Wäre es nicht besser statt der Experimentiererei mit Kathodenwiderständen die ECC99 zu Fix-biasen? Eine Biasversorgung wäre relativ easy nachzurüsten und ich kann den Arbeitspunkt wesentlich genauer einstellen, als mit einem Rk. Mit einem zusätzlichen Balance-Poti könnte ich dann sogar den Ruhestrom der Röhren angleichen.
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Was denn für eine Bastelei? Aktuell läuft die Stufe viel zu heiß sowohl im Ruhepunkt (zu kleiner R
K), als auch auch unter Aussteuerung (zu kleiner R
AA). Mit den zwei geschilderten Änderungen lässt sich das schon ordentlich entschärfen. Sicherlich kann man auf Lange Sicht überlegen der ECC99 generell weniger Anodenspannung bereitzustellen wie es Dieter auch schon angemerkt hatte. Solange wie die Ausgangsstufe jedoch garnicht läuft, würde ich hier nicht irgendwelche zusätzlichen Nebenbaustellen mit extra Biaszweig, geänderten PSU und ähnlich eröffnen. Ob als R
K jetzt 1,5k 1,6k, 1,7k oder 1,8k eingesetzt werden ist nicht entscheidend.
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Ich zeichne heute oder morgen noch einen Plan der Platine mit allen Zu-, und Abgängen incl. Verdrahtungsplan der Sockel vom PI und der ECC99, damit ihr euch ein Bild von dem machen könnt, was da abläuft. Vielleicht hab ich im Aufbau einen Fehler gemacht.
Das mit C21 dürfte ein Zeichenfehler sein, ich bin mit relativ sicher, dass ich die Anodenabgänge zwischen R26/C19 bzw. R30/C21 von der Platine geführt hab. Bei C20 bin ich mir nicht sicher, wobei der keinen Schaden anrichtet, wenn er da ist, wo er eingezeichnet ist.
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Bitte auch alle Spannungen neu messen. Bei der Endstufe zusätzlich auch die Spannung an Kathode, Gitter und Anode gegen Masse messen.
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zu:
1.) Koppel-Cs kann ich mir nicht vorstellen, die sind nagelneu vorletzte Woche von Dirk geliefert worden.
2.) ist ein heißer Kandidat.
3.) kann ich ausschließen, den Weg hab ich ausgemessen (nachdem ich den Verdrahtungsfehler beseitigt habe) und da hab ich jeweis um die 480k gegen Masse, also alles paletti.
4.) deswegen der angedrohte Layoutplan.
5.) naja, wenn nicht mein Multimeter kaputt ist und ich davon ausgehen kann, dass der schwarze Anschluss an der Kiste der Masseanschluss ist, dann ist es eher unwahrscheinlich, das aus -20V auf einmal +20V am Multimeter werden.
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Zu 1. Ist sicherlich eher unwahrscheinlich, trotzdem aber nicht unmöglich und mir so schon passiert.
Zu 5. Fehler passieren, z.B. weil man ungewollt nicht gegen Masse misst o.ä., davor schützt einen auch die teuerste Messtechnik nicht. Desshalb bitte nochmal messen. Am Gitter müssen 0V anliegen, weder +20 noch -20 V wären korrekt und deuten auf einen klaren Fehler hin.
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Auch die Sache mit dem Netzteil halte ich für eher unwahrscheinlich, weil die Mini-PSU von Dirk mit seinen Teilen nach Plan aufgebaut ist und wenn ich mich noch recht erinnere, hab ich die Bauteile damals vorm Einbau sogar auf Korrektheit ausgemessen, weil ich mich mit den Farbbändern immer vertue und deswegen kategorisch jeden Widerstand messe, bevor ich ihn einlöte.
Ich messe aber auch hier gerne nochmal nach, wobei ein Metalloxid/Metallfilm Widerstand nach 2,5 Jahren mit sehr wenig Arbeit eher nicht um 1000% abgewichen sein sollte.
Die Spannungen hab ich alle unter Last gemessen, alles andere wäre ja auch Käse. Andernfalls hätte ich ja bei der DC Heizung ohne Last um die 8V.
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Mit den aktuell angegebenen Spannungen ist das alles nicht plausibel. Unter der Annahme, dass alle Widerstände erstmal stimmen sind entweder die gemessen Spannungen falsch, oder du hast das ohmsche Gesetzt gerade widerlegt. Veranschlage mal 3-4mA für den Preamp, an einem 1k Widerstand kann dabei kein Spannungsabfall von 23V entstehen.
In#17 schreibst du zudem, dass sich an R36 keine Spannung messen lässt. Bedeutet also, dass hier kein Strom fließt. Mit dem aktuellen 820Ohm Kathodenwiderstand fehlen dir so ca. 18mA, also ein signifikanter Teil der Netzteillast. Sollte die ECC99 während der Messungen schleichend gestorben sein, kann es sein das sich die Spannungen im Netzteil geändert haben (desshalb auch die unplausiblen Spannungswerte). Die gemessene Spannung an B+1 schreit auch danach, das hier aktuell nur wenig Strom fließt. B+1 kann maximal 1,41x die Trafospannung werden.
Lass aus der Steckdose gerade ein paar Volt mehr kommen und die Leerlaufspannung des Trafos etwas höher sein, dann komme ich gerade so auf die 372V die du hier misst. Mit ordentlicher Last, also laufender Endstufe würde ich hier eher um die 350V erwarten. Meiner Meinung nach auch ein klarer Indiz, dass zur zeit kein Strom durch die Endröhre fließt.