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Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976

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Offline Medronio

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Guten Morgen liebe Bastelgemeinde,

ich habe einen Marshall JMP 1959 von 1976, welcher fantastisch klingt, aber anscheinend ein Problem im Bias Circuit hat.
Folgendes liegt/lag vor:

Der Ruhestrom der EL34 lief nach und nach immer aus dem Ruder, sodass die Röhren anfingen extrem heiß zu werden und leuchteten wie eine Lampe.
Ein Quartett war irgendwann hinüber, mit Lautstärkeabfall usw, sodass mein Amptech das ganze untersucht hat und neue Röhren eingebaut hat und mir sagte es sei alles in Ordnung "waren nur die Röhren". Diese waren dann aber auch schnell hinüber.

Also Problem untersucht und festgestellt das der Bias immer wegläuft.
Die Widerstände an den Röhren und im Biascircuit messen die richtigen Werte, die Biascaps waren 30-60% off, also rausgenommen und neue eingebaut.
Jetzt ist der Bias stabil, aber die beiden Seiten der Endstufe laufen völlig unterschiedlich, trotz gematchter Röhren. Auch wenn ich die Röhren tausche (von links nach rechts und umgekehrt) bleibt das Problem am Röhrensockel haften (sozusagen).
Die eine Seite läuft nun stabil mit 30mA und die andere Seite mit 16mA.
Beide Seiten reagieren schön mit dem Poti, das Verhältnis bleibt aber bestehen.

Was kann das Problem sein und wie kann ich es beheben?

Danke und Vg
« Letzte Änderung: 10.09.2021 07:41 von Medronio »

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Offline iefes

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #1 am: 10.09.2021 08:33 »
Wenn die eine Seite konstant zu hohe Ströme liefert, egal, welche Röhren drin stecken, würde ich vermuten, dass der Koppelkondensator auf der betreffenden Seite eventuell etwas Spannung durchlässt und darüber den Bias bei beiden Röhren einer Seite beeinflusst. Das könntest du dir anschauen. Oder die Gitterableitwiderstände mal untersuchen.
---> Zuerst mal schauen, ob an allen Gittern der verschiedenen EL34 etwa die gleiche Spannung anliegt.
Wenn dem der Fall ist, dann kann es auch an Kontaktproblemen am Sockel selbst liegen, dort also auch nochmal alle Spannungen (Screens, Kathode, Anode) gegenchecken.


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Offline Medronio

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #2 am: 10.09.2021 10:20 »
Danke für die schnelle Antwort.
Habe schnell mal alles durchgemessen und, warum auch immer, heute morgen ist alles tiptop in Ordnung.
Bias auf allen Röhren 30-32mA und die Spannungen an den Sockeln sind auch alle identisch.
Warum auch immer, jetzt ist alles ok.

Danke

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Offline bluesfreak

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #3 am: 10.09.2021 14:49 »
Lass das mal ein bisschen laufen, oft braucht es etwas Erwärmung.
Wäre im übrigen nicht das erste mal das einer der beiden KoppelC (enweder 0.1uF, 0.047uF oder 0.022uF, je nach Baujahr und Version) das lecken anfängt und die Spannungen um die Röhre rum verschiebt. Ich hab schon ein paar zerbröselnde weiße Würfelkondensatoren aus frühen 70er Marshalls gezogen und durch MKT1822 ersetzt. Aber aufpassen, bei den frühen PCBs ist delamination der Lötpads fast an der Tagesordung wenn man nicht aufpasst wie ein Hund...

Gruß
blues

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Offline Medronio

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #4 am: 11.09.2021 06:33 »
Hab gestern dann nochmal alles getestet und festgestellt, das das Problem nur auftritt wenn ich statt allen 4 nur 2 Röhren laufen lasse.
Dann ist es auch reproduzierbar, also mit allen 4 Röhren bewegen sich alle im Bereich von 30-32mA (was ich ok finde für 487V Plate), mit nur 2 Röhren ist die eine Seite immer ca bei 50% der anderen ....
Strange, ich dachte 2 Röhren ziehen wäre völlig problemlos möglich.

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Meik_the_mechanic

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #5 am: 12.09.2021 17:52 »
Aber bitte nur die beiden äußeren, oder die inneren ziehen.
Und nicht vergessen die Impedanz dabei anzupassen  ;)

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Offline Medronio

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #6 am: 14.09.2021 10:22 »
Aber bitte nur die beiden äußeren, oder die inneren ziehen.
Und nicht vergessen die Impedanz dabei anzupassen  ;)

Das ist klar.

Ich verstehe nicht warum der Ruhestrom identisch ist wenn alle 4 Röhren eingebaut sind, aber sich nicht symmetrisch einstellen lässt wenn ich nur 2 Röhren nutze.
Kann mir das bitte jemand erklären, bzw. hat jemand eine Idee warum es sich an diesem Amp so darstellt?

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Offline Stahlröhre

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Re: Ruhestrom sehr unterschiedlich bei Marshall JMP von 1976
« Antwort #7 am: 14.09.2021 13:39 »
Hallo,
auch in 1976 hat Marshall gerne mal nur zwei Gridstopper an den Fassungen der Endröhren verbaut. Falls dies bei dir der Fall sein sollte baue bitte auf vier Stück um.
Durch das Fehlen (meist an den inneren beiden Fassungen) fangen diese Verstärker gerne mal an hochfrequent zu oszillieren.
Grundsätzlich sollte dies auch mal am Lautsprecherausgang mittels Oszilloskop kontrolliert werden.

Bitte messe auch mal die negative Gittervorspannung an den jeweiligen Fassungen, wenn der Fehler auftritt.

Ansonsten wären noch die beiden 220kOhm Gitterableitwiderstände verdächtig. Sollte einer davon im Wert weggedriftet sein kann es durchaus dazu kommen, dass diese Seite dann immer wieder wegläuft.

Gruß,
Max