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Standby - wohin ist am Besten?

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Offline Grooverock

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #15 am: 19.01.2006 16:41 »
Hi, Leute!

Nachdem was ich gelesen habe, ist es nicht sehr Ratsam die Kathodenleitung der Endröhren zu unterbrechen!
Es wurde von einem "Vergiften" der Kathode gesprochen, wenn diese geheizt wird, aber nicht einmal eine minimale Spannung anliegt.
Die Restspannung der Netzteil-Elkos reicht wohl aus um diesen Vorgang zu verhindern. Spricht also für eine Wechselstromabschaltung...
Beim Vergiften soll sich eine Schicht auf den Kathoden ablagern welche die Elekronenemission hemmt...
Die Quelle ist mir leider nicht mehr bekannt. War glaub ich ´ne Info aus dem Netz...
Dreckig und laut...

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Offline Hannes

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #16 am: 19.01.2006 16:52 »
Hi!

Ja, die Kathoden werden vergiftet und verlieren ihre Emissionsfähigkeit, wenn sie lange Zeit nur beheizt werden, ohne dass ein Kathodenstrom fließt. Andererseits nutzt sich die Kathode auch bei Benutzung ab, dafür gibt's denn ja den Standby-Schalter. Ob es tatsächlich wirtschaftlich sinnvoll ist, weiß ich nicht. Wenn keine Signalwechselspannung am G1 anliegt, dann fließt ja auch nur der Ruhestrom.

Wenn G2 auf 0V gelegt wird, dann sollte eine Pentode eigentlich sperren.

Ach, noch was: Auch ein Standby-Schalter in den Kathodenleitungen muss die Betriebsspannung ertragen können.

Grüße,
Hannes

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Offline Joachim

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #17 am: 19.01.2006 18:38 »
Hi Hannes!

Zitat
Sicherlich haben auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt, ich wollte ja nur ein Beispiel aus der Praxis anführen..

Sollte auch gar keine Kritik sein, nur eine Erklärung, warum es (wahrscheinlich) so ist :D.

Zitat
Über dem Schalter liegt an dieser Stelle ja trotzdem die hohe Betriebsspannung, halt erst nachdem sich die Kondensatoren "hinter ihm" durch die Röhren entladen haben. Übrigens entladen sich auch die ersten Kondensatoren, denn Fender hat hier Ableitwiderstände parallel gelötet, die auch gleich für eine gleichmäßige Verteilung der Spannung über die Kondensatoren sorgen.

Ah, mit Ableitwiderständen ist das natürlich okay. Ich hatte mir sogar überlegt noch darauf hinzuweisen, hab's dann aber doch nicht gemacht. Mußte zur Arbeit ;)

Grüße,
Joachim
« Letzte Änderung: 19.01.2006 19:09 von Joachim »
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Offline HenningK

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #18 am: 20.01.2006 12:41 »
Hi und moment mal,

hier komme ich nich mehr mit ....  ???

1. Ein Zweck des Stand By's ist ja wohl das Abschalten in Spielpausen. Der Amp bleibt geheizt und ist sofort wieder online wenn ich den Stand By wieder einschalte. Ok, über den Nutzwert mag man streiten, ist wohl Geschmackssache.

2. @Dirk:
Zitat
Aber wozu überhaupt einen Standby-Schalter ?

Die Sache mit dem angeblich so röhrenschonenden erst-heizen-dann-anodenspeisen beim Einschalten könnte ja viel wichtiger sein wenn man Kosten für verschleissende Röhren bedenkt. Nun wird das bei Röhrengleichrichtung irrelevant sein weil die Anodenspannung dabei eh langsam hochfährt. (unbestreitbarer Vorteil, oder?)

Bei Siliziumgleichrichtung aber ist die Anodenspannung 'sofort' da (Ladekurve der Elkos mal weggelassen) und die Röhren kriegen A-Spannung bevor sie warm sind. Da sagt der Tech Artikel das sei halt Kathoden verschleißend.

Meine Frage: Wie relevant isn das wirklich? Ist das graue Theorie oder tatsächliche messbare Erfahrung. Weiß hier jemand was dazu?

