Hallo Gemeinde,
vor längerer Zeit habe ich angefangen, in ein Princeton Gehäuse mit 12" Ausschnitt einen Amp einzubauen der mehr als die sanften 14W des Prinzen hat. Mit einfacher Lötleiste, long tail PI und höherer B+ auf die 6V6 hat es begonnen. Gute 20W waren der Anfang. Nachdem dieser Amp von Anfang an für clean Sound gedacht war, wars dann dafür doch etwas wenig. Die nächste Stufe war dann 6L6 anstelle der 6V6. Mit größerem OT waren es dann gemessen ca. 35W. Alles auf Basis der AB763 Schaltung.
Dann gab es noch einen trafolosen Reverb nach Blencowe,die Schaltung mit der parallelen ECC82 Triode.
An sich war es jetzt laut genug. Nachdem ich aber den Amp einem Freund für einen Gig geliehen hatte, konnte ich beim Konzert feststellen dass der Headroom zu wenig war, bei vielen Soli ging es ins clipping über. Nix für Jazzer!
Die Spannungsversorgung war zu weich für allzeit klare Töne. Also dann gleich Nägel mit Köpfen machen und weiter aufrüsten.
Jetzt ist ein gewisses Endstadium erreicht mit einem SLO 100 Netztrafo (!) von TT und 50mü für den ersten Netzteil Kondensator für einen stabilen Ton und einen Bassman OT von Hammond für den Headroom.
Die einfache Lötleiste ist geblieben, aber die GZ 34 musste weichen mangels Platz neben dem Netztrafo. Ein auch für die Röhrengleichrichtung passender Netztrafo hätte neben der GZ34 nicht mehr reingepasst. Apropos reinpassen: Der Platz für den großen OT setzt einen passenden Lautsprecherkäfig voraus, um einen clash zu vermeiden.
Sonst ist es nach wie vor eine AB763 Schaltung mit Ausnahme des Hallteils.
Und einen Master habe ich vor den PI eingebaut, das reduziert das Rauschen der Vorstufe gewaltig. Der Master ist ein 100k Poti und ersetzt praktisch den 50k Widerstand auf Masse des Intensity-Potis der Vibratostufe in der klassischen AB763 Schaltung. Dadurch bleibt die Balance zwischen Ausgang Aufholstufe und Eingang PI erhalten.
Zum Hall: Der 3M3 "Bremswiderstand" vor der Aufholstufe zum Angleichen des Hallsignals ist geblieben. Der Hall ist feiner zu dosieren als mit der Standardschaltung mit Halltrafo, da die Leistung der Hall-Verstärkerstufe schwächer ist. Gibt dann aber auch keinen "Wobbelhall" für den der es mag.
Aber die Anodenspannung mit 300V nach Blencowe war viel zu wenig um ein vernünftiges Signal in die Spirale zu bekommen. Bei mir liegen knapp 400V am Anodenwiderstand an, der Kathoden-R ist dafür auf 1k5 angepasst.
Ansonsten sind es jetzt ca. 50W klare Watt mit
B+ 495V
PI 410V
Vorstufe/ Hallstufe 390V.
Mit dem Jensen LS sind es jetzt halt 20 kg am Griff. Der Princeton ist da doch leichter...
Viele Grüße Stephan