Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Experiment mit Positive Feedback Loop

(1/3) > >>

Christoph Kaul:
Hallo Leute,
mich hat mal wieder die Experimentierfreude gepackt  :facepalm:

Dieses mal gehts um das Implementieren eines verhältnismäßig einfachen PFL, um mehr Gain (im Sinne von Distortion) aus einem zunächst 1-kanaligen Preamp mit 5 Trioden raus zu holen. Als Basis dafür dient mein Testesel mit 4 Novalsockeln, 50VA Ringkern und Mini-PSU mit zusätzlicher Power-Node und einer Lumex Enstufe, also ein LoW-Projekt.

Der Ansatz war folgender:

V1a ist eine sehr konventionelle Eingangsstufe ohne Gridstopper. Der Grundgedanke dahinter war, dass ich wegen der zu erwartenden Distortion so wenig Rauschen wie möglich durch einen Gridstopper an der Position in die Schaltung bringen möchte. Wenns dann ein Radio wird muss ich im Nachgang ohnehin einen reinmachen. No Risk, no Fun!
 
V1b ist ein ziemlich klassischer Cold-Clipper. Der ist wegen der zu erwartenden geradzahligen Verzerrungen drin. Mir gefällt der Sound und ich hatte eine Triode übrig.  :topjob:

V2 sind reguläre Gainstages, (2 damit die Phasenlage des Signals um den PFL herum gleich bleibt), die durch die Wahl der Kondensatoren hauptsächlich die Mitten schieben sollen. Die Tiefen und Höhen gehen "clean" durch R7 und C7 am Loop vorbei und sollen wenig verzerrt werden, damit diese Frequenzbereiche nicht so derb aufgeblasen werden und anfangen zu matschen - daher auch die generell kleinen Werte der Kathodenbeipass-Cs.

V3a soll durch das was von weiter vorne kommt in die Sättigung fahren und der eigentliche Akteur bei der Formung der Distortion sein.

Von da aus gehts in ein Tonestack, das ich in der Form auch schon mal in einem anderen Experiment verbaut habe und das mir ganz gut gefallen hat.

V3b und V4 sind 1:1 die Endstufe ausm Lumex mit Cathody-Pi und ner ECC99 als Leistungsröhre.

Ich bitte wie immer um Diskussion, Anregungen und Korrekturen, wenn einer einen Fehler findet. Der Schaltplan ist wie immer im Anhang.

Liebe Grüße,
Christoph

WiderGates:
Hallo Christoph,
ist der Kathoden-Widerstand R18 mit 100K Absicht?

Christoph Kaul:
Nein, das sollten 1,5k sein. Ist ein Copy-Paste-Fehler! Mit 100k würde da nicht mehr viel passieren :P. Ich stell heute Abend einen korrigierten Plan rein!

_peter:
Hallo Christoph,

ich konnte nicht richtig herauslesen, ob die Schaltung schon aufgebaut ist oder erstmal nur Theorie. Tönt die Kiste schon?

Zum Feedback-Loop: Begünstigt der 47p nicht Schwingen, weil hohe Frequenzen stärker durchgelassen werden?
Ich würde beim experimentieren mit positivem Feedback auf jeden Fall einen Trimmer nutzen, falls du das nicht schon hast.

Bin gespannt auf deinen Bericht. Bei meinem Versuch mit PFB gab es an dem Punkt kurz vorm Schwingen richtig geile Obertöne und die Saiten "klebten" dann irgendwie an den Fingern (im positiven Sinn). Da das Ganze aber vom Gain-Regler abhängig war, musste man diesen Sweet Spot bei jeder Änderung des Gains ebenfalls neu einstellen.

Gruß, Peter

Christoph Kaul:
Hi Peter,
Noch ist es eine Theorie, weil mir ein Paar Bauteile fehlen, die ich mir erst besorgen muss.

Was den 47pF Kondensator angeht, muss ich dir zwar beipflichten, was die theoretische Begünstigung der Neigung zum oszillieren angeht, das Problem das man bekommt, wenn man den weglässt ist aber ein anderes, nämlich, dass im cleanen Signal, das „am Loop vorbeigeht“ ne ganze Menge Höhen am 3,3M Widerstand flöten gehen, die ich unbedingt clean erhalten will. Onkel Leo (Fender) hat das beim Zumischen des Halls in seinen Amps genau so gelöst. Im Grunde genommen ist die Schaltung, die ich da gezeichnet hab nix anderes, nur eben ohne Übertrager und Halltank.

Was meinst du mit dem Trimmer? Wo würdest du den setzen? Vor V2a? Das wäre von der Denke her der einzige Punkt, wo ich den evtl. sinnvoll sehe. Vor V1b sitzt eh schon das Gainpoti.

Lg,
Christoph

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln