So, nachdem nun die Platine fertig ist, ein paar Worte zur Bestückung.
Auswahl der BauteileWiderstände:Bei den Widerständen habe ich 1W-Metallschicht-Typen mit 1% Toleranz gewählt. Nur für den 62 Ohm-Widestand R82 braucht es auf der Platine einen 2W-Typ. Da ich weit und breit keinen 62 Ohm-Widerstand fand, habe ich einen 47 Ohm- und einen 15 Ohm-Metalloxydschicht-Widerstand in Reihe geschaltet.
Kondensatoren:Oft wird fälschlich angenommen, dass im SLO Orange Drops zum Einsatz kommen. Dafür ist wohl vor allem die orange Farbe der Philips-Kondensatoren verantwortlich. Diese sind aber mit einem Polyester-Dielektrikum aufgebaut, während Orange Drops ein Polypropylen-Dieelektrikum haben. In neueren Soldanos sieht man auch andere Kondensatoren mit braunem Körper.
Ich verwende wie im SLO Polyesterkondensatoren, allerdings Mallory 150, da die von Soldano verwendeten orangen Philips-Typen hier schwer (oder garnicht mehr?) zu bekommen sind. Außerdem haben die Mallorys durch die axialen Anschußdrähte den Vorteil, sie besser ans Layout anpassen zu können. Einzige Ausnahme sind die 1µF-Kondensatoren, das sind Folienkondensatoren von Roederstein, da ich keine Mallorys mit diesem Wert bekommen habe. Aber genauso tun es Polyester-Typen von IC oder Dirks günstige "Tubular Polyester Film Kondensatoren". Wima MKS gehen auch, aber da muß aber immer das Rastermaß genau stimmen.
Natürlich kann man auch Polypropylentypen nehmen, wenn einem die lieber sind. Die Unterschiede dürften für die meisten nicht allzu groß sein.
Ich will jetzt am Ende nicht die 101. Diskussion über den "Klang" von Kondensatoren anfangen, ich rate aber definitiv davon ab, 1µF-Elkos an der Stelle zu verwenden, da diese den Sound deutlich matschiger machen.
Statt den orginalen Keramikkondensatoren verwende ich Glimmerkondensatoren (Silver Micas).
Die beiden Hochspannungskondensatoren kommen von F&T, der 1000µF/16V ist Wald-und-Wiesen-Ware.
Sonstige Bauteile:Etwas schwierig scheint die Beschaffung des Gleichrichters für die Schaltlogik zu sein. Hier gibt's viele Nachfragen. Ich verwenden die Bestell-Nr. 501212 von Conrad.
Vorgehensweise beim BestückenBeim Bestücken geht man von unten nach oben vor, d.h. erst die flachen Teile (Drahtbrücken), dann die Widerstände, der Gleichrichter, die Folienkondensatoren usw. Wie das aussehen kann seht ihr in der Animation. Da sieht man auch, dass ich Drahtbrücken am Anfang vergessen habe
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Wenn die Leiterplatte bestückt ist, nennt sie sich übrigens Baugruppe und nicht mehr Platine, Leiterplatte oder PCB. Und den alten Siemens-Hasen hier ist in diesem Zusammenhang sicher der Begriff "Flachbaugruppe" nicht unbekannt
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Befestigung der Baugruppe im ChassisZum Bohren der Befestigungslöcher im Chassis habe ich einen Ausdruck des Layouts an die gewünschte Stelle in das Chassis geklebt. Gekörnt wurde direkt in die Symbole der Befestigungsbohrungen. Gebohrt habe ich mit 3,2mm und von außen gesenkt, da ich hier keine auftragenden Schrauben verwenden wollte, zumal das im Bereich des AÜs Probleme gemacht hätte. Die Abstandsbolzen sind Kunststoffteile wie im Original und haben ein M3 Gewinde.
So, das war's für heute und ich fürchte auch für die nächsten paar Tage. Ich habe viel zu tun. Im Moment warte ich auch auf den Trafo, aber sobald der in den nächsten 1-2 Wochen da ist, sollte es ein richtiges Stück geben.
Das Layout werde ich hier zu gegebener Zeit veröffentlichen, sobald ich das Layout im Amp getestet habe. Ich will nicht noch ein fehlerhaftes SLO-Layout in die Welt setzen. Davon gibt's schon genug im Web.
Eure Fragen stellt bitte hier: SLO-100 Schritt-für-Schritt: Fragen und Antworten.Grüße,
Joachim