3. @hostettler
Zitat
Hi HenningK

Soviel ich weiss, hat ein Engl Amp das Standby mit Massentrennung der Endstufenröhren.
Zu deiner Frage mit den Vorstufenröhren: Wieso munter weiterlaufen? Sie sind zwar in Betrieb da hast du recht, aber ich nehme an, wenn du den Standby drinne hast spielst du doch auch nicht mehr oder?
Zudem haben die Vorstufenröhren einen minimalen Energieverbrauch (Heizung und Anodenspannung). Das ein Laut im Lautsprecher zu vernehmen ist, verhindert ja das "Muting" der Endstufe.

Ich möchte mit dem Stand-By die Röhren schonen wenn es denn was bringt. Beim Einschalten und in Pausen. Alle Röhren, auch die Vorstufe. Daß der Amp bei abgeschalteter A-Spannung der Endstufe keinen Mucks mehr rauswirft ist ja wohl klar.  >:(

4. @ Joachim
Zitat
Fender hat den Schalter wohl aus wirtschaftlichen Gründen dort plaziert, weil die Gleichspannung im Gegensatz zur Wechselspannung einpolig abgeschaltet werden kann (damit kann ein billigerer Schalter verwendet werden).

Bei Brückengleichrichtung kann ich doch auch die Wechselspannung einpolig schalten.   8)
Ich frag mich eh wieso oft Zweiweggleichrichtung mit Dioden verwendet wird .... Kann mir das mal einer erklären?

5. Noch ne Variante: Was ist denn wenn man den Ruhestrom auf 0 bringt indem man das Gitter beim Stand-By negativer macht? Der Schalter hätte nur sehr geringe Spannung zu schalten, vom Strom ganz zu schweigen. Ein Satz billigster Relais würde den Job wohl klaglos bis zur nächsten Eiszeit verrichten. Ich frag mich nur was das im Moment des Einschalten bewirken würde.

Ciao, Henning

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Offline Dirk

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #19 am: 20.01.2006 13:42 »
2. @Dirk:
Meine Frage: Wie relevant isn das wirklich? Ist das graue Theorie oder tatsächliche messbare Erfahrung. Weiß hier jemand was dazu?

Wenn Du einen genauen %-Wert erwartest, muss ich passen, nur wird sich die Lebensdauer - wenn überhaupt - nur sehr gering verändern.
Der Stress den Röhren durch die Umgebung und den Transport ausgesetzt sind ist um ein Vielfaches grösser.

Gruß, Dirk
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Offline Hannes

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #20 am: 20.01.2006 18:20 »
Wenn Du einen genauen %-Wert erwartest, muss ich passen, nur wird sich die Lebensdauer - wenn überhaupt - nur sehr gering verändern.
Der Stress den Röhren durch die Umgebung und den Transport ausgesetzt sind ist um ein Vielfaches grösser.

Hallo zusammen!

Da hat Dirk sicherlich recht, ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass der Verschleiß bei kalten Kathoden daher rührt, dass einige kleine Bereiche der Kathode bereits Elektronen aussenden und sich so der gesamte Strom auf diese Bereiche konzentriert und sie zerstört. Das kann soweit gehen, dass sie abspratzen und sich dabei Teile der Beschichtung in der Röhre verteilen.

Solange also der Strom durch die kalte Röhre möglichst gering ist, sollten da keine Probleme auftreten.

Beim Princeton Reverb gibt es keinen Standby-Schalter (ich habe einen eingebaut, ist aber
recht überflüssig und glücklicherweise reversibel) und dort sind auch keine Schäden an den 6V6 zu erkennen.

Grüße,
Hannes

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Offline HenningK

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #21 am: 20.01.2006 20:27 »
Hi Hannes,

danke für erklärende Worte. Ich suche immer noch nach der einfachsten Schaltung um die Röhren beim Einschalten oder manuell per Schalter quasi totzulegen.  ;)

Zitat
Solange also der Strom durch die kalte Röhre möglichst gering ist, sollten da keine Probleme auftreten.

Also nur mal so theoretisch: Alle Röhren haben Gitterableitwiderstände gegen Masse, meistens 1M oder sowas. Die Spannung zwischen Gitter und Kathode bestimmt den Arbeitspunkt bzw. den Ruhestrom.

