Moin,
THD Messung könnt ihr euch getrost sparen
Die in Gitarrenamps angewandten Schaltungen sind sagen wir mehr oder weniger nicht ausgelegt, um THD Idealvorstellungen zu erfüllen.
Natürlich kann man das nicht glatt pauschalisieren, da "ideal" hier ein weitreichender Begriff ist.
Anders als die Erstellung von THD und Impedanz ist die Leistungsmessung nicht wirklich definiert. Zwar gilt in vielen Vorgaben auch eine Messung bei 1Khz druchzuführen, das setzt aber voraus, dass das Gerät in der Lage ist, sein definiertes Frequenzspektrum Linear abzubilden. Es nutzt mir ja nichts, wenn ich 100 Watt @1 Khz habe, dann aber massiv einbreche, weil z.B. das Netzteil bei 100 Hz nicht hinterher kommt.
Wirksamere Leistungsmessung ist ein Average (Durchschnitt) aus mehreren Meßpunkten zu erstellen. Hierfür kann man sich selbst einen Standard schaffen, wie erwähnt z.B. über Oktaven.
Ich selbst nutze da 4 Werte,
Da viele Verstärker (gott sei dank) einen Lowcut roll off haben, bedingt durch Koppelkondensatoren, gilt es erstmal die untere Grenzfrequenz zu finden, mit der es noch möglich ist den Verstärker ins Top und Bottom Clipping zu führen. Meist liegt das dann so um 60 bis 120 Hz. Gleiches gilt im Grunde für die obere Grenzfrequenz.
Damit ich mir die Arbeit aber nicht jedes mal machen muss, nutze ich stumpf 125 HZ, 250 HZ, 1Khz, 4Khz (Gitarrenverstärker), direkt in den Treiber der Endstufe.
Das deckt in etwa das ab, wo der Verstärker laut sein muss.
Nach oben hin kanns bauteil bedingt leiser werden, das liegt dann aber meist nicht am Clipping. Je tiefer die Frequenz, desto mehr Leistung wird abverlangt.
Ich fahre die Amps zur Bestimmung auch nicht vors Clipping, sondern in moderates clipping hinein. So, dass noch ein Sinus zu erkennen ist natürlich.
Der Ermittelte Unterschied zwischen Clipping und nicht Clipping ist meist relativ gering. Auf einen 100Watter kommen da vielleicht mal 10 Watt extra zusammen, eher 5.
Da die meisten 100 Watter aber eh bei 80 bis 90 Watt den Ar*ch zu machen, ist das wohl legitimiert.
LG Geronimo