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Klangregelung komplett in Rückkopplung?

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Offline El Martin

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Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« am: 3.04.2006 15:20 »
Hallo Freunde der heissen Kolben!

Da passive Klangregelungen immer ordentlich Verluste einfahren (Einfügedämpfung , insertion loss) frage ich mich, ob man nicht mit einer Klangregelung, die komplett im Rückkopplungszweig ist, eine bessere (?) Alternative hätte?

Andererseits beeinflusst eine Klangregelung zw. den Verstärkungsstufen ja auch das Verzerrungsspektrum und den "Sound" auf eine andere Weise.

Hat das mal wer probiert?

Ciao
Martin


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Offline Killigrew

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #1 am: 3.04.2006 15:51 »
mm, weiß nicht wo dein Problem ist,
Seit Jahren arbeiten Röhren Amps mit passiver KR und es hat sich noch keiner über schlechten Sound beschwert :D
Aber deine Idee ist auch nicht verkehrt, deshalb haben einige aktuelle Amps schon eine Klangregelung in der Rückkopplung der Endstufe.
Man sehe sich die Prescence, Deep, Voicing, Resonance, oder sonstwas Schaltungen in den Amps an, das ist ja genau das.
Die reagieren aber halt föllig anders als eine passive Klangregelung,
so das man auf diese nicht verzichten kann.

cu :)

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Offline El Martin

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #2 am: 3.04.2006 16:23 »
Danke erst mal für Dein Posting, Killigrew!

Nee, ein Problem habe ich damit nicht, aber: ::)

"ultra short signal path" fasziniert mich und minimale Anzahl von Gainstufen. Ist nicht neu...
http://www.kometamps.com/constellation.html

Wollte mal sehen, wer damit Erfahrung hat.
Marshall und alle Knöpfe auf 10 ist ja auch sehr beliebt.

Vielleicht habe ich ja bald eine Lösung und KEIN Problem  :o   8)

Oder es klingt halt net...

Ciao einstweilen
Martin
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Offline Dote

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #3 am: 3.04.2006 19:23 »
Hallo Martin,

sieh dir mal den Schaltplan des Marshall 200W Major an, so wie er auch von Richie Blackmore gespielt wurde. Da ist das im Endeffekt realisiert worden.

Viele Grüsse,

Dominik


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Offline El Martin

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #4 am: 3.04.2006 20:03 »
Danke, Dominik!

Ja der Ritschie...immer seiner Zeit voraus.
Aber jetzt läuft er in Strumpfhosen durch deutsche Burgen und frönt dem Minnegesang. ;D

Ciao
Martin
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Offline Joachim

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #5 am: 3.04.2006 21:02 »
Hi!

Zitat
sieh dir mal den Schaltplan des Marshall 200W Major an, so wie er auch von Richie Blackmore gespielt wurde. Da ist das im Endeffekt realisiert worden.

Also für mich sieht die Klangregelung ziemlich normal aus im Major, auch wenn sie, etwas Marshall-untypisch, über die Anode angesteuert wird.

Anders sind da eher der PI und die Gegenkopplung, die nicht am PI, sondern in einer früheren Stufe über die Kathode eingekoppelt wird.

Wäre mal interessant auszuprobieren, wie sich das klanglich im Vergleich zu einem "normalen" Marshall wie dem 1959 verhält.

Zitat
Aber jetzt läuft er in Strumpfhosen durch deutsche Burgen und frönt dem Minnegesang.

Ja :-\ Aber immerhin, kann er sich's erlauben dass zu tun, was ihm Spaß macht. Eigentlich beneidenswert 8)

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

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Offline El Martin

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #6 am: 3.04.2006 21:50 »
Nun ja, Joachim...Minnegesang ist fein, Deutsche Burgen sind auch fein (wer's mag...)  und wenn die Strumpfhosen fein sind...

...sinds eben FEINSTRUMPFHOSEN!  :angel:

In dem Winter habe ich seit 12 Jahren das erste mal wieder LANGE Unterhosen angehabt. Skiunterwäsche von Tch'bo - empfehlenswert.

