltäter. Ein instabiler Verstärker kann sich am Oszi mit einer ohmschen Last ruhig verhalten, während er im Betrieb mit einer komplexen Last (Lautsprecher) anfängt zu schwingen.

Der Fizzcap im PI stammt ja ursprünglich noch aus Leo Fenders Zeiten. Im damaligen Bassman waren laut Plan eben keine Gridstopper verbaut. Marshall hat dieses Merkmal schlichtweg kopiert und später auch teilweise Gridstopper in den Plexis installiert.
Der Kondensator soll eben eventuelle Schwingneigungen unterdrücken. Grundsätzlich ist es aber besser gleich die Ursache zu bekämpfen, statt der Symptome. Von daher Oszilloskop raus und den Verstärker untersuchen.
Eventuell lässt sich beim Durchpfeifen mit dem Signalgenerator das Schwingen provozieren.
Oder aber du testes nochmal, so wie in deinem Clip mit Gitarre und Box. Eventuell kann man auf dem Oszilloskop solche "Perlen" sehen, die auf dem Signal reiten.
Sowas kann auch gerne mal abhängig von der Reglerstellung auftreten und wieder verschwinden.
Ein umsetzen des Fizzcap wird deine Probleme nicht beseitigen.

In deinem ersten Planauschnitt sind die Gridstopper der EL84 100kOhm groß, wahrscheinlich wegen möglicher Blocking Distortion.
Verringer die mal auf 10k, dann musst du eventuell dein Presence nicht mehr so weit aufreißen.
Der Tailwiderstand des PI sollte auch größer sein, als 12kOhm. Probiere dort mal Werte zwischen 22-47kOhm, dann werden die EL84 nicht mehr so hart angefahren und Blockingdistortion in der Endstufe wird unwahrscheinlicher.

Bezüglich des Layouts hast du recht. Die Kondesatoren des PI sind dort an einer anderen Stelle eingezeichnet, als sie üblicherweise in einem Plexi verbaut werden. Ich hätte mich da tatsächlich eher bei Marshall orientiert und so die Kabelbrücken unter dem Board gespart.

Prinzipiell können Schwingereien auch in der Vorstufe stattfinden. Versteif dich also nicht zu sehr auf die Endstufe als Übeltäter.
Es wäre auch nochmal sehr hilfreich wenn du einen kompletten Plan einstellst. Laut dem zweiten Planausschnitt hast du auf eine Art José Kaskadenmod umgebaut. So eine Schaltung hat schon ordentlich Gain, da ist sehr wichtig, dass die Leitungsführung optimal ist.

Bei meinem letzten Projekt habe ich einen Ferritkern direkt an der Fassung von der ersten Stufe verbaut.
Dazu habe ich beim großen blauen C einfach einen Ferritkern bestellt, durch den ich die Gitterleitung zwei mal durchgezogen habe. Der Verstärker rauscht mit diesem Konstrukt kaum und schwingt auch nicht.
Bei meinem Dual Rectifier ist es auch genauso gelöst und Marshall hat zumindest beim JCM2000 auch so einen Kern neben der Inputbuchse auf der Platine verbaut.

Bei dir sitzen die Gridstopper der Inputbuchse auf dem Board. Nimm die dort mal runter und löte diese direkt an die Fassung. Die Signaleitung des Inputs sollten auch alle geschirmt werden. Eventuell löst das schon die Rausch und Bröckelprobleme. Wenn du einen Ferritkern ausprobieren möchtest, musst du natürlich bedenken, dass die High Low Umschaltung damit nicht funktioniert, da die Gridstopper auch als Spannungsteiler fungieren.
Gruß,
Max

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Offline dimashek

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #16 am: 19.04.2021 10:20 »
Gehst du mit dem Signal auf den Poti bei clean?  :o :o :o Mit 68k summing resistor von Clean und gar keinem von lead?  ??? ??? ???

Das ist schon heftig "gemodet"
So wird dein clean natürlich heftig rauschen! du hast in Reihe mit dem Input : 68k, dann den Widerstand vom top zum Abgriff des 1Meg Potis!!! und dann noch 33k. Das ist extrem viel.
Und Eingangsimpedanz bei clean ist ziemlich klein... kann passen, bei LP-sound, aber sparky strat wird leiden ;)

Ich würde Clean auch ganz vorne reinspeisen, und dann V1b umgehen. 

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Offline dimashek

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #17 am: 19.04.2021 10:23 »
bei R15 fehlen sicherlich zwei Nullen, oder?  ;)

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Offline Striker52

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #18 am: 19.04.2021 10:30 »
Es wäre schön, wenn der TE endlich mal einen kompletten Schaltplan einstellen würde und uns nicht nur immer mit den "Bruchstücken" füttert, die er für relevant hält. Von dem eingebauten FX-Loop war seither auch noch keine Rede. Und dass der NFB durch das Stereo-Poti für die Bassregelung deaktiviert werden kann, verschließt sich mir.
Gruß Axel

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Offline RandyAndy

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #19 am: 19.04.2021 12:44 »
Anbei der (fast) komplette Schaltplan, auch mit korrigiertem R15. Musste das erst fertig zeichnen. Was noch fehlt sind die jeweils 2. Buchsen (ohne den 1Meg R) beim Hi-Gain und Lo-Gain Input, die OT Beschaltung (ist original PX18) und die Spannungsversorgungen (ist original PX18, bis auf 43uF statt der 10uF in der Bias-Sektion).

Dank Euch für die Antworten. Ich bin inzwischen einen großen Schritt weiter.

