Hallo nochmal... gefühlte 1000 Messungen und zig Experimente später.
Ich denke ich habe die Ursache für dieses Schwingverhalten rausbekommen...
Aber von vorne...
Habe den 4 Ohm Ausgang für den NFB mal ausprobiert. Juhu das Schwingen war weg... aber der Verstärker hörte sich jetzt original nach Fender an. (kleiner Tipp - wer es mag kann da ein Schalter anbringen und schwupps hat man einen Fender Baseman
)
So nun will ich ja kein Fender sondern ein Plexi....
Also wieder an den 16 Ohm Ausgang und mal ein 10K-Poti hinter den 27KOhm im NFB gelötet und ausprobiert ob das was hilft. Mehr Widerstand wollte ich nicht damit es nicht wieder in Richtung Fender geht. Hat aber nur sehr wenig geholfen. Der Pegel bei 60KHz wurd ein bisschen weniger. Sonst kein Unterschied. Fehlversuch!
Nungut irgendwie muss die Oszillation ja in den Griff zu krigen sein? Was passiert wenn man einen Kondensator in den NFB gegen Masse hängt? Vieleicht hilft ja eine Dämpfung der Rückkopplung? 220pF gegen Masse --> Pegel der Ozillation wird ein bisschen weniger. Dafür ist die Frequenz jetzt bei 45-50KHz. Hmpf Fehlversuch! Frustrierend...
Jetzt mal eine Überlegung: Wenn jeder zusätziche Kondensator die Phasenverschiebung verschlimmert, was passiert wenn ich den C11 Kondensator am PI entferne? gedacht -> getan. Test: Die Überlegung war richtig. die Konstruktion schwingt jetzt schön mit 85KHz! Da jetzt aber auch die Dämpfung fehlt ist der Pegel auch nicht ohne. Ein Radiosender sollte das eigentlich nicht werden... Fehlversuch! Den C11 mit 270pF hatte ich ja schon mal getestet. Das funktioniert ja eingentlich ganz gut. Nur die Verstärkung wird schon ab 13KHz bedämpft. Wieder Fehlversuch!
So geht es nicht weiter, nichts hilft. Zeit mal den NFB mit den Oszi zu messen. Habe jetzt mal ein 1KHz Signal angelegt und den Verstärker bis an die Verzerrungsgrenze bei voll aufgederhtem Presence geregelt um mal zu sehen wie hoch das NFB Signal überhaupt wird. Den Presence langsam zu gedreht. bis zur hälfte des Regelweges ging das gut. Der Pegel stieg bis ca. 4V spitze. Danach verbog sich der Sinus kräftig und wurde nicht höher. Warum das?
Muss das mal nachrechnen: 30 Watt soll die Mühle clean schaffen. An 16 Ohm sind das dann 30,98 V spitze. das passt auch zur Messug. Spannungsteiler vom NFB ausrechnen: 5kPoti verhält sich zum 27k NFB Wiederstand wie X zu 30,98 V spitze. Also: 5KOhm / 27KOhm x 30,98V = 5,73Vs.
5,73Vs???
Und das über den 100nF Kondensator direkt ans Gitter der 12ax7 ?? Echt jetzt? lt. Datenblatt kann die 12AX7 nur bis zu 2V am Gitter! Selbst wenn über das Kathodengeflecht noch ein bisschen Spannung weg geht. Das erklärt denn auch warum Treble- und Mid- Regler einen kleinen Einfluss haben...
Wenn die Rechnung stimmt kann das so nicht funktionieren. Überlegung: 5,73 Volt sind viel viel zu hoch für die Röhre. Nur logisch das sie verzerrt. Das Nutzsignal steuert nun die die Seite A des Phaseninverters voll durch und die Gegenkopplung steuert die Seite B mit leichtem Phasenversatz vom AÜ voll durch. Das da nichts gescheites mehr bei rauskommt ist die logische Schlussfolgerung. Am Lautsprecher kann man das zum Glück (oder leider) nicht höhren wenn beide Endstufen voll gegeneinander Arbeiten. Das kann so nicht lange gutgehen... Kein Wunder wenn die Röhren nach kurzer Zeit aufgeben. Welcher "Honk" hat sich das einfallen lassen den Musikern so das Geld aus der Tasche zu ziehen? (nicht so ernst gemeint
)
Aber ich denke das geht besser!
Rechnen wir mal was vom 8 Ohn Ausgang aus dem AÜ kommt: 30W clean x 8 Ohm = 240 daraus die Wurzel sind 15,49Veff das mit der Wurzel aus 2 multipiziert um das spitzensignal zu erhalten sind dann 21,90 Vs. Die Spannung denn wieder mit dem Spannungsteiler des NFB ausgerechnet sind denn 4,05Vs am Gitter der V3b, Passt Perfekt! Die Verzerrungen des PI gingen ja bei ca. 4Vs bei der Messung am 16Ohm Ausgang los.
Also NFB auf den 8 Ohm Ausgang löten und testen:
Oszi wieder an den NFB zwischen NFB Widerstand und Presence- Poti. Und? Ein sauberes Signal im vollen Regelbereich des Presence- Potis. Keine oder fast keine Verzerrungen des PI.
Zeit das Oszi umzuklemmen und den Frequenzgang des Verstärkers zu testen.
Sauber! das Oszillieren ist komlett weg. Habe mal die Frequenz bis 150KHz kontrolliert. Kein Buckel mehr zu sehen der darauf hindeutet das da nochmal selbstständig was zu schwingen anfängt...
Nutzsignal? ist auch so wie es sein soll: maximum Verstärkung Bassregler bei ca.80Hz Mitten fallen schön ab und Höhen kommen wieder bis 16KHz ans Maximum und fallen danach sachte ab.
Hörprobe: Geiler Amp! macht wieder voll Bock auf Spielen!
Fazit:
Voller Erfolg! Hoffen wir mal das die Endröhren jetzt länger als ein halbes Jahr durchhalten...
Bin richtig Happy! Hartnäckigkeit bei der Fehlersuche zahlt sich ebend aus.
Überlegung: man könnte ja den NFB Widerstand mal sachte absenken um zu sehen ob die ganze Sache wieder von vorne losgeht? Lieber nicht - "never touch a running system!"
Ps.: wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten
Grüße!