Wirken sich aber kaum auf den Gitarrenton aus 8)


...
Ja :-\ Aber immerhin, kann er sich's erlauben dass zu tun, was ihm Spaß macht. Eigentlich beneidenswert 8)

Grüße,
Joachim

Vielleicht ERLAUBT er sichs einfach und fragt nicht, ob er sichs erlauben kann ;)

Ciao
Martin
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Offline Dote

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #7 am: 3.04.2006 22:50 »
Hallo Joachim,

ich nehme mal Bezug auf diesen Schaltplan:



Darin erkennt man, dass die Rückkopplung der Ausgangsstufe and die Kathode der Röhre V2 gehängt ist. Die Rückkopplung umschliesst somit die Klangregelung.

Im Endeffekt macht das die Klangregelung semiaktiv, da diese den Grad der Rückkopplung beeinflusst.

Ist natürlich keine echte aktive Klangregelung, da hast Du recht, kommt dem allerdings schon nahe.

Da hätte ich mich wohl präziser fassen sollen! :D

Viele Grüsse,

Dom,ink

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Offline Joachim

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #8 am: 4.04.2006 00:06 »
Hi Dominik,

Zitat
Im Endeffekt macht das die Klangregelung semiaktiv, da diese den Grad der Rückkopplung beeinflusst.

Das stimmt so nicht ganz, denn die Klangregelung beeinflusst hier nicht den Grad der Gegenkopplung. Das würde sie nur, wenn sie direkt im Gegenkopplungszweig läge. So wie sie hier plaziert ist, passiert folgendes:

Alle Signalanteile, egal welcher Frequenz (den Presenzenregler und den Frequenzgang des Amps ignorieren wir mal der Einfachheit halber) werden gleich stark gegengekoppelt. Drehst Du z.B. mehr Höhen rein, kommen auch mehr Höhen am 16Ohm-Ausgang des AÜs an. Dieses mehr an Höhen wird dann wieder gegengekoppelt, also im Maß der Gegenkopplung in der Verstärkung reduziert, genauso wie bei den anderen Frequenzen. Meiner Meinung nach wäre die Klangregelung sogar ohne diese Art der Gegenkopplung effektiver. Wenn ich da aber gerade einen Knoten im Hirn hab, korrigiert mich ;).

Will man hier tatsächlich etwas effektiveres, als bei der konventionellen Klangregelung, müßte man tatsächlich ein aktives regelbares Filter bauen (das geht natürlich auch mit Röhren ;)). Oder eben in die Gegenkopplung eingreifen. Ob sich's lohnt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Ich bin mit den Möglichkeiten der normalen Klangregelung ganz glücklich ;D.

Grüße,
Joachim
« Letzte Änderung: 4.04.2006 08:14 von Joachim »
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Offline Dote

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #9 am: 4.04.2006 09:47 »
Hallo Joachim,

Du schreibst:

"Drehst Du z.B. mehr Höhen rein, kommen auch mehr Höhen am 16Ohm-Ausgang des AÜs an. Dieses mehr an Höhen wird dann wieder gegengekoppelt, also im Maß der Gegenkopplung in der Verstärkung reduziert, genauso wie bei den anderen Frequenzen"

Ich schrieb:
"Im Endeffekt macht das die Klangregelung semiaktiv, da diese den Grad der Rückkopplung beeinflusst"

Ich sehe da inhaltlich keinen großen Unterschied zwischen den beiden Aussagen.

Fakt ist, dass beim Major die Klangregelung in der Rückkopplung der Endstufe liegt.

Viele Grüsse,

Dominik

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Offline El Martin

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #10 am: 4.04.2006 09:48 »
Hallo Joachim, Hallo Dominik!

Hatte bislang noch nicht den 200 W Major angeguckt. Scheint mir aber eher einer üblichen Klangregelung verwandt;
Wie weit der Effekt der in die Stufe vor der Klangregelung eingekoppelten Rückkopplung geht, will ich nicht beurteilen.

Ich hatte halt mehr an eine Presence/Deep und ggf. Mittenfilter Lösung in der Feedback-Loop gedacht.

Ob der TT66 mit seinen 4k Rückkopplungs-R gut für Tests geeignet ist, bin ich unsicher. Ist aber - nach Fertigstellung- mein einziger Tubeamp mit Eyeletboard, der schnelle Modifikationen zuläßt.

Andererseits ist gerade bei wenigen Verstärkungsstufen die Einfügedämpfung bzw. Belastung der Triodenstufen ein Thema.

