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Katodenbasisschaltung Verständnisproblem

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Offline hoppo01

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Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« am: 15.02.2024 19:15 »
Hallo Leute, vor kurzem habe ich die Vorstufe meines VHT special 6 modifiziert (Dreiband-Klangregelung mit Potis, andere Anoden- und Katodenwiderstände, Katoden- und Koppelkondensatoren) und auch etwas an meinem Fender Musicmaster Bass Amp gebastelt. Alles hat beim ersten Anlauf geklappt und ich bin mit dem praktischen Teil erstmal zufrieden. Jetzt möchte ich auch mein theoretisches Wissen vertiefen und da brauche ich dringend Eure Hilfe! Es geht um Ströme, Spannungen und Widerstände in einer Katodenbasisschaltung mit Doppeltriode (12AX7). Natürlich habe ich mir zu dem Thema Beiträge rausgesucht und wohl auch schon was verstanden, aber das waren eben ganz simple Schaltungen und dann sehe ich zum Beispiel den Schaltplan des Princeton AA964 (siehe Anhang) und die Fragezeichen sind da..! In den simplen Beispiel-Schaltungen wurde das Netzteil mit der gewählten Spannung mit + einfach an den Anodenwiderstand angeschlossen. Bei den richtigen Amps findet man im positiven Pfad zwischen Netzteil/Gleichrichter und Anodenwiderstand V1a aber noch weitere Widerstände, neben denen Spannungswerte vermerkt sind. Wie kommt man rechnerisch auf die Dimensionierung der Widerstände und die Spannungswerte? Kann mir das bitte jemand erklären? Ich weiß, Ohmsches Gesetz, aber ich komme ohne Erklärung hier nicht weiter...
Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Danke schon mal und einen schönen Abend - Michael.

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Offline stephan61

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #1 am: 15.02.2024 23:07 »
Ich merke, dass es hier um grundsätzliches geht.
www.valvewizard.co.uk hilft weiter.

Gruß Stephan
"It must schwing!"

Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #2 am: 16.02.2024 07:43 »
Hallo Michael,
das Kapitel "Smoothing and Filtering" von Stephan's Link beschreibt genau das, was Du wissen möchtest. Kurz gesagt:
Du hast nach Gleichrichtung eine DC-Spannung (in Deinem Schaltplan 420V), welche auf dem Weg zu den diversen Röhrenstufen mehrere RC-Glieder passiert.
Über jeden Widerstand fällt eine gewisse Spannung ab, sodass die Spannung an der Eingangsstufe "nur" noch 290V beträgt.

Du kannst jetzt mit den Strömen berechnen, welche Spannung über einen in Serie geschalteten Widerstand abfällt (hierzu gibt es unter dem Link auch ein schönes Bild in dem zuvor genannten Kapitel).
Wie groß man die Widerstände wählt ist jedem selbst überlassen. Man muss hierbei nur im Blick behalten, wie viel Spannung man "opfern" möchte und dass die Widerstände ausreichend dimensioniert sind (größerer Widerstand -> größerer Spannungsabfall -> mehr Leistung, die im Widerstand in Wärme umgesetzt wird).

Liebe Grüße,

Max

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Offline Helmholtz

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #3 am: 16.02.2024 17:52 »
Wie groß man die Widerstände wählt ist jedem selbst überlassen.

Die Siebwirkung jeder Filterstufe hängt ab vom RC Produkt.
Verkleinert man den Serienwiderstand, muss man für gleiche Siebwirkung den Filterelko entsprechend vergrößern.

Mag auch keinen Kümmel.

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Offline hoppo01

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #4 am: 16.02.2024 18:25 »
Hallo und vielen Dank schon mal für den Link! Werde mich auf jeden Fall am WE damit beschäftigen, aber für mich als Einsteiger wird das bestimmt weitere Fragen aufwerfen, die ich dann hier stellen werde.
Eine andere Sache (wieder was Grundsätzliches) ist mir auch noch nicht ganz klar: Wenn ich die Arbeitsgerade zeichnen will, dann brauche ich ja die beiden Werte auf der Ia und Va Achse für die Fälle "Röhre sperrt" und "Röhre steuert durch".
In den Beispielen aus dem Netz, die ich mir angesehen habe, geht in die Annahm bzw. Berechnung immer die Betriebsspannung des Netzteils ein, aber da wird jenes immer direkt an den Anodenwiderstand angeschlossen und da ist das dann eindeutig.
Nun meine Frage: Wird tatsächlich immer die Spannung, die das Netzteil bereitstellt, für die Berechnung herangezogen - auch, wenn mehrere "Smoothing out" bzw. Filterstufen zwischen Netzteil und z.B. V1a liegen? Um beim Princeton zu bleiben: Wird dort an V1a mit 420 V oder 290 V gerechnet?

Grüße und wieder einen schönen Abend

Michael

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Offline Helmholtz

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #5 am: 16.02.2024 21:47 »
Es ist immer die Spannung maßgeblich, mit der die Stufe versorgt wird.
Also 290V beim Princeton.
Von den 420V weiter vorn kann die Stufe nichts wissen.

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Offline hoppo01

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #6 am: 18.02.2024 19:52 »
Hallo und danke,

ich hab das valve-vizzard-Bild mal mit anderen R-Werten versehen und dafür die Spannungen ausgerechnet.
Ist das richtig so?
Und mal angenommen, ich würde die V1 durch eine 12AY7 ersetzen: Würde ich da pro Triodensystem mit 3mA rechnen müssen, oder welcher Wert wäre richtig? Und müsste für die 12AY7 die Betriebsspannung bei gleichem Biasing deutlich verringert werden?

Grüße und wieder einen schönen Abend

Michael

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Offline stephan61

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #7 am: 18.02.2024 22:08 »
Hallo,
so im Kopf überschlagen stimmen deine Angaben über den Spannnungsabfall entlang der HT Schiene.
Ja, 3 mA für die 12AY7.
Zu der Frage mit dem Biasing weiß ich leider nicht was du meinst.

Gruß Stephan
"It must schwing!"

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Offline hoppo01

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #8 am: 18.02.2024 23:10 »
Ja, das mit dem "Biasing" war natürlich Quatsch.  :facepalm:
Danke für die Bestätigung, dass ich die Spannungen richtig berechnet habe. Ein Fragezeichen weniger.
Gruß - Michael

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Offline Helmholtz

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #9 am: 18.02.2024 23:13 »
Passt so.
Mit einem Kathodenwiderstand von 1,5k stellt sich bei einer 12AY7 Triode ein Strom von 2mA ein.
Generell macht eine Änderung der Versorgungsspannung von +/-10% keinen großen Unterschied.
Leo Fender erlaubt auf vielen seiner Schaltpläne eine Spannungsvariation von +/- 20%.
Eine große Hilfe sind Online-Rechner wie: https://www.ampbooks.com/mobile/vacuum-tubes/12AY7/plate-characteristics/?RL=100&VPP=300
oder https://www.vtadiy.com/loadline-calculators/loadline-calculator/
« Letzte Änderung: 18.02.2024 23:16 von Helmholtz »

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Offline hoppo01

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Re: Katodenbasisschaltung Verständnisproblem
« Antwort #10 am: 19.02.2024 09:17 »
Danke und Gruß - Michael