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Dynacord Eminent 2 gibt keinen Ton aus-Hilfe!!!

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Emil:
Hallo, ich habe mir einen Emi 2 auf dem flohmarkt zugelegt, bei dem eine röhre gebrochen war. Also-neue endstufenröhren und Sicherungen inklusive 3 pol.Kaltgerätestecker verbaut. Wenn man ihn anschaltet glühen alle 3 röhren, er gibt aber keinen Ton aus und Die Nadel schlägt nicht aus... :(
Habt ihr eine Idee was das sein kann? Ich danke für jeden Tipp.

bea:
Das kann alles mögliche sein. Das sichtbare Glühen sagt ja nur, dass die Röhren geheizt werden. Sonst nix. Da kann z.B. der Arbeitspunkt so eingestellt sein, dass die Endröhren abgeschnürt werden.
Oder es sind Sicherungen durch, sodaß Anoden oder auch der Vorverstärker  keine Versorgungsspannung bekommen. Die Geräte haben sekundärseitig 3 Sicherungen.

Und wenn Du ganz großes Pech hast, wurde beim Kaputtgehen der Röhre der Ausgangsübertrager beschädigt. Es gibt unzählige Möglichkeiten.
Und ein paar Maßnahmen, die immer sein müssen (Tausch der Bias-Trimmer).

Will heißen, dass das Ding systematisch durchgemessen werden muss.
Hier übrigens ein Schaltplan der Kiste: https://peel.dk/Dynacord/pdf/Eminent%20II%20T%20(unknown%20revision)%20(2).pdf

Wenn man die Kiste messen will, muss man übrigens genau wissen, was man tut. Die Endröhren werden mit über 750V betrieben!!!

Da sind Vorsicht und auch geeignete Meßgeräte angesagt (nur wenige können die 750V ab).

Emil:
Alles klar, mit den Preamps wird ja kein Problem sein, also nehme ich mir mal die endstufe an... irgendwelche Tipps, wo ich anfangen zu messen? Hätte sonst erstmal die Spannungen an den EL34 gemessen und dann alle Widerstände geprüft....

Emil:
Wenn ich über die Eingänge hinten am Gerät gehe kommt übrigens auch kein Signal an der Box an. Vielleicht hilft das ja? LG

bea:
Die hinteren Eingänge gehen auf die Mixerplatine. Das zeigt zunächst mal gar nichts.

Ganz wichtig: die Endstufe darf NIE ohne Last betrieben werden - das kann den Ausgangsübertrager zerstören.  Also entweder Hochlastwiderstand oder Lautsprecher anschließen.

An Deiner Stelle würde ich erstmal die Elkos über einen Widerstand entladen - Vorsichtsmaßnahme, damit Du beim Arbeiten am Gerät keine gewischt bekommst.

Dann alles relevante ohne Spannung prüfen: Bias-Trimmer, Widerstände im AÜ (primär so um die 150Ohm). Schauen, ob es auf der Endstufenplatine keine Schmauchspuren gibt. Katodenwiderstände prüfen - die können bei Fehlbelastung ebenfalls durchbrennen.

Elkos prüfen, zumindest Sichtprüfung auf Undichtheiten.
Alle Sekundärsicherungen prüfen.

Ach so: Potis prüfen, vor allem auf der Mixerplatine (der in der Mitte). Bei diesen alten Potis brechen gerne mal die Schleifer (ich hab hier bestimmt 10 defekte Potis rumliegen), und dann geht natürlich kein Signal durch. Also Potis in Mittelstellung und dann Widerstand zum Schleifer messen. Vorsichtig am Potiknopf drrehen, Widerstand muss mitlaufen.

Bias-Trimmer ersetzen durch Piher PT15 25kOhm. Die alten zerbröseln SEHR  gerne mal, oder sie haben Kontaktprobleme (wie ich grad an einer weniger kritischen Stelle in einem Emi 2 erleben darf), und dann geht die Endstufe hoch. Das ist so mit die wichtigste Maßnahme, um das Gerät zuverlässig betreiben zu können.

Dann würde ich die Röhren ziehen und die Spannungen messen. Die sollten etwas höher sein als im Schaltplan (es fließt kein Strom, Netzteil wird nicht belastet), also so um die 780V.

Bei dieser Gelegenheit kann man auch schon mal die Biasspannung prüfen. Die sollte keinesfalls deutlich niedriger sein als im Schaltplan angegeben (-> zu hohe Ströme) , und wenn sie deutlich höher ist, würde die jeweilige Röhre abgeregelt. Was beim Röhrenwechsel diese Geräte äußerst sinnvoll ist, weil es Schäden an den Röhren vorbeugt. Einstellen dann natürlich bei komplett bestücktem Gerät.

Erst wenn das alles ok ist, mit korrektem Lastwiderstand einschalten. Betriebsspannungen messen, dabei alle Lautstärkeregler ZU!

Der Spannungabfall an den Katodenwiderständen (proportional zu den Ruheströmen)  ist für heutige EL34 gefährlich hoch; ich stelle da meistens so um die 220-230mV ein, und das funktioniert bestens.

Noch was: hier im Forum gibt es einige Berichte über die alten Dynacords dieser Serie, also Eminent, Imperator, Bassking, aber auch die sehr ähnlichen großen Kisten (Gigant, G-2000). Da findest Du einiges an Infos aus der Praxis, was Dir weiterhelfen sollte.

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