Schaun' mer ma...

Ciao
Martin

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Offline dukesupersurf

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #11 am: 4.04.2006 11:16 »
Hallo,
im Lemme-Buch gibt es einen Vorschlag für eine aktive Presence-Regelung.Da wird nach einem Kathodenfolger über ein T-Filter eine
Rückkopplung zum Gitter des vorgeschalteten Anodenverstärkers gemacht.
Aber kann mir jemand erklären,was in der praktischen Handhabung der Unterschied zwischen aktiver(außer daß sich das beim Lesen toller anhört) und passiver Regelung ist?
Wenn ich jetzt beim Fender nur die Höhen boosten will,muß ich Treble aufdrehen,ebenso Volume und Bass zurücknehmen.
Wahrscheinlich brauch ich bei einer aktiven nur!!! am Treble drehen.
Ist denn das Klangerlebnis auch anders???
Ironischerweise zeichnen sich die passiven Regelungen(mit Aufholverstärker) durch starkes interaktives(!!) Verhalten aus.
Ich glaub,gerade das finden viele gut.So braucht man bei geschickter
Bedienung der Konstellation Volume-Brightschalter-Treble-Bass eigentlich
gar keinen Mittenregler mehr.
Was meint Ihr dazu,
tschüß,Thomas

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Offline the_moppi

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #12 am: 4.04.2006 13:57 »
mich würde mal der aufwand einer aktiven röhren-klangreglung interessieren! theoretisch nur 3 trioden, und paar cs und rs, und eben die potis! aber dann kann man ja noch mit nem schalter den eingriffspunkt beinflussen!

achso, wie beeinflust eigendlich der spannungsteiler direkt nach nem trib.-poti den eingriffspunkt eines normalen klangstellers??

Mfg Marek
ICH HAB EUCH ALLE LIEB!

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Offline Stephan G.

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #13 am: 4.04.2006 19:08 »
Hi, Folks!
Ob man davon sprechen kann, dass die Klangregelung in der Rückkopplung der Endstufe liegt, kann ich so nicht sehen.
Dass die Rückführung eine Mitkopplung sein könnte, die reglerabhängig preemptiv wirkt, schon eher. Das hat aber eigentlich nix mit der Klangregelung zu tun. Es wirkt sich nämlich nicht auf einen Bereich der Klangregelung (den ich mit dem jeweiligen Regler bearbeite) aus, sondern abhängig vom (vermutlich) Presence getauften Poti auf alle Bereiche. Ein "regelbarer" Bypass-Kondensator würde fast den gleichen Zweck erfüllen. Wahrscheinlich wollte man nur den Geräuschpegel in Spielpausen in den Griff bekommen.
Von aktiver Klangregelung spreche ich nur, wenn am Ausgang des Regelnetzwerks mehr Rumms rauskommt als reingeht.
(Sonst wäre die jaulende Klampfe direkt am Speaker ja eigentlich ein "ACTIVE-TONE-MOD")  ;)

PLAY LOUD!!
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!

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Offline Joachim

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Re: Klangregelung komplett in Rückkopplung?
« Antwort #14 am: 4.04.2006 19:32 »
Hi!

Zitat
Von aktiver Klangregelung spreche ich nur, wenn am Ausgang des Regelnetzwerks mehr Rumms rauskommt als reingeht.

Damit hat's Stephan auf den Punkt gebracht, was die aktive Klangregelung ausmacht: Im Gegensatz zur passiven, die die verschiedenen Frequenzebereiche nur absenken kann, kann die aktive KR Frequenzbereiche verstärken. Das ist alles. Darüberhinaus, ist es sicher einfacher, in einer aktiven Klangregelung steilere Filtercharakteristiken (also Filter 2ten oder höheren Grades mit all ihren Vor- und Nachteilen) zu realisieren, da bei einer passiven Regelung die Gesamtdämpfung sehr hoch wäre.

Wen's interessiert: In Otto Diciols "Röhren-NF-Verstärker Praktikum" ist eine aktive Klangregelung auf den Seiten 193-205 beschrieben. Bestimmt findet sich auch auf den einscglägigen Seiten, wie http://www.jogis-roehrenbude.de/ etwas in der Art.

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.