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Spannungsteiler nach Tonestack vor Master Volume

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Offline frizzy

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Hallo,

mich beschäftigt gerade das Thema, welche Auswirkungen Spannungsteiler vor dem MV auf den Sound haben. Besonders in Friedman Amps sieht man oft zwischen dem Treble Poti und dem Master Volume einen Spannungsteiler. Wie ein Spannungsteiler funktioniert ist mir grundsätzlich bewusst, mich würde nur interessieren, was der für Auswirkungen auf den Sound hat.

Beispiel:
Im Pink Taco ist er 560k/220k (wobei die 220k gegen Masse gehen).
Bei der Dirty Shirley sind es 220k/1M (1M gegen Masse)

Was ist der Zweck hier einen Spannungsteiler zu setzen und welche Auswirkungen haben Änderungen der Widerstandswerte? Welche der beiden Varianten lässt mehr Signal Richtung Phaseninverter weiter?

Danke vielmals im Voraus!

LG


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Offline frizzy

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Re: Spannungsteiler nach Tonestack vor Master Volume
« Antwort #1 am: 26.05.2024 14:20 »
Habe in meinem PI18 (der schon einige mods hat) probeweise 220k/1M eingebaut und ich bilde mir ein, dass es dadurch etwas „fizzeliger“ wurde. Bei 560k/220k war der Sound irgendwie smoother.

Im Schaltplan von Tubetown wird der 560k mit einem 1nF gebypassed, das führt zu mehr Höhen/Hochmitten, was allerdings auch etwas nasal rüberkommen kann. Hab den weggelassen.

Die Theorie dahinter würde mich dennoch interessieren :)

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Offline Showitevent

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Re: Spannungsteiler nach Tonestack vor Master Volume
« Antwort #2 am: 26.05.2024 16:04 »
Moin,

ein Serieller Widerstand hinter dem Tonestack zum Mastervolume hin wird die Bassresponse leicht anheben - je nach Ausgangsimpedanz der treibenden Stufe unterschiedlich stark.
Der Effekt ist aber marginal und eher im Bass- als im Höhenspektrum zu finden - zumindest mit handelsüblichen Tonestacks.

Fizzelig ist erstmal ein sehr weitrechender Begriff.
Fizzel beschreibt für mich ein erhöhtes "Höhenspektrum" und das einzige woran ich da aktuell denken kann ist, dass dir der Längstwiderstand (bzw. die dann erhöhten Pegel des Tonestacks) in den PI übersprecht (am Master vorbei).
Ein garnicht so unüblicher Effekt, dass der Treblebreich über die Luft "bleeded" - hier hängt es stark davon ab, wie die Komponenten geografisch angeordnet sind. Auch kommt es auf Leitungslängen, Empfindlichkeit der Folgestufen und Pegel der aussendenden Stufe an UND - wie weit der Master ansich aufgedreht ist.


So ganz theoretisch solltest Du in beiden deiner Fälle (ohne Bypass) eher einen "höhenverlust" wahrnehmen können, wobei der auch sehr subjektiv wäre als technisch begründbar - Geschuldet der Filterwirkung der Folgestufe und der dann erhöhten Ausgangsimpedanz des Masters ansich.

Ohne jetzt weiter die Schaltungsunterlagen zu verfolgen denke ich, wird ein 1nF Bypass (ob nun 220K oder 560K) eher einer Art Tone shaping geschuldet sein, als dass man damit versucht rein höhen auszugleichen.
Shaping machst Du immer dann, wenn die Kombination aus Endstufe + GK und Speaker es verlangen.

Die Nasalität eines Amps wird in meinen Augen oft fehlinterpretiert, weil die meisten Versuche diesbezüglich mit zu wenig "Volume" - also relativ leise - getestet werden. In dem Gesamtkonstrukt wird sich eine Menge des Frequenzspektrums unter Pegel anders darstellen - bzw. verhalten. Generell denke ich, ist es für einen Low Watter schon ratsam, eher den Mitten / Höhenbereich zu fördern, weil dort einfach weniger Leistung benötigt wird um Laut zu erscheinen, während eine eher lineare Abbildung vielleicht eher im Bandkontext untergehen würde. Kommt halt auch darauf an, wie Du deinen Amp benutzt, welche Speaker du verwendest, welche Pegel Du fährst.