Wenn ich jetzt diese Leitung nehme, also die Masse an der alle Gitterableitwiderstände liegen, und lege sie beim Einschalten zunächst mal auf -10V - -30V (wäre festzustellen) dann würden ja alle Röhren weit unterhalb ihrer Kennlinie betrieben und es dürfte kein Strom fliessen.  (Natürlich NUR die Gitterableitwiderstände und nicht allen anderen Kram der an Masse liegt). Wenn aufgeheizt ist wird die Leitung per Relais mit Masse verbunden.
Vorteil: Das Relais schaltet weder grosse Spannungen noch Ströme, einpoliges Schalten reicht für'n ganzen Amp, für manuelle Schaltung ist ein miniatur Kippschalter ok, Verdrahtung ist unkritisch.

Ist das Blödsinn oder krieg ich den Nobelpreis der Guru's hier?  :-[

Henning

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Offline Dirk

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #22 am: 20.01.2006 21:09 »
Hallo Henning,

es geht doch aber primär um die Anodenspannung die anliegt obwohl die Kathode noch "kalt" ist. Da nutzt auch nichts die Vorspannung soweit abzusenken, dass die Röhre sperrt.

Wie gesagt, wenn jemand einen Standby haben möchte aber nich weis wo, am besten mal in die Werke von Marshall und Co schauen. Die Position ist praxiserprobt.

Gruß, Dirk
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Offline HenningK

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #23 am: 20.01.2006 21:24 »
@ Dirk:

Zitat
es geht doch aber primär um die Anodenspannung die anliegt obwohl die Kathode noch "kalt" ist. Da nutzt auch nichts die Vorspannung soweit abzusenken, dass die Röhre sperrt.

Also momente mal, es geht doch offensichtlich (lt. Hannes einleuchtender Erklärung) um den STROM der gegebenenfalls durch die Kathode fliesst. Da wir es, dank der Gesetze der Physik, in jedem Fall mit einem Stromkreis zu tun haben kann kein Strom durch die Anode oder Kathode fliessen wenn die Röhre sperrt, Anodenspannung hin oder her. Also, wenn ich die Röhre im kalten Zustand durch eine negative Gitterspannung zum Sperren bringe, dann habe ich ein 'gültiges' Stand-By, oder?

Ausserdem wären nach der Argumentation Stand-By's mit Kathodenwiderstandsabschaltung ja wirkungslos.

Soweit ich das sehe wäre meine Idee dann Blödsinn, wenn ich die Röhren durch die neg. Vorspannung nicht zum Sperren kriege solange sie kalt sind. Hab leider gerade nix da zum Ausprobieren, daher nur so deoretisch, sorry.

Henning

Henning

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Offline Stephan G.

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #24 am: 21.01.2006 16:10 »
Hi, Folks!
Angenommen an der Anode stehen 400 V DC an - die Kathode ist von GND getrennt - Durch die Röhre fließt kein Strom, also ist der Widerstand sehr hoch. Der Widerstand des aufgetrennten Schalters ist ebenfalls sehr hoch.
Nun wäre es interessant zu wissen, ob durch die Röhre wirklich kein Strom fließt. Wenn doch ein (evt. kaum messbarer) Strom fließt, müsste nach der Spannungsteilerregel an der Kathode eine Spannung von knapp 400V anstehen!!?!!

Preisfrage: Ist die Spannung gefährlich?

Auflösung folgt...

PLAY LOUD!!
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!

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Offline Dirk

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #25 am: 23.01.2006 13:53 »
Also momente mal, es geht doch offensichtlich (lt. Hannes einleuchtender Erklärung) um den STROM der gegebenenfalls durch die Kathode fliesst.

klar, aber ein Strom fliesst erst, wenn die Spannung anliegt. Wenn Du eine Röhrengleichrichtung verwendest, dann dauert es eine Zeit bis die Spannung aufgebaut ist.

Unabhängig davon: bau mal einen Messwiderstand in die Kathode der Röhre und häng dort Dein Messgerät dran. Nun schaltest Du Deinen Verstärker ein und misst mal wann der Strom anfängt zu fliessen - unabhängig ob Röhren oder Diodengleichrichtung.
Standby natürlich auf "an" schalten.

Gruß, Dirk
 
« Letzte Änderung: 24.01.2006 21:37 von Dirk »
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