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Gleich- und Wechselspannung an Einbaumessinstrumenten

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Offline _peter

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Hallo,

ich habe (fast) noch nie mit Einbaumessinstrumenten gearbeitet und mir fehlt einiges an Grundlagenwissen und Erfahrungswerten. In einem Röhrenmessgerät möchte ich nun unter anderem den Anodenstrom mittels Einbau-Amperemeter messen. Dabei tauchen für mich gleich mehrere Fragen auf:

1.) Wir haben es bei Aussteuerung (für Steilheitsmessung) an der Anode mit einem Gleichstromanteil und einem Wechselstromanteil zu tun. Nun sind die Einbaumessinstrumente ja immer entweder für AC oder für DC ausgelegt und in vielen Datenblättern habe ich gelesen, dass die jeweils andere Spannungsart nicht anliegen darf. Gilt das pauschal für alle Einbaumessinstrumente?

2.) Damit zusammenhängend: Lasse ich mir z.B. mit einem DC-Amperemeter aus dem Shop den Anodenstrom anzeigen, leidet das, wenn ich die Röhre aussteuere, also nicht nur DC messe? Springt die Nadel dann hin und her und versucht, mit der Frequenz mitzuhalten und das Gerät verschleißt daran oder so ähnlich?

3.) Umgedreht: Lasse ich mir mit einem AC-Amperemeter den Anodenwechselstrom anzeigen, leidet das unter dem DC-Anteil, bzw. wird das Ergebnis dadurch verfälscht?

4.) Hinzu kommt das Problem der Spannungsfestigkeit. Möchte ich nur den reinen Anodenstrom ohne Gitterströme messen, kann ich das Gerät nicht an die Kathode hängen. Angaben über die Spannungsfestigkeit lassen sich aber häufig nicht finden oder sie sind zu gering für die hier auftretenden Spannungen. Wie geht ihr damit um?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline _peter

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Re: Gleich- und Wechselspannung an Einbaumessinstrumenten
« Antwort #1 am: 18.04.2024 17:59 »
Ich füge mal selber noch was hinzu, was ich in der Einsteigerliteratur gefunden habe. (Elektronik Kompendium)

Man muss hier unterscheiden zwischen der Art des Messgerätes:
Ein Drehspulinstrument  "misst den arithmetischen Mittelwert der zu messenden Einheit. Bei Wechselspannung würde es daher 0 V anzeigen".
Für digitale Messinstrumente steht dort umgekehrt, Gleichspannung würde beim Messen von Wechselspannung nichts ausmachen, Wechselspannung am Gleichspannungsmessbereich aber schon.

Nun haben wir aber bestimmt alle schon das Multimeter beim Bias-Einstellen auf DC gehabt und dann mal ein Signal drauf gegeben, ohne dass das Multimeter davon kaputt gegangen wäre.

Benutzt ihr denn Einbauinstrumente zum Messsen der Ströme? Nur DC oder auch AC? Und wie geht ihr mit den beiden Spannungsarten in Bezug auf das Messinstrument um?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Helmholtz

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Re: Gleich- und Wechselspannung an Einbaumessinstrumenten
« Antwort #2 am: 18.04.2024 19:18 »
Was spricht dagegen, in den Anodenpfad einen Messwiderstand einzufügen und über diesem die Wechselspannung zu messen? Mittels Vac/R ergibt sich der Anoden-Wechselstrom.
Dann muss der Gleichstrom nicht durch das Messgerät.

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Offline _peter

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Re: Gleich- und Wechselspannung an Einbaumessinstrumenten
« Antwort #3 am: 18.04.2024 21:25 »
Hallo,

die Variante mit der Spannungsmessung über einem Messwiderstand habe ich auch in Erwägung gezogen. Gleich und Wechselspannung liegen aber dann auch beide an dem Messwiderstand und dem Messgerät an.
DC-Messung mit Drehspulinstrument sollte so gut möglich sein, insofern keine Isolation durch die Ua gefährdet wird. Meine Frage wäre hier bei AC-Messung, ob das Messgerät durch das DC beeinflusst wird.

Bei den Drehspulinstrumenten nervt auch, dass die häufig nur für senkrechten Einbau vorgesehen sind.

Bei einem digitalen Instrument benötigt man zudem noch eine Versorgungsspannung. Wenn die galvanisch getrennt ist, müsste die Trennung ausreichend spannungsfest sein. Oder man legt die Versorgungsspannung auf Ua hoch...?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Helmholtz

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Re: Gleich- und Wechselspannung an Einbaumessinstrumenten
« Antwort #4 am: 18.04.2024 22:15 »
Das Messproblem ist ganz und gar nicht trivial.
Drehspulmessinstrumente für Wechselstrom oder -spannung brauchen/haben einen Gleichrichter und der ist nichtlinear und für Spannungen im mV-Bereich nicht geeignet.
Ich würde überlegen, für die ACV-Messung gut isolierte (Sicherheits-) Buchsen zum Anschluss eines externen DMMs vorzusehen.
Die Gleichspannung könnte man mit Kondensatoren abblocken.
« Letzte Änderung: 18.04.2024 22:21 von Helmholtz »