Hier bleibt nur versuchen - es sind ja keine Grenzen gesetzt und ja, einen anderen Einsatzzweck hat so ein 1nF nicht, du darfst ihn also gern auch einfach weg lassen, wenn es Dir so besser gefällt.

Zu erwarten wäre, dass die 220K/1M Kombi mehr Pegel richtung PI Treibt als die 560K/220K Version.
Allerdings wird es hier auch Gründe geben. Unterschiedliche Endstufenkonzepte verlangen durchaus auch eine Anpassung der Pegel vorm PI um nicht gleich gänzlich auf Vol 1 im Sumpf unterzugehen. Auch hier hilft nur versuchen, keine Grenzen.

LG Geronimo
« Letzte Änderung: 26.05.2024 16:06 von Showitevent »

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Online Stahlröhre

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Re: Spannungsteiler nach Tonestack vor Master Volume
« Antwort #3 am: 26.05.2024 16:58 »
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Besonders in Friedman Amps sieht man oft zwischen dem Treble Poti und dem Master Volume einen Spannungsteiler. Wie ein Spannungsteiler funktioniert ist mir grundsätzlich bewusst, mich würde nur interessieren, was der für Auswirkungen auf den Sound hat.

Beispiel:
Im Pink Taco ist er 560k/220k (wobei die 220k gegen Masse gehen).
Bei der Dirty Shirley sind es 220k/1M (1M gegen Masse)

Was ist der Zweck hier einen Spannungsteiler zu setzen und welche Auswirkungen haben Änderungen der Widerstandswerte? Welche der beiden Varianten lässt mehr Signal Richtung Phaseninverter weiter?
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Die Absicht die Friedman hier verfolgt ist einen etwas graduelleren Lautstärkeverlauf zu erreichen. Mit einem standard log 1Mohm Poti wird der Verstärker oft schon bei 1-1,5 recht laut und mann muss sehr feinfühlig im mm Bereich drehen um irgendwas dazwischen einzustellen. Zudem laufen derartige Verstärker dann gerne schon bei 4-6 in die Endstufenverzerrung.
Durch den Spannungsteiler verschiebt sich all dies, der Bereich um 1 rum wird besser dosierbar und der Verstärker geht erst bei 8+ irgendwann in die Endstufe (was bei diesen Friedmans eh nicht gewollt ist).

Gemäß der Spannungsteilerformel entspricht das Verhältnis aus Teilwiderstand zu Gesamtwiderstand dem von Teilspannung zu Gesamtspannung. Dementsprechend lässt die PT Variante weniger Signal durch. Das die Spannungsteiler unterscheidlich dimmensioniert sind hat mit den verschiedenen Endstufen zu tun. Der PT braucht für seine EL84 ohne Gegenkopplung viel weniger Treibersignal, als der DS der 5881 und eine Gegenkopplung einsetzt.

Klanglich hat das meiner Ansicht nach nur geringstfüge Auswirkungen. Die gesamt Belastung des Tonestack ist etwas niedriger, als nur mit einem 1Mohm Poti. Wenn man will könnte man da mit anderen Werten noch versuchen den gesamten Spannungsteiler mehr wieder in Richtung von 1Mohm Gesamtimpedanz zu bekommen.

Der 1nF hebt die Spannungsteilerwirkung für die Mitten und Höhen weitestgehend auf und fängt schon ab etwa 200Hz an merklich zu wirken. Im Höhenbereich sorgt er so für etwa 10dB zusätzlichen Boost. Im Original ist der nicht verbaut, ich würde ihn auch entweder ganz weglassen oder stark verkleinern auf 100-250pF.
Gruß,
Max

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Offline frizzy

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Re: Spannungsteiler nach Tonestack vor Master Volume
« Antwort #4 am: 26.05.2024 18:12 »
Danke euch beiden vielmals, dass ihr meine Beobachtungen und Vermutungen technisch eingeordnet habt, das hilft mir sehr weiter!

Ad „fitzelig“: interpretiere ich so, dass bei der Versiond, die mehr Pegel Richtung PI durchlässt, einfach mehr Verzerrung aufgetreten ist und dadurch insgesamt undefinierter war(?)

Danke jedenfalls für die Erklärungen :)