hallo Tube-Experten,
weil es ein Schnäppchen war habe ich mir einen Laney-Cub12 zugelegt (150€).
Genaugenommen nur aus dem einen Grund, dass ich nämlich erleben und verstehen will was den Unterschied von Vor- und Endstufenverzerrung ausmacht.
Ich habe einen (Niederspannungs) Elektronik-Hintergrund und vor 30Jahren auch schon mal eine ECC83-basierte Vorstufe selber gebaut.
Nun habe ich mit dem Laney ein wenig herumgespielt, hauptsächlich mit meiner Viola, aber auch ein wenig mit Gitarre.
Nachfolgend schildere ich Beobachtungen und Gedanken dazu. Eure sachkundigen Kommentare würden mich interessieren
- Nach dem Einschalten gibt es wiederholbar ca 5min lang Geräusche die sich für mich nach defektem Poti, Kabel, Buchse etc. anhören. Das verschwindet dann aber. Hat jemand dafür eine technische (oder auch eher esoterische) Erklärung ?
- Es gibt eine Eingangsbuchse die mit "<1W" beschriftet ist. Wenn ich die nutze ist das Gerät etwas leiser. Wenn ich den Schaltplan (siehe Anhang) richtig interpretiere wird dabei vor der Endstufe per Relais ein Spannungsteiler (mit Kondensator) aktiviert. *Endstufenverzerrung* kriege ich dann also eher weniger oder ?
- der Vorbesitzer hat einen WGS-Invader 50W/16Ohm eingebaut. Keine Ahnung was er damit bezwecken wollte.
Hat jemand eine Idee, wie sich der verhält gegenüber dem HH, der da wohl ursprünglich eingebaut war ?
- Irgendwo im Netz erklärt jemand, dass die Endstufe als Class AB arbeitet. Würde eine Anhebung des Bias den Betriebsmodus Richtung A "verschieben" ?
Die 'typische' Endstufenverzerrung bekomme ich doch, weil die Endröhren in die Sättigung gehen (und nicht wegen der Class-AB-Halbwellen-Übernahme-Verzerrung) , richtig ?
In die Sättigung komme ich im Class-A Betrieb schon bei geringeren Laustärken oder ?
- Ich habe mir zwischen Endstufenübertrager und Lautsprecher als DIY-Attenuator ein kleines Wiederstandsnetzwerk gebastelt, so dass der Übertrager mit ca 16Ohm belastet wird und der 16Ohm-Lautsprecher einen 33Ohm Vorwiderstand bekommt.
Das wäre wahrscheinlich eher ein separates Thema, aber vielleicht fällt euch ja was Cub12-spezifisches ein ...
Das Ergebnis mit dem Netzwerk ist deutlich leiser, aber natürlich habe ich einen anderen Klang/Frequenzgang. Wenn ich die Widerständer noch durch LR-Glieder ersetze die dieselbe elektrische Grenzfrequenz wie der Lautsprecher haben (7Ohm/0.34mH ~ 3kHz ) müsste sich das verbessern.
Tatsächlich scheint mir die hörbare Frquenzanhebung durch das Netzwerk eher im Bereich 500Hz-1KHz zu liegen. Also eher größere Induktivitäten ?
Letzlich hätte ich gerne drei Einstellungen, die ich bei voller Endstufenzerre mit möglichst geringen Klangänderungen nutzen möchte:
(1) Lautsprecher ohne Abschwächung am Übertrager
(2) Mäßige Absenkung in zivilisierten Proben
(3) Krasse Absenkung fürs Wohnzimmer abends