Hallo Geronimo,
erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Deine Tipps. Ich merke, dass ich meine Idee am besser erklären muss. Ich versuche mal auf all Deine Punkte einzugehen:
1) Da Hast du recht, der kann weg, tut aber auch nicht weh. Ich stimme Dir aber nach dem Motto "nur einbauen was erforderlich ist" zu.
2) Zu den Anodenwiderständen generell: Ich hab den üblichen 100k Widerstand diesmal extra nicht genommen, weil ich die nächste Röhrenstufe (U2.2) nicht ganz so hart übersteuern wollte. Passt natürlich nicht zu meiner vorigen Aussage, dass ich eine "satte" Verzerrung haben möchte. Hier bin ich mir unschlüssig was mir tonal gefällt. Die Idee war nur, dass ich bei meiner Gitarre gut 1-2V output habe, die ECC83 bei ca. -1,5V Gittervorspannung eingestellt habe und ich mit dem 56k Anodenwiderstand immernoch genug Gain habe, um die nächste Röhre zu übersteuern. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum ich als zweite Vorstufenröhre die 12AY7 gewählt habe und nicht eine zweite ECC83.
3) Hier ist genau einer meiner Knackpunkte: Ich will, dass ich noch Signal anliegen habe auch wenn ich den Gainpoti komplett runter regle. Daher der 22k-Widerstand zu GND. Weiterhin möchte ich das Rauschen möglichst gering halten und habe versucht, möglichst wenige serielle Widerstände einzubauen. Ergebnis: Rauscht kaum, klingt aber trotzdem scheiße
Aber hier stellt sich die Frage: Warum ist ein serieller Widerstand vor dem Gainregler ratsam? Ich werde die 22k erstmal deutlich reduzieren und dann schauen, wo ich stehe.
4) Die Halbleiterschaltung ist wie Du richtig gesehen hast ein Impedanzwandler, einfach nur um die Klangregelung niederohmig anzusteuern. Diese Schaltung hat sich super bewährt, nimmt kaum Platz ein und ich möchte nur so viele Röhren verbauen, wie absolut nötig.
5) Die Widerstände R12 und R13 sind nur da, um einem möglichen Störgeräusch des Potis entgegenzuwirken. Ansonsten habe ich hier eine klassische Mittenschaltung aus dem Lehrbuch genommen. Vielleicht wäre es wirklich schlauer, den Midregler an eine andere stelle in der Vorstufe zu setzen. Hier hilft wohl nur Try and Error bis man seinen gewünschten Sound erreicht hat. Dein Tipp nehme ich aber gern an, der Midfrequency-Regler, fliegt beim nächsten Aufbau raus!
Ich schau mir Deine Framus-Tonregelung mal an und probier diese mal für mich aus. Und keine Sorge, Du hast nichts schlechtgeredet, ich habe ja extra um Tipps gebeten
Also an dieser Stelle erstmal vielen Dank für Deinen Beitrag!
Vielleicht noch eine letzte Frage: Bei anderen Schaltungen sehe ich haufenweise Kondensatoren zwischen den Stufen, lese solche Begriffe wie "anode bypass capacitor" und "bright capacitor". Ich verstehe zwar, dass diese Kondensatoren gewisse Frequenzen durchlassen sollen, aber gibt es da irgendwie einen Anhaltspunkt, wo man die zielgerichtet einbaut?
Viele Grüße,
Max