Rauschen
  • habe gesehen, dass wenn ich den Hi-Gain Kanal abklemme (rechts von C18), habe ich kein nennenswertes Rauschen im Lo-Gain Kanal mehr.
  • den R8 habe ich schon an den Röhrensockel gesetzt
  • Als nächstes werde ich die gesamte V1A Beschaltung neu aufbauen
    • den C18 ersetzen (in Ermangelung eines weiteren 22n habe ich an der Stelle 2x10nF parallel verwendet und wahrscheinlich eine Antenne gebaut)
    • die Hi-Gain Gridstopper vom Board an den Pin2 des V1 Sockels umsetzen
    • Beschaltung der V1A Anode nochmal neu: neue Bauteile und minimale Antennenbildung
  • Ferrit an den Gridstopper-Leitungen probiere ich danach, wenn noch nötig

Schwingen/Furzen bei Master voll aufgedreht
  • bin ja wieder von den EL844 zurück auf die EL84 (die EL844 lass ich erstmal außen vor, muss ich nochmal genauer das Datenblatt studieren)
  • gestern abend kein Schwingen mehr gehört mit den EL84. Als der Effekt da war, habe ich auch Schwingungsperlen in diversen Oszi-Signalen gesehen. Ich beobachte das.
  • falls nochmal Probleme auftreten werde ich den Tailwiderstand der PI vergrößern und weiter das Layout/Lötstellen/Bauteile untersuchen
  • (den Gridstopper der EL84 ist inzwischen nicht mehr bei 100k sondern bei 2.7k, wie im anghängten Plan)

Mit dem FX Loop habe ich keine mir ersichtlichen Probleme. Der funktioniert top, wenn der per Wechselschalter im Signalweg zugeschaltet ist.

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Offline RandyAndy

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #20 am: 19.04.2021 14:22 »
KORREKTUR: der Gridstopper der EL84 ist inzwischen nicht mehr bei 100k sondern bei 4.7k, wie im anghängten Plan

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Offline RandyAndy

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #21 am: 20.04.2021 08:39 »
Gehst du mit dem Signal auf den Poti bei clean?  :o :o :o Mit 68k summing resistor von Clean und gar keinem von lead?  ??? ??? ???

Das ist schon heftig "gemodet"
So wird dein clean natürlich heftig rauschen! du hast in Reihe mit dem Input : 68k, dann den Widerstand vom top zum Abgriff des 1Meg Potis!!! und dann noch 33k. Das ist extrem viel.
Und Eingangsimpedanz bei clean ist ziemlich klein... kann passen, bei LP-sound, aber sparky strat wird leiden ;)

Ich würde Clean auch ganz vorne reinspeisen, und dann V1b umgehen.

Ich warte noch auf Bauteile aus dem TT Shop, um die Umarbeitungen zur Rauschreduktion um die V1 Röhre herum umzusetzen.

Derweil: kann ich den 68k (R5) im Lo-Gain/Clean Eingang einfach reduzieren bzw. entfernen, um ein höhenreicheres Signal zur V1B zu bringen? Oder fange ich mir unerwünschte Nebeneffekte ein? Ich kanns ja testen.

Grüße, Andreas

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Offline dimashek

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #22 am: 20.04.2021 10:43 »
kann ich den 68k (R5) im Lo-Gain/Clean Eingang einfach reduzieren bzw. entfernen, um ein höhenreicheres Signal zur V1B zu bringen?
Du benutzt doch sicherlich kurzschliessende input jacks (schliessen den Eingang kurz, wenn keine Gitarre steckt), oder?
Dann kannst du ja selbst schauen, was mit dem overdrive-signal passiert, wenn du die 68k reduzierst...
Diese 68k sind zur Zeit die AC Last für die V1a. Sind selbst für Jose-Mod schon viel zu gering, der benutzte 2x68k in Reihe.
Weiter reduzieren führt zu ..... richtig, overdrive Signal geht runter, und verschwindet, bei 68k-> 0

Und dann hast du ein noch größeres Problem - das Rauschen der V1A wird ungeteilt zum Clean-Signal beigemischt. Ist ein ziemlicher Murks

Ich bleibe dabei - die Schaltung ist so nicht gut (sorry für harte Worte)

Ich sehe, dass du keine Schalterei willst, sondern "Umsteckerei" ;)
Aber so wirst du leider zu viele Kompromisse eingehen müssen.
« Letzte Änderung: 20.04.2021 10:46 von dimashek »

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Offline dimashek

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #23 am: 20.04.2021 11:00 »
Falls doch ein Schalter drin sein sollte ;) , nur so, als Vorschlag


Ist aber auch ziemlich "hacky"

Noch besser wäre - ein DPDT Schalter und dann den Eingang von Friedman kopieren! 
Also Clean geht auf V1b, aber alles vom V1A wird dabei abgetrennt und auf GND gezogen
« Letzte Änderung: 20.04.2021 11:03 von dimashek »

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Offline RandyAndy

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Re: PX18 - Ton bricht ab / kein Bias Strom
« Antwort #24 am: 20.04.2021 12:13 »
Ich bin durchaus ein Freund sinnvoller Schalter! Habe bei meinem ersten Amp Projekt zwei schöne Schalterfunktionen aufgenommen.

Der gemoddete PX18 ist mein zweites Projekt und ich habe den Schaltplan erstmal so nachgebaut, weil mir der Sound einer Implementierung des Plans zugesagt hat (Youtube). Ich kenne die Friedmann/Jose Mods noch nicht im Detail, beginne aber jetzt die Tücken der Eingangsbeschaltung zu verstehen.

Die V1A im Clean Kanal per Wechselschalter abzuklemmen, kam mir nach Euren Rückmeldungen und meinen Experimenten auch in den Sinn.

Kurzum, ihr habt mir einige Anpassungen und Optionen gegeben. Das teste ich und melde dann zurück.  :topjob: