[Ampcop]

Mir ist grade aufgefallen das im Datenblatt der JJ6V6 für den SE betrieb ein Ra von 50kohm (fünfzig !) steht. Das stimmt doch was nicht oder übersehe ich da was?  Sollte doch eigentlich so um die 5,2 kohm sein - oder?

mfg

[WiderGates]

Hallo,
Ra 50kohm ist der interne Anodenwiderstand und nicht der empfohlene Arbeitswiderstand als Triode.

[Ampcop]

.....    in anderen Datenblättern ist Ra als "Load resistance"  angegeben. 

Ist der interne Widerstand nicht eigentlich als Ri angegeben? 

Beim 6V6 Datenblatt von TungSol steht Plate resistance 52000 ohm - das wäre doch der interne Widerstand......? 

Soll beim JJ Datenblatte evtl statt "Ra" - "Ri" stehen?   

Als Triode geschaltet  habe ich im Datenblatt von GE etwas um die 2kohm als Plate resistance.......

Bin grad relativ verwirrt   

[Ampcop]

Hab jetzt mal im Internet rumgewurschtelt.

Ra ist doch eigentlich der Arbeitswiderstand im Triodenbetrieb - oder?   Also der Kollege aufm Bild...

[WiderGates]

Der interne Anodenwiderstand wird mit ra angegeben (zB beim ValveWizard) und nicht mit Ra.

[Helmholtz]

Die Verwendung von Kürzeln in Datenblättern und Literatur is sehr uneinheitlich.
Für den internen Anodenwiderstand findet man häufig Ra (eher Europa) oder Rp (eher USA) oder auch rp oder ra (kleines "r", um anzudeuten, dass es sich um einen differenziellen Widerstand handelt).
Ri ist nicht üblich.
Der äußere Lastwiderstand hängt von den Betriebsbedingungen ab und kann z.B. als Ra, RL oder Za angegeben sein.

Generell ist der interne Anodenwiderstand bei Tetroden-/Pentodenbetrieb viel höher als im Triodenmodus.

Im JJ Datenblatt bedeutet Ra den internen Anodenwiderstand im Pentodenbetrieb.
Eigentlich ist dieses Datenblatt eine Zumutung.

[Ampcop]

Eigentlich ist dieses Datenblatt eine Zumutung.

Empfinde ich auch so   

[Stahlröhre]

Leider gibt es da mehrere Bezeichnung, jenachdem von wo die Literatur stammt.
In den deutschen/deutschsprachigen Datenblättern wird überwiegend Ri genommen. Der Lastwiderstand wird mit Ra oder R_a geschrieben, in älteren Datenblättern wird hier auch gerne das Wort Außenwiderstand verwendet um es besser vom Innenwiderstand der Röhre abzugrenzen.

Bei den Engländern ist es dagegen nicht mehr so eindeutig: Statt Ri nehmen die Ra oder auch ra. Für den Lastwiderstand R_L oder Ra. Bei den Amerikanern wird die Anode aber Plate genannt, desshalb schreiben die dann statt Ra plötzlich Rp.

Bezüglich Groß-/Kleinschreibung: generell schreibt man bezogene Größen mit kleinen Buchstaben, absolute Größen dagegen groß. Bsp. Kraft wird mit F bezeichnet. Druck dagegen bekommt ein kleines p, weil es Kraft pro Fläche bezeichnet. Ob man jetzt wirklich ra schreibt weil es sich aus [∂U_a / ∂I_a]_{Ug= const.} ergibt, oder doch Ra weil es den elektrischen Widerstand bezeichnet bleibt wohl jedem selbst überlassen.

Da dies hier ein deutsches Forum ist würde ich vorschlagen vorwiegend bei den "deutschen" Bezeichnungen zu bleiben, also Ri für den Innenwiderstand und Ra bzw. R_a für den Lastwiderstand.

[Ampcop]

Joa.

[Helmholtz]

Das mit der Kleinschreibung bei "bezogenen" Größen überzeugt mich nicht.
Aus meinem Physikstudium ist mir keine derartige Regel bekannt.
Z.B. ist das Zeichen für Masse ein kleines m.

[Stahlröhre]

Also in der Ingenieurwelt versucht man sich daran zu halten, es gibt sogar eine DIN (5485) Norm dazu, die genau dieses Vorgehen empfiehlt. Diese Regeln sind bitte auch nicht als in Stein gemeißelt zu betrachten, bei der Masse stimmt es halt genau nicht. Für spezifische, also massebezogene Größen wirst du in der zugehörigen Fachliteratur aber überwiegend kleine Buchstaben finden z.B. spez. Volumen: v oder spez. Enthalpie: h. Problem ist einfach, dass viele Buchstaben schon (mehrfach) belegt sind. Während der Elektrotechniker bei R an den Widerstand denkt, nutzt der Chemiker das R halt für seine Gaskonstante. Solange beide Bereiche sich nicht überschneiden geht das gut, aber wenn du z.B. Thermodynamiker bist und mit einem Volumen und einer Geschwindigkeit arbeiten musst bekommst du halt Probleme.

[Helmholtz]

Stahlröhre hat recht: In der deutschen Röhrenliteratur (z.B.: Barkhausen oder Schröder) wird für den internen Anodenwiderstand das Kürzel Ri verwendet.
International dagegen findet man die anderen erwähnten Kürzel.
Da wird man einen Ri vergeblich suchen.
Ich verwende gern "ra" (oder auch rp, wenn ich in US Foren unterwegs bin), zum einen, weil das eine Unterscheidung zum Lastwiderstand (oder Außenwiderstand) Ra erlaubt, zum anderen, weil ich Ri lieber für den Innenwiderstand der gesamten Stufe verwende.

Übrigens, der interne Anodenwiderstand ist keineswegs konstant, sondern variiert mit der Anodenspannung und dem Anodenstrom, bei Pentoden/Tetroden auch mit der Schirmgitterspannung.
Generell ergibt er sich als Kehrwert der Steigung der entsprechenden Ia(Ua) - Kennlinie aus dem Datenblatt.
Heißt: Je flacher die Anoden-Kennlinie, desto höher der Ri (oder ra  ).