Allgemein wäre es zu überlegen, wenn Ihr es richtig machen möchtet, euren Amp in der entsprechenden Werkstatt nach der BGV A3 prüfen zu lassen. Das ist die sicherste Methode um reines Gewissen haben zu können, und natürlich ein Protokoll erstellen lassen damits auch Amtlich im Zweifelsfall, bei den Behörden Gültigkeit hat. Ich bin gelernte Elektrofachkraft, bin zwar zwecks Studium nun etwas aus dem Beruf, aber habe solche Prüfungen regelmäßig durchgeführt und kann die Fehlerquellen einschätzen und weiß wie penibel die Vorschriften sind. Dann denkt man manchmal da müssen schon einige Zufälle aufeinander treffen das dieser Fehler eintreffen kann. Dann geht´s z.B. beim abschalten der Sicherungen los, Spannungsfreiheit feststellen usw. und abkleben der Sicherungen helfen da oftmals schon nicht mehr. Es gibt immer Leute die die doch so sichere "konstruktion" umgehen und sich selbst und andere in Gefahr bringen können. Dabei fällt mir ein die Leute die die Isolationsprüfungen mit 5V durchführen, wie soll ich sagen, das ist sinnlos. Da erst bei hohen ~500V Spannungen an fehlerhaften Stellen Überschläge entstehen können. Klar besser als nichts, wenn ihrs für euch macht ist das voll ok aber ihr wollt den Amp doch auch woanders als in den eigenen 4 Wänden benutzen wo das Risiko wieder groß ist!? Aber wie schon gesagt wurde, nicht nur von mir, es gibt immer Leute die zur falschen Zeit am falschen Ort sind und den "worstcase" verursachen, aus welchen Gründen auch immer. Ich möchte euch nur dran erinnern, schütz euch selbst, nicht nur Körperlich sondern auch rechtlich, und eure Mitmenschen! Denkt drüber nach, ich persönlich würde wenn ich die Möglichkeit habe eine richtige Prüfung wie nach BGV A3 durchführen lassen.
So jetzt hier noch was Sinnvolles zum Abend ;-):
Die fünf Sicherheitsregeln, (10 Gebote des Elektriker):
1. Freischalten.
2. Gegen Wiedereinschalten sichern.
3. Spannungsfreiheit feststellen.
4. Erden und Kurzschließen.
5. Benachbarte, unter Spannung stehende, Teile abdecken oder abschranken.
Erläuterung
1. Freischalten
Grundsätzlich gilt: Alle Arbeiten an Teilen, die unter Spannung stehen, sind verboten.
Daher muss man vor den Arbeiten die Anlage freischalten.
Unter Freischalten versteht man, das die Spannung an einer Anlage abgeschaltet wird.
Dies kann man zum Beispiel erreichen durch:
- Ausschalten des Leitungsschutzschalter
- Herausdrehen von Schmelzsicherungen
- Ziehen von NH-Sicherungen
- Ausschalten von Fehlerstromschutzschalter
- Ausschalten von Motorschutzschalter
- Ausschalten des Hauptschalters
- Bei Elektrogeräten mit Stecker, den Stecker ziehen.
- ...
Wichtig ist auch, dass es, zum Beispiel bei der Installation einer Lampe, nicht genügt, einfach nur den Lichtschalter auszuschalten.
Stattdessen muss der komplette Stromkreis freigeschaltet werden.
Schütze oder Relais dürfen nicht zum Freischalten verwendet werden.
Ausnahmen:
- Zum Messen und Testen (nur durch qualifiziertes Fachpersonal).
- Wenn Gefahr für Mensch und Leben besteht.
- Speziell angeordnet, wenn Abschalten nicht möglich (Dort sind besondere VDE-Vorschriften zu beachten: Arbeiten an spannungsführenden Anlagen).
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2. Gegen Wiedereinschalten sichern
Damit die Anlage während der Arbeiten auch freigeschaltet bleibt, also niemand versehentlich wieder einschaltet, muss man die Anlage gegen irrtümliches Wiedereinschalten sichern.
Leitungsschutzschalter kann man dazu mit einer speziellen Klebefolie überkleben, auf der steht: Nicht einschalten - Gefahr. Zur Not tut es auch einfaches Klebeband mit einem Warnzettel.
Viele Leitungsschutzschalter lassen sich auch mit einem passendem Sperrelemente gegen Wiedereinschalten sichern
Schmelzsicherungen steckt man sich am besten in die Hosentasche.
Man kann auch ein Blindeinsatz einsetzen.
Das Verfahren lässt sich natürlich auch auf NH-Sicherungen anwenden.
Hauptschalter von Maschinen lassen sich mit einem Vorhängeschloss abschließen.
Steckverbindungen (Stecker/Kupplungen) gegen versehentliches Einstecken Schützen.
Außerdem ist zusätzlich ein Warnschild, während der Dauer der Arbeit, anbringen.
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3. Spannungsfreiheit feststellen
An der Arbeitsstelle selber muss, mit einem zweipoligen Spannungsmesser (nicht geeignet sind z.B. Phasenprüfstifte) die Spannungsfreiheit festgestellt werden. Der Spannungsprüfers ist zuvor auf Funktion zu testen.
Die Spannungsfreiheit muss allpolig festgestellt werden, das heißt, man misst alle Aussenleiter (Phasen) gegen "Null" (Neutralleiter!) / Erde (N / PE).
(Für Anlagen mit über 1 KV verwendet man spezielle, einpolige Spannungsprüfer, diese sind aber auch, wie oben beschrieben, vorher zu prüfen).
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4. Erden und Kurzschließen
Das Erden und Kurzschließen ist nur an Anlagen mit einer Nennspannung größer als 1kV zwingend erforderlich. Eine Ausnahme bilden Freileitungen, die müssen auch unter 1kV geerdet und kurzgeschlossen werden.
Zuerst immer Erden, dann mit den kurzzuschließenden aktiven Teilen verbinden (muss von der Arbeitstelle aus sichtbar sein). Werden Leitungen aufgetrennt, muss an beiden Seiten geerdet und kurzgeschlossen werden.
Für das Erden und Kurzschließen gibt es spezielle Vorrichtungen und Werkzeuge.
Das Erden und Kurzschließen hat den Hindergrund, dass sich dann die parallel liegenden, freigeschalteten Leitungsstrecken nicht aufladen können. Das kann zum Beispiel bei Freileitungen auftreten. Zweitens würde bei einer geerdeten und kurzgeschlossenen Anlage beim irrtümlichen Einschalten sofort die
vorgeschaltete Sicherung ansprechen (Achtung: Hier Gefahr der Lichtbogenbildung)
Ein Erden und Kurzschließen (Entladen) empfiehlt sich auch dringend bei Arbeiten an Kondensatoren.
Meist ist es möglich, diese mit einem Spannungsprüfer (Duspol) zu entladen, um einen Lichtbogen (Funken) zu vermeiden.
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5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
Können Anlagenteile in der Nähe der Arbeitsstelle nicht freigeschaltet werden, müssen vor Arbeitsbeginn die weiter unter Spannung stehenden Teile für die Dauer der Arbeiten abgedeckt oder abgeschrankt werden.
Bei Anlagen unter 1kV genügen zum Abdecken isolierende Tücher, Schläuche, Formstücke. Über 1kV sind zusätzlich Absperrtafeln, Seile und Warntafeln erforderlich.
(Quelle:
http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Grundlagen/die_5_sicherheitsregeln_sehr_wichtig-t60131f26_bs0.html)
Gruß Varus